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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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für Otto gebaut hatte. Merkwürdig. Einen Moment dachte sie, es hätte sich gerade etwas dort drüben bewegt. Sie sah noch einmal genauer hin, doch der Wald lag ruhig und verlassen da. Trotzdem fuhr sie etwas schneller. Als sie um eine weitere Ecke bog, war ihr, als hörte sie etwas. Wieder warf sie einen Blick in den Wald und diesmal war sie sicher, jemanden zu sehen. Mittlerweile war es schon recht dunkel, doch ohne Zweifel lief da jemand mit ihr über.
    Sofia fasste den Lenker fester und versuchte, noch schneller zu fahren. Doch die Beutel schlugen gegen ihr Vorderrad, der Lenker schlug hin und her und auf dem unebenen Feldweg bei schlechtem Licht war das nicht so einfach. Die Gestalt war auf gleicher Höhe mit ihr und kam jetzt auf sie zu. Sofia stieß einen Schrei aus.
    Er war höchstens noch zehn Meter von ihr entfernt und er war schnell. Sie musste zurück zum Hof. Aber dazu musste sie umdrehen. Das würde zu viel Zeit kosten. Wieder fuhr sie etwas schneller, um ihn abzuschütteln. Wieder sah sie zur Seite in den Wald und schluchzte voller Angst. Bald hätte er sie erreicht. Plötzlich schlug der Lenker um, und Sofia fiel.
    Sie flog über ihr Fahrrad und landete im Feld. Sofort rappelte sie sich auf und rannte über die feuchte Erde, ohne sich umzugucken. Es kam ihr vor, als käme sie gar nicht von der Stelle. Bei jedem Schritt versank sie in der weichen Erde des frisch umgepflügten Feldes. Sie hörte ihn direkt hinter sich brüllen und völlig außer sich schluchzte sie um Hilfe, obwohl sie wusste, dass es zu spät war. Als er sie schließlich packte, schlug sie wie wild um sich, doch in Windeseile hatte er sie überwältigt. Ergeben schloss Sofia die Augen.
    „Sofia!“
    Sofia kniff immer noch die Augen zu und wartete auf einen Schlag oder was auch immer der Mann mit ihr vorhatte.
    „Sofia, Schatz, mach doch bitte die Augen auf.“
    Georg! Es war Georg, der da sprach. Sofia öffnete die Augen und sah ihren Gatten vor sich. „Georg“, rief sie ungläubig. „Georg.“ Erleichtert warf sei sich in seine Arme, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
    „Sofia, beruhige dich doch.“ Hilflos hielt er sie fest. „Hast du dir was getan? Ich habe dich stürzen sehen.“ Er schob sie von sich, um ihr ins Gesicht zu sehen. „Ist etwas mit dem Kind?“
    „Oh, um Himmels Willen, das Kind.“ Besorgt hielt sich Sofia den leicht gewölbten Bauch und versuchte, ruhiger zu atmen. „Nein, ich glaube, es ist alles in Ordnung“, sagte sie nach einem Augenblick mit zittriger Stimme. „Es geht mir gut. Ich bin zum Glück in dem weichen Acker gelandet.“
    „Warum bist du denn wie ein kopfloses Huhn davongelaufen?“ Aufgebracht fuhr Georg sich mit der Hand durch das Haar. „Gott, du hast mir einen Mordsschrecken eingejagt, als du da gestürzt bist. Und dann läufst du auch noch weg und reagierst nicht auf mein Rufen.“
    „Da im Wald war jemand. Hast du ihn nicht gesehen?“
    „Was? Nein, ich hab nur dich fallen sehen.“
    „Er war im Wald und wollte mir den Weg abschneiden. Ich musste an Karl denken, der verschwunden ist und daran, dass neulich nachts jemand Hennes umgebracht hat.“
    „Was?“ , rief Georg schockiert, „ich dachte, er wäre weggelaufen.“
    „Nun, Katrin ist überzeugt, sie hätte keinen Alptraum gehabt, wie die anderen behaupten und ein Mann hätte ihn umgebracht.“ Sie holte zitternd Luft. „Jedenfalls, als ich dann den Mann hab auf mich zurennen sehen, da hab ich gedacht, das ist er und jetzt hat mein letztes Stündlein geschlagen.“
    „Mein, Gott, Sofia! Wie gut, dass ich mir Sorgen gemacht habe, weil du in der Dämmerung noch nicht zu Hause warst. Ich hab ein wenig früher abgesperrt, um dich abzuholen. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn ich nicht gerade in dem Moment um die Ecke gefahren gekommen wäre, als du hingefallen bist.“
    Das wollte Sofia sich gar nicht weiter vorstellen. „Lass uns nach Hause fahren, Georg. Ich bin doch ein wenig zittrig.“
    „Ja, natürlich, Liebes, komm.“ Fürsorglich stützte er sie, als sie durch den matschigen, weichen Boden zum Wegesrand  stapften. „Genug ist genug, Sofia. Ich werde sofort unserem Polizeisergeanten berichten, was hier vor sich geht. Es ist doch offensichtlich, dass jemand in der Gegend sein Unwesen treibt. Und du verlässt mir nicht mehr allein das Dorf.“
    „Ganz wie du wünschst, Georg. Oh, sieh nur, die gute Wurstbrühe.“ Sofia deutete auf den durchweichten Beutel, der auf dem Feldweg lag.
    „Sofia,

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