Ein Roboter namens Klunk: Roman (German Edition)
schwangen auf und schmiegten sich flach an den Rumpf. Hinter ihnen kam eine tintige Dunkelheit zum Vorschein, die mit unzähligen, wie Diamanten leuchtenden Sternen übersät war.
Während Klunk den Blick über das Sternenpanorama wandern ließ, fragte er sich, ob es den Planeten Aklam wirklich irgendwo dort draußen gab. Seit Jahren hatte er Geschichten über Aklam gehört, doch jedes Mal, wenn er ihnen bis zu ihrem Ursprung folgte, erwiesen sie sich als reine Legenden. Trotzdem war er fest entschlossen, diese Welt eines Tages zu finden, vielleicht, indem er sein gesamtes Geld sparte und die Schwarze Möwe mietete. Doch dann erinnerte er sich wieder an das Schicksal, das ihn auf Seraph erwartete. Es würde keine Expeditionen mehr für ihn geben, keine gemieteten Raumschiffe und keinen Roboterplaneten.
Niedergeschlagen drückte er den Besen in den dicken Schlick, schob eine Ladung davon zur Heckluke hinaus und sah zu, wie das Kühlmittel davontrieb. Nachdem es aus seinem Blickfeld verschwunden war, schaute er sich in dem geräumigen Frachthangar um und führte eine schnelle Überschlagsrechnung durch. Die Säuberung des Hangars mit dem Besen würde Stunden dauern. Es musste eine praktikablere Lösung geben.
Er dachte kurz nach und grinste. Etwa eine Minute später kehrte er mit dem Sauerstoffschweißgerät, von dem er den Schlauch entfernt hatte, in die Ladebucht zurück. Er richtete die Düse auf den Belag vor seinen Füßen, drehte das Ventil auf und blies große Fladen der sirupartigen Substanz zur offenen Heckluke hinaus. Auf dem Deck zeichneten sich die ersten sauberen Streifen ab. Trotz der künstlichen Schwerkraft war der Schub aus den Druckflaschen so stark, dass er beinahe den Boden unter den Füßen verlor. Also drosselte er den Gasausstoß ein wenig, um ihn zu reduzieren.
Es dauerte nur kurze Zeit, und er hatte die Kühlflüssigkeit beseitigt und den größten Teil der Kisten wieder ordentlich aufgestapelt. Zufrieden mit seiner Arbeit sah er sich gerade um, als er spürte, dass der Boden unter seinen Füßen zu vibrieren begann. Die Triebwerke des Schiffes erwachten zum Leben!
Klunk verfluchte Hals Ungeduld und hastete in Richtung der Schalttafel neben der Heckklappe. Er hatte erst die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als das Schiff einen Satz vorwärts machte und ihn zu Boden schleuderte. Erschreckt registrierte er, dass er über das Deck in Richtung des geöffneten Hecktores rutschte, hinter dem die sternenübersäte Leere gähnte.
Klunk rollte sich herum und begann, in Richtung des anderen Endes des Frachtraums zu kriechen, die Gaszylinder noch immer unter einen Arm geklemmt. Als er eine der schweren Kisten erreichte, klammerte er sich an ihr fest. Die raue Oberfläche des Holzes unter seinen Fingern vermittelte ihm ein Gefühl der Sicherheit. Der Besen, den er achtlos auf den Boden geworfen hatte, rutschte an ihm vorbei und verschwand durch die offene Ladeluke im All. Ein Lächeln huschte über Klunks Gesicht, als er sich vorstellte, was für einen albernen Anblick er abgegeben hätte, wenn er hilflos zappelnd über das Deck geschlittert wäre.
Im gleichen Augenblick geriet die Kiste ins Rutschen.
*
Hal beobachtete einen Lichtfleck auf dem kleinen Bildschirm vor ihm, der langsam größer wurde. »Wie lange brauchen wir bis dorthin?«, erkundigte er sich.
»Keine fünf Minuten«, erwiderte der Navcom.
Das Deck begann zu beben, als die Bugdüsen feuerten. Die erhitzten Gase ließen die Sterne auf dem winzigen Monitor verschwommen wabern. Als die Düsen wieder erloschen, lag der Forg-Orbiter genau in Flugrichtung, eine riesige, an den Polen abgeflachte Kugel. Aus dem oberen Pol ragte eine mit zahllosen Scheinwerfern bestückte Antenne empor, aus dem unteren Pol ein langer balkenförmiger Ausleger, an dem mehrere Raumschiffe angedockt hatten; modern aussehende Frachter mit den Emblemen bekannter Fracht-und Passagiergesellschaften, die im hellen Scheinwerferlicht des Orbiters glitzerten. Die blinkenden Positionslichter an ihren Stummelflügeln ließen die glatt polierten Schiffsrümpfe abwechselnd rot und grün leuchten.
Hal betrachtete die Schiffe voller Neid. Ganz abgesehen von den schlanken modernen Rümpfen und den professionellen Lackierungen wäre er schon zufrieden gewesen, wenn die Möwe über funktionierende Positionslichter verfügt hätte.
Gerade als er sich fragte, was er als Nächstes tun sollte, begann ein rotes Lämpchen auf der Instrumentenkonsole rhythmisch zu blinken. »Wir
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