Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
Absatz kehrtmachte und dem Roboter eine Reihe von Befehlen zuschrie. Der Roboter packte die Kiste, stapfte damit die Rampe empor und verschwand im Inneren des Schiffes. Ein dumpfes Poltern klang aus dem Frachtraum auf, als er die Kiste fallen ließ und sich wieder auf den Rückweg machte. Mittlerweile waren die beiden Männer dabei, ihre Kiste zum Fuß der Rampe zu schleppen, wobei sie sich immer noch lautstark darüber stritten, wie sich die Last am besten tragen ließ.
Hal vernahm ein tiefes Summen in der Ferne, und als er in die Richtung sah, aus der das Geräusch kam, entdeckte er ein rot blinkendes Licht, das sich dicht über den Horizont bewegte. »Was ist das?«
»Patrouillen«, sagte Bevan. Er wischte sich das lehmverschmierte Gesicht mit dem Ärmel seines Mantels ab. »Die werden Sie vermutlich abschießen, sobald Sie gestartet sind.«
Das Licht verschwand, und Hal drehte sich zu seinem Schiff um, wo die beiden Männer gerade den Laderaum mit ihrer Kiste erreichten. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass die Durchgangstür zur Kommandobrücke offen stand. »Ich werde mir was zu essen holen«, sagte er. »Schreien Sie, wenn Sie mich brauchen.«
*
Klunk näherte sich in freudiger Erwartung dem Firmengelände von Incubots. Zum ersten Mal seit Jahren bemerkte er weder das Ächzen und Knirschen in seinen Knien und Ellbogen, noch registrierte er die Steifheit seines Halses. Schon in wenigen Tagen würden alle Schmerzen und Schwierigkeiten der Vergangenheit angehören.
Er schlüpfte durch die kleine Tür im Seitenflügel des großen zerbeulten Tores, betrat den Hof und blieb gleich wieder wie angewurzelt stehen. Das sollte eine Roboterfabrik sein? Er hatte weiß gestrichene Labore, saubere Räume, Ersatzteillager und von überall her das sanfte Summen von Hightech-Maschinen erwartet. Stattdessen sah er lediglich zwei baufällige Gebäude, zwei Blechschuppen und einen großen Haufen schmutzigen Schrotts inmitten eines ansonsten leeren ölverschmierten Geländes.
Der Roboter beäugte das erste Gebäude. Es stimmte zwar, dass Mr. Jerling ein riesiges Unternehmen von einem alten Schuppen aus lenkte, aber selbst Walter Jerling wäre es vermutlich schwer gefallen, aus dieser Bruchbude heraus auch nur einen Bauchladen zu betreiben. Was nicht zuletzt daran lag, dass das Gebäude nicht einmal über ein Dach verfügte. Nein, korrigierte er sich, es hatte schon ein Dach, aber die verbogenen Streben und Tragbalken mit den großen rostigen Dachschindeln ruhten nicht auf den Mauern, sondern lagen direkt auf dem Boden. Zumindest vermutete Klunk, dass sich irgendwo unter dem Dach so etwas wie ein Fußboden befand, denn der Rest des Grundstücks war mit einer knietiefen Schicht aus Schrott und Abfall bedeckt.
Das zweite Gebäude befand sich in einem etwas besseren Zustand, es hatte zumindest ein reguläres Dach. Der Umstand, dass nur rund die Hälfte der Fensterscheiben zerbrochen waren, stimmte Klunk schon optimistischer, und die Existenz einer Eingangstür, über der ein Schild mit der Aufschrift »Büro« hing, war einigermaßen ermutigend.
Er trat ein und fand sich in einem kleinen Verschlag wieder. Vor einem windschiefen Schreibtisch saß ein Mann, der die Füße auf die Tischplatte gelegt hatte und gerade in ein Sandwich beißen wollte. Als er Klunk bemerkte, ließ er das Sandwich wieder sinken. »Was willst du?«
»Ich suche Regan Muller.«
»Du hast ihn gefunden. Lass hören.«
»Mr. Jerling hat mich geschickt.«
»Ah.« Regan zog eine Schublade auf und entnahm ihr ein zerfleddertes Notizbuch und einen Bleistiftstummel. Er blätterte das Buch bis zur Mitte durch und hielt den Bleistift schreibbereit. »Alter?«
»Etwas über 30.«
»Wie viel älter?«
»Sechs Jahre«, gestand der Roboter.
»Du siehst älter aus.« Regan kritzelte in das Buch. »Irgendwelche verschlissenen Gelenke?«
Klunk berührte einen Ellbogen. »Manchmal habe ich Schwierigkeiten mit dem hier. Ich habe schon letztes Jahr Ersatz dafür angefordert, aber es waren leider keine Teile erhältlich.«
»Alle anderen Gelenke in Ordnung? Knie? Hüften?«
»Sind in Ordnung, danke.«
»Lückenhaftes Gedächtnis?«
»Ich habe eine Speicherbank als verdächtig markiert, weil sie gelegentlich fehlerhafte Daten liefert, besonders im Standby-Modus. Die drei anderen stammen von verschiedenen Herstellern.«
Regan verzog das Gesicht, während er in sein Buch schrieb. »Würde den Wert steigern, wenn jeweils zwei von der gleichen Art wären.«
»Ich
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