Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
Vom Netzwerk:
erwiderte Hal und deutete auf die grüne Taste.
    »Wissen Sie überhaupt, wofür diese Taste gut ist?«
    »Sicher weiß ich das. Damit wird das Landemanöver aktiviert.«
    »Das ist ganz eindeutig nicht der Fall. Die Betätigung dieser Taste führt lediglich dazu, dass eine Warnansage über die Bordlautsprecher abgespielt wird.«
    »Hör auf!«, sagte Hal lachend. »Ich drücke immer diese Taste, wenn ich irgendwo landen will.«
    Klunk starrte weiter auf den Bildschirm, auf dem die Oberfläche von Seraph IV näher und näher kam. Dann nickte er langsam. »Ich nehme an, dass das auf vielen Planeten tatsächlich funktioniert. Dort erfasst Ihr Navigationscomputer den Leitstrahl des Raumhafens und kontrolliert den Sinkflug automatisch.«
    »Du meinst … in Wirklichkeit landet der Navcom die Möwe für mich?«
    »Richtig, mit Unterstützung durch den Leitstrahl des jeweiligen Raumhafens.«
    »Aber hier gibt es keinen Raumhafen und keinen Leitstrahl!« Hals Augen wurden groß. »Wir landen auf einem Feld!«
    »Korrekt«, bestätigte Klunk. »Obwohl ich angesichts Ihrer Sinkgeschwindigkeit nicht die Bezeichnung ›landen‹ verwenden würde.«
    Hal starrte auf den Bildschirm. Eben noch hatte er eine dunkle Fläche gezeigt, die nur hier und da von den vereinzelten Lichtquellen einer Stadt erhellt wurde. Jetzt konnte er bereits die dazugehörenden Häuser erkennen.
    Auf dem Schirm blitzte ein großes rotes Kreuz auf. »Warnung«, meldete der Navcom ruhig. »Aufprall steht unmittelbar bevor.«
    Hal sprang aus dem Pilotensitz. »Ich habe es mir anders überlegt«, sagte er hastig zu Klunk. »Du landest das Schiff.«
    »Ich?«
    »Du bist der Spezialist. Das hat Jerling jedenfalls behauptet.«
    »Aber wir sind im Begriff, uns in den Boden zu bohren!«
    »Dann solltest du lieber sofort etwas dagegen unternehmen!«
    Leise vor sich hin murmelnd, ließ sich Klunk in den Pilotensessel sinken und übernahm die Steuerung. »Halten Sie sich fest«, sagte er über die Schulter. »Das dürfte ziemlich heftig werden.«

Kapitel 10
    Schweißtropfen rannen Hal übers Gesicht, als die Schwarze Möwe dem Planeten entgegenstürzte. Klunks Kampf mit der Steuerung wurde vom Heulen der Triebwerke und dem Ächzen der Schwerkraftgeneratoren untermalt. Zwar schienen seine Bemühungen, die Sinkgeschwindigkeit zu verlangsamen, erste Früchte zu tragen, aber durch die Energiemengen, die er dabei freisetzte, wurde es auf der Kommandobrücke unangenehm heiß.
    »Kannst du die Klimaanlage nicht wieder anschalten?«, erkundigte sich Hal.
    »Nein. Wir benötigen die gesamte Energie für das Bremsmanöver.«
    »Aber es ist heiß!«
    »Was ist Ihnen lieber: Zu überleben, oder in einer behaglichen Umgebung zu sterben?«
    »Das ist eine Fangfrage, richtig?«
    »Warum befeuchten Sie sich nicht das Gesicht mit etwas kühlem Wasser?«
    »Mir das Gesicht befeuchten? Was für eine Hightech-Lösung soll das denn sein?«
    Klunks Hände flogen nur so über die Steuerkonsole. »Ich bin momentan leider ein wenig beschäftigt«, sagte er, als sich das Schiff schräg auf die Seite legte. »Könnten wir diesen Punkt vielleicht später weiter erörtern?«
    »Falls es überhaupt so etwas wie ein Später gibt«, flüsterte Hal tonlos. »Werden wir es schaffen?«
    »Die Triebwerke laufen mit vollem Umkehrschub, aber wir verlangsamen immer noch nicht stark genug.«
    »Ich interpretiere das als ein Nein.« Hal starrte auf den Bildschirm. Das Feld war von der Größe eines Fingernagels zu einem ansehnlichen Rechteck angewachsen. »Kannst du denn überhaupt nichts machen?«
    »Es gibt da eine letzte Sache, die ich versuchen könnte«, erwiderte Klunk. »Wenn es funktioniert, bremsen wir ab.«
    »Und wenn nicht?«
    »Dann wird Ihnen Ihr Schuldenproblem längst nicht mehr so wichtig erscheinen.« Klunk legte die Hand auf einen großen silbernen Hebel. »Halten Sie sich fest.«
    »Festhalten?«, rief Hal. »Woran denn?«
    Klunk drehte den Hebel herum und beugte sich über das Mikrofon des Navcoms. »Bremsschub auf 120 Prozent erhöhen«, sagte er laut und grinste über Hals verblüfften Gesichtsausdruck. »Das nennt man Grenzwerte überschreiten.«
    Das Heulen der Schubdüsen verwandelte sich in ein schrilles Kreischen, und Hals Knie knickten unter der plötzlichen Belastung von sieben oder acht g ein. Auf die Konsole gestützt, starrte er mit zusammengebissenen Zähnen auf den Bildschirm. Alle Umrisse verschwammen vor seinen Augen, während die Schwarze Möwe jede handgeschweißte

Weitere Kostenlose Bücher