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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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kräftige
Brust presste.
    »Ich weiß
nicht, was du meinst«, antwortete er.
    Ich hob eine
Braue. Mein Mund war so dicht an seinem, dass ich ihn genauso gut hätte küssen
können. »Oh, ich glaube schon. Weißt du nicht mehr? Die Nacht vor gar nicht
langer Zeit? Der Geschmack meines Blutes hat dich damals fast wahnsinnig
gemacht vor Verlangen.«
    Thierrys
Miene verfinsterte sich. »Das war ein schrecklicher Fehler.«
    »War es
das?«
    »Ich hätte
dich damals beinahe umgebracht.«
    Ich
lächelte, fuhr mit den Händen über sein Gesicht und küsste ihn kurz. »Hast du
aber nicht. Mir geht es gut. Ich bin hier bei dir. Glaubst du, ich wäre bei
einem Mann geblieben, von dem ich annehme, dass er mich töten würde?«
    »Sarah«,
keuchte er. »Du bist nicht mehr du selbst.«
    »Und ob ich
das bin.« Ich küsste ihn, schob meine Zunge in seinen Mund und umspielte seine
lockend. Trotz all seiner Proteste hielt er mich nicht auf und erwiderte
stattdessen leidenschaftlich meinen Kuss. Ich lächelte an seinen Lippen.
    Dann hob ich
die Hände und schob meine dunkle Haare von meinem Hals. »Beiß mich, Thierry.
Versenke deine Reißzähne in meinem Hals, und trink so viel du willst. Ich will,
dass du mich schmeckst.«
    Ich hörte
sein leises Stöhnen, und mein ganzer Körper brannte vor Verlangen. Er strich
mit dem Mund über meinen Hals. »Zwing mich nicht dazu, Sarah.«
    »Ich zwinge
dich zu nichts. Du willst es.«
    »Ja, ich
will es. Aber...«
    Ich drückte
meinen Hals an seinen Mund. »Lass los, Thierry. Lass endlich los, was dich
gefangen hält. Deine Kontrolle ist das Einzige, das uns noch voneinander
trennt.«
    Sein Herz
schlug so schnell wie meins vorhin im Badezimmer. »Was hat sie mit dir
angestellt?«
    Das war eine
ziemlich gute Frage. Während ich mich um Thierrys Körper schlang wie eine
lüsterne Anakonda und ihn förmlich anflehte, mich zu beißen, hatte ich mich
genau dasselbe gefragt.
    Das letzte
Mal, als er mich gebissen hatte, hätte er mich beinahe umgebracht. In der
Sekunde, in der er Blut geschmeckt hatte, hatte er die Kontrolle verloren,
seine Balance, um die er so hart rang. Ich versuchte ihn zu etwas zu bringen,
das er nicht wollte, selbst wenn ein Teil in ihm danach schrie, es zu tun. Ich
konnte es spüren. Ich konnte es schmecken.
    Er packte
meine Handgelenke, drückte meinen Rücken auf den zweifelhaft sauberen
Hotelteppich und presste sein Gesicht an meinen Hals.
    Etwas in mir
jubelte vor Begeisterung, dass ich eine solche Wirkung auf ihn hatte und all
diese nervigen Mauern zwischen uns niederreißen konnte. Nur eine winzige Stimme
in meinem Hinterkopf kreischte, dass ich ihn aufhalten sollte, bevor es zu spät
war.
    Meine
Jubelstimme befahl dem schwachen Stimmchen, es solle gefälligst die Klappe
halten und aufhören, sich als Spielverderber unbeliebt zu machen.
    Thierry rückte
ein Stück von mir ab, und ich sah, dass seine silberfarbenen Augen pechschwarz
geworden waren, während er mein Gesicht musterte. Vielleicht suchte er nach
einem Zeichen, dass ich ihn aufhalten wollte. Als er keine Rote Karte entdecken
konnte, senkte er den Kopf und fuhr mit seinen scharfen Reißzähnen unmittelbar
über meine Hauptschlagader.
    Seine
Reißzähne drangen in meine Haut ein; es war ein leichter, köstlicher Schmerz,
doch dann hielt er plötzlich inne. Er fuhr zurück, starrte auf mich hinunter und
schüttelte langsam den Kopf. Ich hatte diesen Ausdruck in seinem Gesicht noch
nie zuvor gesehen. Ich hatte Leere gesehen. Ich hatte Wut gesehen. Ich hatte
Sorge und Leidenschaft gesehen.
    Aber noch
nie hatte ich Panik an ihm gesehen.
    Ich
versuchte, ihn wieder zu mir heranzuziehen, aber er wich meiner Berührung aus.
    »Ich werde
dich nicht noch einmal so verletzen.« Seine Stimme war kaum mehr als ein
Flüstern. Seine Augen waren wie dunkle Seen. »Irgendetwas stimmt hier nicht,
und wir werden herausfinden, was das ist. Aber ich werde dich nicht noch einmal
verletzen.«
    Bevor ich
irgendetwas sagen konnte, war er schon aufgesprungen, verschwand im Bad und
schlug die Tür hinter sich zu.
    Ich hörte,
wie der Schlüssel umgedreht wurde.
    Meine
Enttäuschung verwandelte sich allmählich in Ungläubigkeit.
    Was zum
Teufel ... ? Ich blickte mich im Zimmer um. Was zum Teufel war hier
gerade geschehen?
    Und ich
konnte nicht einmal für mich in Anspruch nehmen, nicht bei Sinnen gewesen zu
sein. Ich konnte mich an alles haarklein erinnern.
    Heiliger
Strohsack! Ich war zur Schwarzen Witwe geworden. Ich hatte ihn gebissen

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