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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Arschloch in der Hütte verschwunden. „Jetzt den Schwanz einziehen, was? Ich bin dir auf die Schliche gekommen. Ich weiß, was du getan hast. Und glaub ja nicht, dass du ungeschoren davon kommst“, rief Karl. Er hatte die Hütte beinahe erreicht und fragte sich, was Kalter da drin wohl tat. „Ich fahre jetzt gleich in die Stadt und mein erster Weg, der wird mich zur Polizei führen. Und da werde ich den Gesetzeshütern mal was über dich erzählen! Au, Scheiße!“ Karl versank mit einem Fuß in einem schlammigen Loch und schrie vor Wut auf.  Angewidert zog er den Fuß aus dem Morast und sah sich seinen ehemals schönen Schuh an. „Verflixt, die waren nagelneu“, fluchte er.
    „Mach dir nichts draus. Du wirst sie ja doch nicht mehr brauchen.“
    Bei diesen Worten hielt Karl in der Betrachtung seiner Schuhe inne und sah auf. „Was zum-.“
    Das Beil, das ihm den Schädel spaltete, sah er nicht einmal kommen.
     
    Katrin pustete sich eine Haarsträhne aus der Stirn und stützte sich mit einer Hand am Rand des Bottichs ab. Mit der anderen steckte sie beinahe bis zur Achsel im noch warmen Blut und rührte die Flüssigkeit fleißig herum. Ihre Mutter erhitzte gerade Wasser, um zum wiederholten Male den Küchenboden zu schrubben. Ein Schwein zu schlachten verursachte eine Menge Arbeit.
    „Juhu, ratet mal, wer da ist.“ Sofia betrat gutgelaunt die Küche.
    „Sofia“, rief Luise verblüfft, „da hast du dir ja einen feinen Tag für einen Besuch ausgeguckt. Hier riecht es heute mehr denn je nach Arbeit. Nicht, dass ich mich nicht freuen würde.“
    „Ich weiß doch, dass ihr für heute den Schlachter bestellt habt. Das hat Papa doch Sonntag erwähnt. Darum bin ich ja gekommen. Ich wollte euch helfen.“
    „Ja, bist du denn verrückt? Das brauchst du doch nicht. Du hast doch jetzt deinen eigenen Haushalt.“
    „Ach was.“ Sofia winkte ab. „Seit ich guter Hoffnung bin, darf ich überhaupt nichts mehr tun. Georg sagt, wenn man sich in anderen Umständen befindet, muss man sich schonen. Also bin ich zu Hause zur Untätigkeit verdammt. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich einmal nach Hofarbeit sehnen würde, aber noch einen Tag länger zu Hause mit den Händen im Schoß und ich wäre verrückt geworden.“
    „Die Kunden bei euch im Laden darfst du nicht bedienen, aber beim Schlachten lässt dein Mann dich helfen?“, fragte Katrin ungläubig.
    „Um Gottes Willen, wo denkst du hin? Ich hab gesagt, ich würde euch lediglich einen Besuch abstatten. Die Vorstellung, dass hier heute geschlachtet wird“, sie machte eine Geste zu dem ausgeweideten Schwein, das auf einer Leiter in der Ecke der Küche hing, „hat ihn davon abgehalten, mich zu begleiten und die Aussicht auf ein paar leckere frische Würste hat ihn dazu bewogen, mich trotzdem alleine gehen zu lassen.“ Sie lachte vergnügt. „Ja, der Liebe. Ich muss sagen, für einen Mann ist er doch ab und an recht zart besaitet.“
    „Das kommt, wenn man so vornehm ist.“ Ihre Mutter nickte wissend. „Dann schnapp dir mal eine Schürze, Sofia. Ist das nicht lieb von ihr, Katrin?“
    „Ja. Mama.“
    Luise schüttete noch einen Schwall Wasser auf den Steinboden der Küche und schrubbte mit ganzer Kraft, um ihn von den letzten Blutflecken zu befreien. „Du kannst schon mal den Speck, der da vorne bereitliegt, klein schneiden und ihn dann in Katrins Bottich geben.“
    „Sicher, Mama.“
    „Luise!“, brüllte Hermann plötzlich von der Tür her, „Wo ist das Beil?“
    „Wo soll es schon sein?“, brüllte sie zurück. „Auf dem Hauklotz, wo es hingehört.“
    „Nein, da ist es nicht.“
    „Dann guck noch mal richtig. Es muss da sein. Ich hab es zuletzt benutzt, als ich das Huhn geschlachtet hab.“ Luise schnaufte vor Anstrengung, während sie das blutige Wasser mit dem Besen zum Abfluss schob.
    „Luise, wo hast du das verdammte Beil hingetan?“, fragte er erneut. „ Wir wollen doch heute noch fertig werden, oder? Sollen der Schlachter und ich das Schwein mit den bloßen Händen zerreißen, oder was?“
    Mit einem gemurmelten Fluch stellte Luise ihren Schrubber an die Wand und stapfte hinaus.
    „Na, hast du heute bessere Laune?“, fragte Sofia, während sie den Speck schnitt.
    „Bis jetzt schon. Ich weiß ja nicht, womit du heute wieder anfängst“, gab Katrin zurück.
    „Katrin, ich hab es doch nur gut gemeint.“
    „Das weiß ich“, sagte Katrin widerwillig. Sie hätte wirklich liebend gerne noch ein Weilchen geschmollt, aber sie wusste, dass

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