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Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)

Titel: Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Haynes
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Überschlagsrechnung durch und kam zu dem Schluss, dass er bei seinem derzeitigen Tempo etwa 30 Minuten benötigen würde, um die Station zu erreichen. Dann musste er nur noch die Arme ausstrecken und sich irgendwo festhalten.
    Irgendetwas schrammte an seinem Bein entlang, und als er an sich hinabblickte, entdeckte er den Sauerstoffbrenner, der unter ihm trieb. Er packte die Flaschen und klemmte sie sich unter den Arm. Schließlich konnte er sie nicht einfach gegen die Station prallen lassen. Dabei könnten Menschen zu Schaden kommen.
    Klunk richtete den Blick wieder auf den Orbiter und erkannte augenblicklich, dass irgendetwas schieflief. Bisher war er direkt auf die Station zugeflogen, doch jetzt schien sie sich seitlich von ihm fortzubewegen. Klunk überprüfte seine Berechnungen und befand sie als korrekt. Wieso veränderte sich dann sein Flugvektor?
    Sein Blick fixierte den Forg-Orbiter, der über die Planetenoberfläche wanderte. Die Raumstation folgte kontinuierlich ihrer Umlaufbahn, aber Klunk hatte ihre Eigenbewegung bei seiner Berechnung berücksichtigt. Die Sonne war ein ferner Lichtpunkt, ihre Auswirkungen über diese Entfernung hinweg nicht der Rede wert. Der Planet …
    Klunk stieß einen Fluch aus. Wie hatte er etwas derart Offensichtliches nur übersehen können? Er fügte Forgs Masse der Gleichung hinzu und berechnete sie erneut. Als das Ergebnis feststand, betrachtete er das Grün und Braun der Kontinente und fragte sich, ob die Menschen dort unten den Flammenschweif am Tageshimmel bemerken würden, wenn er durch die Atmosphäre pflügte. Oder würden ihn die planetaren Abwehrgeschütze schon vor dem Eintritt in die Stratosphäre zu Staub zerstrahlen? Wie auch immer, Forgs Schwerkraft zog ihn unerbittlich von dem Orbiter fort.
    In Klunk stieg das Bild des Wartungsroboters auf Lamira mit seinen geblendeten Augen und dem von der Hitze verschmorten Gesicht auf. Er wischte es weg und malte sich stattdessen aus, wie er auf der Brücke der Schwarzen Möwe saß und die private Landeplattform des Roboterkaisers anflog. Weil ihm der Ruhm für die langen Jahre seiner treuen Pflichterfüllung vorausgeeilt war und er nun dafür ausgezeichnet werden sollte, vielleicht in Form einer Ehrenposition in der Kaiserlichen Garde.
    Mit geschlossenen Augen fiel Klunk dem ahnungslosen Planeten entgegen, ein zufriedenes Lächeln auf seinem geschundenen Antlitz.
*
    Die Volante hatte mit ihrem Heck am Heck der Schwarzen Möwe angedockt. Da Hals Schiff das kleinere war, ragte die Andockschürze der Volante weit über die Heckluke des Frachters hinaus. Und da die Andockklammern der Möwe nicht passgenau ausgerichtet waren, wurde das Umladen der Fracht vom unablässigen Fauchen entweichender Luft begleitet.
    Um das tiefere Niveau des Hangarbodens der Volante zu kompensieren, waren ein paar Planken zwischen beide Schiffe gelegt worden, die jedes Mal bedenklich knarrten, wenn Farrells Lastenschlepper die Kisten von einem Schiff in das andere schaffte. Es war ein grauer Roboter mit tiefen Schrammen an Brust und Oberarmen, dessen Kopf ständig in Bewegung war. Seine blutroten Augen zuckten blitzschnell hin und her, erfassten jede auch noch so winzige Bewegung in seinem Umfeld.
    »Ein ehemaliger Marineinfanterist«, erklärte Farrell, der bemerkte, wie Hal den Roboter beobachtete. Er klopfte ihm auf die Schulter. »Vor dem Verkauf wurden alle Abzeichen und Orden entfernt.«
    »Zum Glück hat man ihm auch die Waffen abgenommen.« Als Hal sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte, ruckte der Kopf des Roboters herum. Seine Augen bohrten sich in die des Menschen. Einen Sekundenbruchteil lang befürchtete Hal schon, der Roboter würde die Kiste fallen lassen und sich auf ihn stürzen.
    »Diese Roboter benötigen keine Waffen«, sagte Farrell trocken.
    »Wie halten Sie ihn unter Kontrolle?«
    »Überhaupt nicht. Man bittet ihn höflich darum, seine Anweisungen zu befolgen, und hofft, dass er es auch tut.«
    Hal musste an Klunks liebenswertes freundliches Gesicht denken. »Glauben Sie wirklich, dass Sie einen Suchtrupp organisieren können? Für Klunk, meine ich.«
    »Entspannen Sie sich. Ich kenne jeden hier auf dem Orbiter. Die schaffen den Roboter zurück zu Jerling, bevor Sie bis drei gezählt haben.«
    »Danke.«
    Auf der Rückseite des Hangars der Volante öffnete sich eine Tür, und ein Mann trat hindurch. Er war kleiner als Farrell, ein vierschrötiger Bursche mit muskulösen tätowierten Armen, der sich eine blaue

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