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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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liebt dich nicht. Es macht dir noch nicht einmal etwas aus, dass
er und ich zusammen sind, was, seien wir ehrlich, nicht normal für eine
liebende Frau ist. Deine Ehe ist eine Schande, und ich habe den Eindruck, dass
sie eigentlich schon seit den pestverseuchten Flitterwochen vorbei ist. Es gibt
da doch wirklich kein Problem. Behalte seinen Nachnamen, wenn du unbedingt
willst. Unterschreib einfach diese Papiere, und gib ihn frei.«
    Sie schwieg
eine Weile. »Du meinst, frei, damit er mit dir zusammen sein kann?«
    »Genau.«
    »Dann hast
du also von diesem kleinen Schachzug gewusst?«
    »Ich habe
davon gehört.«
    »War es
deine Idee?«
    »Nein.«
    »Das glaube
ich dir nicht.«
    Ich seufzte
schwer. »Glaub, was du willst, Veronique. Es tut mir leid, dass dich die
Vorstellung, dass er nach all den Jahren eine klare Trennung möchte, verletzt.
Und es tut mir auch leid, wenn ich ein bisschen zickig klinge, aber ich bin
erst kürzlich dazu verflucht worden, mich wie ein wandelndes Vampirklischee zu
verhalten. Wenn ich nicht geröstet werden will, kann ich tagsüber nicht mehr
vor die Tür treten, von daher könnte meine Laune wirklich Aufschwung
vertragen.«
    »Ein Fluch?«
Ihre Neugier gewann die Oberhand über ihre Gereiztheit. »Erzähl mir mehr
darüber.«
    Das tat ich.
    »Das klingt,
als würdest du dich wie eine Nachtwandlerin benehmen«, stellte sie fest,
nachdem ich ihr von all meinen Nebenwirkungen berichtet hatte.
    Mich
fröstelte. »Ja, ich weiß. Thierry hat das zwar nicht voll und ganz bestätigt,
aber ich glaube, er versucht mich nur zu schützen. Meinst du, es klingt
danach?«
    »Ich weiß es
nicht genau.« Ihre Worte klangen abgehackt. »Ich kann nur sagen, dass du
vorsichtig sein solltest, Liebes. Sei ganz vorsichtig, bis der Fluch aufgehoben
ist.«
    »Kannst du
mir mehr über diese Nachtwandler erzählen?«
    »Ich habe
eigentlich keine Lust, über noch mehr unerfreuliche Dinge zu reden. Außerdem
muss ich jetzt los.«
    »Warte.
Wirst du die Papiere unterzeichnen?«
    »Das glaube
ich eher nicht.«
    Meine
Knöchel waren ganz weiß, so fest hielt ich den Hörer umklammert. »Warum nicht?«
    »Ich brauche
noch etwas Zeit, um darüber nachzudenken.«
    »Worüber
denn nachdenken? Du liebst ihn nicht. Du willst nicht mit ihm zusammen sein!«
    »Die Ehe hat
wenig mit Liebe zu tun, Liebes. Ich habe eure Beziehung nur toleriert, weil ich
den Eindruck hatte, es handelt sich um eine kleine Spielerei ohne Zukunft. Aber
es ist das erste Mal, dass ich wegen eines albernen, nichtssagenden Mädchens
mit solch einem Unsinn wie dem Ende unserer Ehe konfrontiert werde. Bitte
richte meinem Gemahl aus«, sie betonte das Wort besonders französisch,
»dass er mich so bald wie möglich zurückrufen soll.«
    Dann legte
sie auf.
    Ich starrte
den Hörer an, den ich zurück auf die Gabel geschleudert hatte. Wenn sie hier
wäre, würde ich sie wahrscheinlich beißen. Heftig. Und das war keine leere
Drohung.
    Wieso musste
alles so kompliziert sein? Konnte ich nicht einfach das bekommen, was ich haben
wollte? Nur einmal? Nur einmal, ohne erst einen Fehdehandschuh aufgreifen zu
müssen?
    Wohl nicht.
    Also was
nun? Ich starrte auf das Telefon, das ich für all meine Probleme verantwortlich
machte. Dieses blöde Telefon. Wie ging es nun weiter?
    Das Telefon
klingelte.
    Verdammtes,
blödes Telefon!
    Ich hob ab
und hielt den Hörer an mein Ohr. »Was?«
    »Meldet man
sich so am Telefon?«
    Ich runzelte
die Stirn. »Wer ist da?«
    »Erkennst du
mich etwa immer noch nicht?«
    Ich kniff
die Augen zusammen. »Stacy. Schön, von dir zu hören. Wie geht es dir?«
    »Tust du mir
nicht mal den Gefallen, überrascht zu klingen, weil ich herausgefunden habe, wo
du dich aufhältst und wie ich dich erreichen kann? Glaubst du, dieser Mist ist
einfach?«
    »Spar dir
das. Ich bin nicht in der Stimmung.«
    Sie
schnalzte mit der Zunge. »Man fängt mehr Fliegen mit Honig als mit Essig.
Kommen wir zur Sache. Ich will, dass wir uns treffen. Ich bestehe darauf, dass
du nicht deinen Freund oder deinen riesigen Leibwächter mitbringst, sonst bin
ich ernsthaft sauer.«
    Nicht dass
Butch sich mir momentan auch nur auf mehr als fünf Meter nähern würde.
    Ich atmete
so beherrscht wie möglich aus und massierte mir mit den Fingern die Schläfe.
»Hör zu, Stacy, ich habe ziemlich viel über die Schule nachgedacht. Es ist zwar
schrecklich, was du mit mir gemacht hast, aber ich verstehe allmählich deine
Beweggründe.«
    »Du bist
bereit, dich bei mir zu

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