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Ein Sarg für zwei

Ein Sarg für zwei

Titel: Ein Sarg für zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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geschmeckt. Das war diesmal anders, auch
wenn es nur ein paar Tropfen waren. Seine Reißzähne waren spitzer gewesen als
gestern, sonst wäre das niemals passiert. Er war immer noch gierig von gestern
Abend. Gierig nach mir.
    Während er
von mir trank, riss er an meiner Kleidung. Doch nein ... nein, durch meinen
Nebel merkte ich, dass er nicht wie verrückt versuchte, mir die Kleidung vom
Leib zu reißen, um auf dem Schreibtisch mit mir zu schlafen, sondern dass er
versuchte, sich an mir festzuhalten, während Butch ihn von mir herunterzog.
    Thierry war
stark, aber Butch war im Vorteil. Ich merkte, wie meine Bluse riss und ein paar
Knöpfe absprangen, dann stand Thierry mit schwarzen Augen und der Hand vor dem
Mund mitten in seinem Büro.
    »Ich wollte
nicht stören.« Butch klang verlegen. »Aber ich glaube, es war ganz gut, dass
ich eingegriffen habe.«
    Ich berührte
meinen Hals dort, wo er mich gebissen hatte, und blinzelte zu ihnen auf.
    Ich
beobachtete, wie Thierry langsam bewusst wurde, was er gerade getan hatte.
Schmerz und Kummer zeichneten sich auf seinem Gesicht ab.
    »Sarah«,
brachte er hervor. »Nein, nicht schon wieder. Es tut mir leid. Verdammt ... ich
... «
    »Vergiss
es.« Ich stand vom Schreibtisch auf und ging, noch immer benebelt, auf ihn zu,
schlang meine Arme um ihn und küsste ihn heftig auf den Mund. Ich konnte mein
Blut auf seinen Lippen schmecken.
    Butch packte
meine Bluse und schaffte es, sie noch mehr zu zerreißen. Ich wirbelte zu ihm
herum und sah ihm direkt in die Augen.
    »Deine
Augen...!« Er wirkte besorgt. »Sarah, beruhige dich. Wir holen Hilfe.
Irgendetwas stimmt überhaupt nicht mit dir.«
    »Meinst du,
ja?«, hörte ich mich sagen. Dann packte ich ihn an seinem schwarzen T-Shirt und
schleuderte ihn quer durch den Raum. Er knallte mit dem Kopf heftig gegen die
Wand und glitt bewusstlos zu Boden.

11
     
    Als ich sah,
dass ich einen dreihundert Pfund schweren Leibwächter bewusstlos geschlagen
hatte, erwachte ich mit einem Ruck aus meinem monströsen Zustand.
    Thierry
hastete zu Butch, um sich zu überzeugen, dass ich ihn nicht umgebracht hatte.
Glücklicherweise war er nur bewusstlos. Ich zitterte und sah Thierry an, dass
er verstand, wie elend ich mich fühlte. Er wollte mich irgendwie trösten, doch
er hatte seine Lektion gelernt. Kein Körperkontakt mehr, bis wir dieses Chaos
geklärt hatten.
    Er wollte
etwas sagen, doch ich hob abwehrend die Hand.
    »Entschuldige
dich ja nicht!«, erklärte ich zitternd. »Ich müsste mich entschuldigen.«
    »Sarah ...«
    »Bitte ... schaff
Butch hier weg. Ich möchte allein sein. Es ist wohl überhaupt für alle
sicherer, wenn ich hierbleibe, bis es Neuigkeiten von Stacy gibt.«
    Er half
Butch auf die Beine. »Ich bringe ihm etwas Wasser. Er kommt wieder in Ordnung.«
    Ich nickte
und verzog mich in sicherem Abstand hinter den Schreibtisch. Als Thierry das
Büro verließ, sah er über die Schulter zu mir zurück.
    »Alles wird
gut«, sagte er.
    »Das glaube
ich auch«, erklärte ich so fest ich konnte. »Immer noch.«
    Das stimmte.
Ich glaubte, dass alles wieder in Ordnung kam. Was wäre wohl auch die
Alternative gewesen?
    Thierry
verließ das Büro. Seine Augen waren schon wieder normal silberfarben geworden.
Ich hatte das merkwürdige Gefühl, dass meine noch schwarz waren, was ein kurzer
Blick in die Scherbe bestätigte. Sie waren schwarz wie die Nacht und wirkten
höllisch gruselig. Ich fühlte mich noch ein bisschen benommen, berührte die
frischen Bissspuren an meinem Hals und zuckte zusammen.
    Plötzlich
spürte ich, wie mir Tränen über die Wangen liefen. Das alles war absolut
verkehrt. Alles daran war verkehrt. Dieser verdammte Fluch! Die verdammte
Stacy! Und verdammte Sarah, die Stacy dazu gebracht hatte, sie genug zu hassen,
um ihr das Leben zur Hölle zu machen!
    Ich bemühte
mich, die Situation positiv zu sehen, aber irgendwie wollte mir das nicht so
recht gelingen.
    Ein paar
Minuten verstrichen, ohne dass jemand hereingekommen wäre, um nach mir zu
sehen, was ich ihnen allerdings nicht verübelte, als Thierrys privates Telefon
klingelte. Weil ich nichts Besseres zu tun hatte, nahm ich den Hörer ab.
    »Haven«,
meldete ich mich ausdruckslos.
    »Hier ist
Veronique, wer spricht da?«
    Ich richtete
mich in dem Stuhl auf. »Veronique ... hier ist Sarah.«
    »Ah, Sarah,
das ist sehr gut. Ich muss meinen Ehemann sprechen. Es ist sehr dringend, und
er geht einfach nicht an sein Handy.«
    Veronique
hatte Toronto vor einigen Wochen

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