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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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hast du keine anderen Sorgen?“
    „Dabei wollte ich dir morgen leckeren Panhas braten.“ Sofia war froh, etwas zu haben, was sie ablenkte. „Aber die Würstchen können wir noch gebrauchen.“ Sie versuchte, keine Wurst zu übersehen, was in dem schnell schwindenden Licht nicht einfach war. Es war in kürzester Zeit dunkel geworden.
    „Jetzt komm, Sofia. Ich möchte dich endlich sicher zu Hause wissen, wo du dich ausruhen kannst. Denk an das Kind.“
    „Ja, natürlich.“ Da ss Georg sich so um das Ungeborene sorgte, wärmte ihr Herz. „Hoffentlich fährt das Fahrrad noch.“
    „Mir wäre es lieb, du würdest mit auf meinem Fahrrad fahren.“
    „Georg, ich bitte dich“, sagte sie, während er ihr Fahrrad aufrichtete und den Lenker geradebog. „Wenn du schon einmal auf einer Fahrradstange gesessen hättest, würdest du das jetzt nicht von mir verlangen. Und jetzt lass uns bitte endlich von hier verschwinden.“ Sie gab ihm den Beutel mit der Wurst, stieg auf ihr Fahrrad und gemeinsam fuhren sie nach Hause.

Kapitel 19
     
     
    „Was das schon kalt geworden ist. Was wir dieses Jahr schon früh den großen Ofen anmachen mussten, was Hermann?“ Ihr Mann reagierte nicht. „Hermann, ich hab gesagt, dass wir schon ganz schön heizen müssen!“
    „Das weiß ich oder glaubst du, ich spüre die Kälte nicht?“ Hermann schlurfte zum Tisch und ließ sich schwer auf den Stuhl fallen.
    „Ja, dann weißt du ja auch, dass wir kaum noch Kohlen haben.“ Luise legte die Teller auf. „Ich frag mich, wann uns der Kohlenhändler endlich beliefert. Ich hab mich mit Ingermanns Irma darüber unterhalten. Sie sagt, alle anderen hätten schon lange ihre Keller voll. Also, Hermann, wenn der Kohlenkerl endlich kommt, dem würde ich an deiner Stelle was erzählen, dass der uns so lange warten lässt. Eine Frechheit ist das.“
    „Dem brauch ich nichts erzählen. Wenn ich ihn nicht bestellt habe, dann kann er auch nicht kommen.“
    Luise hielt mit ausgestrecktem Arm beim Tischdecken inne. „Was meinst du damit? Willst du mir etwa sagen, du hast noch keine Kohlen bestellt?“ Sie konnte es nicht glauben, doch als sie sah, wie Hermann sich aufplusterte, da wusste sie, dass er es ernst meinte.
    „Ganz genau das will ich damit sagen. Jetzt tu doch nicht so überrascht. Als wüsstest du nicht, dass wir dieses Jahr knapp bei Kasse sind.“ Hermann rückte nervös den Stuhl zurecht, auf dem er saß. „Ist das Essen denn noch nicht fertig?“
    „Das Essen? Worauf soll ich denn demnächst kochen, wenn ich kein Feuer mehr machen kann? Oder essen wir nur noch eingemachtes Obst, den Winter über? Wie kannst du es versäumt haben, Kohlen zu bestellen?“ Luise wartete auf Unterstützung von Seiten ihrer Schwiegermutter, doch dies gehörte zu den seltenen Gelegenheiten, wo Wilhelmine sich in Schweigen hüllte.
    „Ich habe es nicht vergessen, wir können es uns nur nicht leisten. Also heizen wir eben dieses Jahr mit Holz. Mach doch nicht so ein Theater.“
    „Wir haben aber kaum Holz. Jedenfalls hab ich dich dieses Jahr noch nicht Holz hacken sehen, Hermann.“
    „Ja, da muss ich zugeben, dass ich da noch nicht zu gekommen bin, Luise“, sah sich Hermann gezwungen, zuzugeben. „Aber das werde ich in naher Zukunft ändern. Die Tage gehe ich mit Friedhelm in den Wald und hole einen Stamm.“
    „Du willst einen Baum fällen, Hermann? Bei deinem Gesundheitszustand?“, rief Luise. Jetzt war er endgültig größenwahnsinnig geworden.
    „Natürlich nicht. Wir nehmen einen von den umgestürzten Bäumen. Da liegt doch ganz bestimmt der eine oder andere vom letzten Jahr, der ist dann sogar schon vorgetrocknet. Und damit du beruhigt bist, schicke ich Robert.“
    „Aber damit kommen wir doch nicht über den Winter. Und bis ihr den Baumstamm kleingehackt habt, ist Frühling.“
    „Jetzt reicht es mir, Luise. Außerdem übertreibst du. Also schön, ich bestelle ein klein wenig Kohlen, um das Feuerholz zu ergänzen, damit du beruhigt bist, aber wenn wir dann endgültig ruiniert sind, heul mir nicht die Ohren voll.“
    „Ach, jetzt bin ich es schuld, wenn wir pleite sind.“ Luise lachte auf. Es war bemerkenswert, wie ihr Mann es immer wieder schaffte, alle Schuld auf andere zu schieben. Sie funkelte ihn wütend an. Und ob er vergessen hatte, Kohlen zu bestellen! Da ging Luise jede Wette ein. Holz hacken, von wegen.
    „Also, hast du gehört, Robert?“ , sprach Hermann zu seinem Knecht, der ebenfalls am Tisch Platz genommen hatte. „Am

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