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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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verlassen und war in ihr Heim nach Frankreich
zurückgekehrt. Seitdem hatte sie ein paar Mal angerufen, schien jedoch nie
meine Stimme zu erkennen. Ich versuchte, das nicht persönlich zu nehmen.
    »Er ist
momentan beschäftigt. Soll ich ihm ausrichten, dass er dich zurückrufen soll?«
    Sie seufzte,
was ziemlich genervt klang. »Beschäftigt. Hat er dich gebeten, das zu sagen?
Meidet er mich aus irgendeinem seltsamen Grund?«
    »Nicht dass
ich wüsste. Hör zu, ich sage ihm, dass du angerufen hast, und er wird dich,
sobald er kann, zurückrufen, okay?«
    »Nein, das
ist nicht okay.«
    »Was ist das
Problem?«
    »Das Problem
...« Sie sprach mit einem kaum merklichen französischen Akzent. »Das Problem
ist, dass ich von meinem Mann Dokumente erhalten habe, die mich außerordentlich
verstimmen.«
    »Was für
Unterlagen?«
    Es folgte
langes Schweigen. »Er hat die Annullierung unserer Ehe beantragt und will, dass
ich die Papiere unterschreibe.«
    Mein Mund
war plötzlich staubtrocken. »Ach?« Ich versuchte überrascht zu klingen. »Eine
Annullierung, sagst du? Wie merkwürdig.«
    »Ich weiß
nicht, was ihn dazu veranlasst hat. Ein Vampir des Vatikans hat mir die
Unterlagen gerade gebracht. Er ist wegen der Dringlichkeit dieser Angelegenheit
direkt aus Rom hierhergeflogen.«
    Ein
Vampir des Vatikans?
    »Nun«, hob
ich vorsichtig an. »Vielleicht will Thierry dir deine Freiheit zurückgeben. Ich
meine, ihr zwei lebt nicht mehr zusammen, ihr verbringt keine Zeit mehr
miteinander, und das wie lange jetzt schon? Seit über hundert Jahren?«
    »Was hat das
damit zu tun?«
    »Ich
überlege nur gerade, ob er vielleicht schon eine ganze Weile über diesen
Schritt nachgedacht hat.«
    Es folgte
eine Pause, dann: »Weißt du, was er als Grund für die Annullierung unserer Ehe
angibt?«
    Ich wickelte
eine Haarlocke um einen Finger und versuchte, mich zu entspannen. »Keine
Ahnung.«
    »Dass ich
entgegen meines Treueschwurs nicht vorhatte, treu zu bleiben, als wir
geheiratet haben.«
    Ich wartete.
»Und?«
    »Und was?«
    »Willst du
mir etwa erzählen, dass du ihm sechshundert Jahre treu gewesen bist?«
    Sie
räusperte sich. »Diese Frage ist dann doch etwas zu persönlich, Liebes. Er
behauptet weiterhin, dass er Grund zu der Annahme hätte, dass ich bereits
verheiratet war, als wir vermählt wurden.«
    Meine Brauen
schossen nach oben. »Warst du das denn?«
    Sie
räusperte sich wieder. »Weißt du, das ist sehr lange her. An manche
Einzelheiten kann ich mich nicht mehr so genau erinnern.«
    »Wieso
bringt dich das so aus der Fassung? Eure Ehe besteht doch nur noch auf dem
Papier, oder? Das ist, angenommen, du wärst nicht bereits mit diesem ... wie
hieß noch mal der Kerl, in den du bis über beide Ohren damals verliebt warst
... Marcellus verheiratet gewesen?«
    Sie
schniefte. »Ja, meine wahre Liebe, Marcellus. Ich denke immer noch jeden Tag an
ihn.«
    »Warst du
denn mit ihm verheiratet, bevor du Thierry begegnet bist?«
    »Das spielt
doch keine Rolle mehr.«
    »Natürlich.«
Ich spürte, wie mir langsam heiß vor Wut wurde. Diese Frau war zwar
wunderschön, raffiniert und uralt, aber sie nervte höllisch. Und trotz der
Tatsache, wer sie war und dass sie mein Liebesleben durch ihre bloße Existenz
komplett versaut hatte, verabscheute ich sie nicht. Sie war halt lediglich
nervig. Das war alles. Aber das bedeutete nicht, dass ich sie hasste.
    »Ich habe
Marcellus mit jeder Faser meines Körpers geliebt. Er war mein Seelenverwandter.«
    Ich
räusperte mich. »Und was ist mit Thierry?«
    »Pardonnez-moi?«
    »Was war
Thierry für dich? Ich meine, immerhin habt ihr geheiratet, ob das nun
hundertprozentig legal war oder nicht.«
    »Da lagen
die Dinge einfach anders, meine Liebe.«
    »Hast du
ihn geliebt?« Meine Stimme wurde deutlich lauter.
    »So kenne
ich dich ja gar nicht«, sagte sie. »Du bist normalerweise so ruhig, so
beherrscht und höflich. Eigentlich kaum wahrzunehmen. Gibt es Schwierigkeiten?«
    Ich lehnte
mich in dem Lederstuhl zurück und seufzte. »Das kann man wohl sagen.«
    »Kann ich
irgendetwas für dich tun?«
    »Ja, das
kannst du.«
    »Was denn,
Liebes? Du bist eine meiner besten Freundinnen, und ich würde sicherlich alles
in meiner Macht Stehende tun, um dein Leben glücklicher zu machen.«
    »Unterzeichne
die Papiere.«
    »Pardon?«
    Ich
umklammerte fest den Hörer. »Unterzeichne die Papiere, habe ich gesagt. Die
Annullierungspapiere. Die vor dir liegen. Unterschreibe sie. Du liebst Thierry
nicht, und er

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