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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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was?«

Kapitel 4
    Hal trat aus der Luftschleuse der Schwarzen Möwe und blinzelte ins helle Tageslicht. Jenseits des Landefeldes schickte sich die Sonne gerade an, hinter den Verwaltungsblock des Raumhafens von Lamira zu sinken, der in der Hitze des späten Nachmittags flimmerte. Um die Gebäude herum reihten sich Schiffe der A-Kategorie – moderne und leistungsstarke Raumschiffe, die jeden erdenklichen Komfort boten. Da sie in der Nähe der Versorgungseinrichtungen parkten, konnten die Besatzungen jederzeit in einem der diversen Restaurants essen, den beheizten Swimmingpool benutzen oder gemütlich durch die Einkaufspassagen schlendern.
    Die Schwarze Möwe fand sich innerhalb der Kategorienliste eher im hinteren Bereich des Alphabets wieder, weshalb sie auch in einem unbenutzten Abschnitt des Landefeldes parkte, in etwa so weit von den Versorgungseinrichtungen des Raumhafens entfernt wie der nächste Mond des Planeten. Das nähere Umfeld war kaum mehr als ein Friedhof für schrottreife Schiffe. Auf den meisten der erhöhten Landeplattformen standen mit Graffiti beschmierte Wracks, in deren zerbeulten Rümpfen scharfkantige Löcher klafften. Einige dieser Schiffe erschienen Hal vertraut, und als er näher hinsah, erkannte er, dass es sich bei den meisten rostigen Schrotthaufen wie bei der Schwarzen Möwe um Frachter der Rigel-Klasse handelte. Ein oder zwei befanden sich sogar in einem besseren Zustand.
    Irgendwo hoch über ihm ertönte ein Grollen. Hal hob den Blick und erspähte einen Lichtfunken, der scheinbar schwerelos am Ende eines langen Kondensstreifens in den Himmel emporkletterte. Er schirmte seine Augen mit einer Hand gegen die schräg einfallenden Sonnenstrahlen ab und sah zu, wie sich das Schiff in den Orbit schraubte. Sein Pilot musste sich garantiert nicht mit fehlerhaften Motoren, leckenden Treibstofftanks und schäbigen alten Robotern herumschlagen.
    Seufzend stieg er die Landerampe hinab, wobei er sich an den dünnen Handläufen festhielt, um nicht von dem biegsamen schmalen Steg zu fallen. Am Fuß der Rampe angekommen, entfernte er sich ein paar Schritte von der Möwe , bevor er sich umdrehte, um zu überprüfen, ob über Nacht vielleicht irgendwelche Teile von seinem Schiff abgefallen waren.
    Die Schwarze Möwe ruhte auf drei stämmigen Landebeinen, von denen eines den Bug und zwei das Heck stützten. Von der spitzen Nase des Schiffes aus lief ein schmaler Wulst längs über den Rumpf und verbreiterte sich am hinteren Ende zu einer großen Heckflosse, die mit dem Bild einer herabstoßenden schwarzen Möwe verziert war, deren Farbe bereits abblätterte. Zwei Schubdüsen unterhalb der Heckflosse rahmten die schwere, momentan geschlossene Frachtrampe ein, die sich fugenlos in den abgeflachten Boden des Hecks schmiegte.
    Hal seufzte erneut. Die Möwe konnte zwar relativ problemlos durch die galaktischen Tiefen navigieren, erinnerte äußerlich aber trotzdem an eine Kreuzung aus einem Papierflieger und einem Wasserkocher.
    Auf halbem Weg zum Ende der Landeplattform duckte sich Hal unter einer der großen Schubdüsen hinweg und erreichte schließlich einen löchrigen Betonwall, der dazu diente, eine Batterie von Tankstutzen und Treibstoffleitungen am Rande einer jeden Landeplattform vor den heißen Abgasen aus den Schubdüsen startender oder landender Schiffe zu schützen. Ein tiefes Brummen drang an seine Ohren. Jenseits der Betonmauer schwebte ein zerbeultes Bodenfahrzeug über dem verfilzten Gestrüpp, das die Erde zwischen den einzelnen Landeplattformen bedeckte. »Lamira Raumhafen, Wartungsabteilung«, stand in verblassenden grünen Lettern auf der Seite des Fahrzeugs. Der Anblick ließ Hal die Brauen heben. In diesem Bereich des Raumhafens schien es kaum etwas zu geben, das nicht der Wartung bedurfte.
    Hinter der Schutzmauer klangen ein Fauchen und dann ein metallisches Scheppern auf. Als Hal über die Mauer spähte, erblickte er einen zerschrammten grauen Roboter, der an einer der Treibstoffleitungen herumhantierte. Ganz in der Nähe entdeckte er die charakteristische blaue Wölbung des Monitors eines öffentlichen Fernsprechers. Er hob den Hörer aus der Gabel und überlegte noch, welche Taste er drücken sollte, als eine blechern klingende Stimme aus dem Lautsprecher ertönte:
    »Für ein Gespräch bitte fünf Kredite einwerfen.«
    »Ich möchte niemanden anrufen«, erklärte Hal. »Ich benötige nur eine Transportmöglichkeit.«
    «Für ein Gespräch bitte fünf Kredite einwerfen« ,

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