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Ein Ring von Tiffany - Roman

Ein Ring von Tiffany - Roman

Titel: Ein Ring von Tiffany - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger Regina Rawlinson Martina Tichy
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zog und sich mit ihr ins warme Wasser sinken ließ.
    Erst jetzt erwachte Emmy aus ihrer Trance.
    »George! Ach, du liebe Güte. Ich bin doch noch angezogen. Was machst du denn da?«
    Er verschloss ihr den Mund mit seinen Lippen. Sie wollte widersprechen, aber dann machte er wieder diese Sache mit ihrer Unterlippe. Der Kuss, der Dampf, das heiße Wasser, das durch ihre Kleidung drang - Emmy hatte das Gefühl zu schmelzen. Zu schweben. So bekam sie zwar mit, dass George ihr das triefend nasse, vollgesogene T-Shirt über den Kopf zog, aber richtig verarbeiten konnte sie es nicht. Da sie wie immer keinen BH trug - der einzige Vorteil, wenn man platt war wie ein Bügelbrett -, kamen sie beide sofort in den Genuss des Gefühls von nackter Haut auf nackter Haut. Mit einem Mal fielen alle Schranken,
und Emmy fragte sich, warum um alles in der Welt sie so etwas noch nie empfunden hatte. Wäre es nicht so verdammt irre gewesen, hätte sie sich geschämt, dreißig Jahre alt geworden zu sein, ohne die leiseste Ahnung zu haben, wieso alle Welt so viel Wind um diese Sache machte. Was nicht bedeuten sollte, dass es mit ihren drei Exfreunden nicht immer total nett gewesen war. Aber was hieß schon nett, wenn man das hier haben konnte?
    Von dieser Sekunde an hörte George auf, für sie als eigenständige Person zu existieren - oder überhaupt als Person. Er war kein Jurastudent mehr, kein Backgammonspieler, kein Fremder, den sie erst seit wenigen Minuten kannte. Er war nur noch der Körper, nach dem sie mit allen Fasern gierte. Es erschien ihr als vollkommen natürlich, dass er ihr mit geübter Hand Caprihose und Stringtanga abstreifte, dass er sich, während er mit der einen Hand ihren Kopf hielt, um sie besser küssen zu können, mit der anderen seiner Shorts entledigte. Er hob sie wieder aus dem Wasser und ließ sie behutsam auf den Boden gleiten. Das kühle Pflaster und die leichte Brise taten ihr gut nach all der Wärme. Emmy vergaß, dass sie splitternackt vor einem fremden Mann lag, auf einem Platz, der von Gott weiß wie vielen Wohnungen aus gut einsehbar war. Sie verschwendete nicht einen einzigen Gedanken an ihre Bikinizone (die halbwegs akzeptabel war) oder daran, dass sie, wenn sie erregt war, immer einen roten Kopf bekam (einen knallroten, um genau zu sein), oder daran, wie platt ihre Brüste aussahen, wenn sie auf dem Rücken lag (sehr platt). Sie dachte an gar nichts, nur daran, wie sehr sie ihn wollte. Und als sie ihn zwischen ihren Schenkeln spürte, versuchte sie ihn mit allen möglichen Verrenkungen noch näher zu sich herzuziehen, aber er schien es zu genießen, sie auf die Folter zu spannen. Erst nachdem unendlich viel Zeit mit Küssen und Liebkosungen vergangen war, zauberte er aus der Tasche seiner Shorts ein Kondom hervor. Und in der Sekunde, als George in sie eindrang, wusste Emmy, dass sie auf dieses Gefühl nie mehr im Leben verzichten wollte.

Mit dreistem Selbstvertrauen und einem Wahnsinnslächeln
    Adriana fand es immer wieder verblüffend, dass die Leute so ungern flogen. Was war denn so schlimm daran, sich für ein paar Stunden gemütlich unter eine Kaschmirreisedecke zu kuscheln, dazu Champagner zu schlürfen und Filme anzugucken? Klar, das Essen war grauenhaft, selbst in der ersten Klasse, aber wenn man das Notwendigste dabeihatte (Müsliriegel, Bioobstsalat und ein Sprühfläschchen Evian), konnte man der Sache durchaus etwas abgewinnen. Besonders wenn man, so wie heute, neben einem gut aussehenden, berühmten und ungebundenen Schauspieler saß. Ein Fernsehschauspieler, okay, aber trotzdem ein Star der beliebtesten NBC-Serie, die sich sogar Adriana regelmäßig ansah. Er hatte sich gerade in aller Öffentlichkeit von einem einundzwanzigjährigen Busenwunder getrennt, das als TV-Sternchen tagsüber in einer kitschigen Soap zu bewundern war. Adriana hatte die ganze unappetitliche Affäre in US Weekly verfolgt, bis hin zu den Nachdrucken der wutentbrannten E-Mails, die sie einander eines Abends per BlackBerry von Küste zu Küste geschickt hatten, und sie war überzeugt, dass er grundsätzlich was Besseres verdient hatte. Das hatte sie damals schon gedacht, aber jetzt, da sie verstohlen sein hübsches Profil und seinen wohlgeformten Bizeps beäugte, war sie sich ihrer Sache ziemlich sicher.
    Zu blöd, dass sie vergeben war, dachte Adriana mit einem vernehmlichen Seufzer, der ihren Sitznachbarn dazu bewog aufzusehen, was sie wohlweislich ignorierte. Es gab weiß Gott keine härtere Nuss als den Typus

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