Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
weißes Licht.
In der Luft hing ein leichter Nebel, der sich um eine kleine Waldinsel herum konzentrierte, in der unsichtbare nachtaktive Insekten zirpten. Neben dem Schiff verlief ein Maschendrahtzaun, der von verrosteten Stacheldrahtrollen gekrönt wurde. An ihm waren auffällige große Schilder mit diversen Werbeslogans befestigt: »Wir haben die Teile, die Sie brauchen!«
»Die besten Preise auf ganz Seraph!«
»Incubots: Wir schlachten aus und liefern!« Ein großes, momentan geschlossenes Doppeltor versperrte den Zugang zu dem Grundstück jenseits des Zaunes, doch in einen der Torflügel war eine kleine, augenblicklich offen stehende Tür eingelassen.
Hal schritt die Rampe hinab. Seine Schritte hallten dumpf von dem Metallgitter wider, auf dem der Nebel kondensiert war. Die Erschütterungen ließen Tropfen herabregnen, die im Licht der Scheinwerfer wie winzige Sterne funkelten.
Am Fuß der Rampe unterhielt sich Klunk mit einem großen schlanken Mann, der einen zerbeulten Hut mit breiter Krempe und einen knielangen Mantel trug. Das Gesicht des Mannes war schmerzverzerrt. Er massierte sich vorsichtig die rechte Hand. »Sie haben sich Zeit gelassen«, sagte er, die Augen im grellen Licht zu schmalen Schlitzen zusammengekniffen.
»Freut mich auch, Sie kennenzulernen.« Als er von der Rampe trat, sank Hal so tief in die feuchte Erde ein, dass er beinahe das Gleichgewicht verlor. Er fing sich wieder und streckte die Hand aus. »Hal Spacejock.«
»Entschuldigen Sie, wenn ich Ihnen nicht die Hand schüttle, aber Ihr verdammter Roboter hat mir gerade die Finger gequetscht.«
»Er ist nicht mein Roboter. Ich habe ihn nur hierher mitgenommen. Hören Sie mal, klären Sie doch bitte eine Sache für mich. Sind Sie Redge oder Regan Muller?«
»Keiner von beiden. Mein Name ist Bevan.«
»Aber wir sind hier doch am richtigen Ort, ja? Das ist doch Incubots?«
»Korrekt.«
Hal blickte sich um. »Also, wo ist die Fracht?«
»Nicht so schnell, mein Lieber. Ich muss zuerst Ihre Legitimation sehen.«
»Wie bitte?«
»Legitimation.« Bevan hob eine Hand und hielt Daumen und Zeigefinger ein kleines Stückchen auseinander. »Ein Datenchip von etwa dieser Größe.«
»Jerling hat nichts von irgendeiner Legitimation erwähnt.« Hal wandte sich an Klunk. »Weißt du irgendwas darüber?«
»Ich kenne mich nicht aus mit geschäftlichen Praktiken.«
»Es muss immer einen Chip für diese Art von Jobs geben«, erklärte Bevan. »Ihr werdet den Kram nicht mitnehmen, wenn ihr nicht irgendeine Legitimation vorweisen könnt.«
»Also, jetzt hören Sie mal zu, wenn Sie glauben, dass ich die ganze Strecke nach Forg zurückfliege …«
Bevan brach in lautes Gelächter aus. »Alle Neulinge werden von uns auf diese Art verarscht«, sagte er und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. »Ist doch zum Lachen, was?« Er schob sich zwei schmutzige Finger zwischen die Lippen und stieß einen ohrenbetäubenden Pfiff aus. Von jenseits des Zaunes ertönte ein Rasseln, worauf beide Torhälften aufschwangen und ein schwerer Traktor herausfuhr. Er sank tief in die weiche Erde ein, doch die breiten Ballonreifen hatten genug Griff, um nicht durchzudrehen und mehrere überdachte Anhänger über das unebene Gelände ziehen zu können.
Hal beäugte das Gespann. »Wie viel Zeugs haben Sie denn überhaupt für uns?«
»So viel, wie wir in die Finger kriegen konnten«, sagte Bevan. »Jerling steht unter Strom.«
Während sich der Traktor durch den Acker in Richtung des Schiffes wühlte, baute sich Klunk vor Bevan auf. »Entschuldigen Sie, bitte.«
Bevan musterte den Roboter von Kopf bis Fuß. »Yeah?«
»Ich sollte mich eigentlich bei einem Redge Muller melden.«
»Das dürfte nicht ganz einfach werden. Redge ist bereits vor fünf Jahren gestorben.«
Klunk wirkte schockiert. »Gestorben?«
»Yeah. Danach hat dann sein Sohn Regan den Laden übernommen.«
Hal warf Klunk einen triumphierenden Blick zu. »Ich habe dir ja gesagt, dass Regan unser Mann ist.«
»Aber laut dem Datenspeicher der Schwarzen Möwe … «
»Der ist wahrscheinlich älter als du.« Hal beobachtete den Traktor, der sich durch die feuchte Erde kämpfte. »Wie viel wiegt diese Ladung?«
»Einiges.« Bevans Blick ruhte immer noch auf Klunk. »Bist du einer von Jerlings Robotern?«
Klunk runzelte die Stirn. »Ich arbeite für Mr. Jerling, ja.«
»Er hat dich hergeschickt, richtig?«
»Seine Angestellten haben mich angewiesen, mich direkt bei Ihnen zu melden.« Klunk
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