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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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Polizeisergeanten. Aber wenn ich erwartet hatte, dass er mir mit fliegenden Fahnen zur Hilfe geeilt käme, dann wurde ich bald eines Besseren belehrt.“ Erneut überfiel Georg Empörung. „Auf meine Aufforderung, er möge sofort das Wäldchen durchkämmen, wie es seine Pflicht ist, fragte mich der Wicht, was der Unbekannte sich denn hätte zu Schulden kommen lassen. Vielleicht war er einfach nur spazieren gegangen. Ob er Sofia denn in irgendeiner Weise bedroht hätte, mit Worten oder Taten. Nun, das musste ich leider verneinen. Ich erklärte ihm aber, dass Sofia zu Recht verschreckt war, denn der Mann hatte bestimmt keine freundlichen Absichten, als er auf sie zugelaufen kam. Außerdem wies ich darauf hin, dass der gute Karl ja in dieser Gegend verschwunden sein musste. Doch von Seiten der Kofers gibt es keine Vermisstenmeldung und so hat man mich bei der Polizei nur milde belächelt. Als ich ihnen sagte, dass meine Frau sich nicht umsonst so erschreckt hat, dass ich sogar den Arzt rufen musste, um mich der Unversehrtheit von Mutter und Ungeborenem zu versichern, hat man mir zu verstehen gegeben, dass Frauen in anderen Umständen schon einmal etwas überreagierten und ich Sofia künftig besser nicht mehr allein von dannen ziehen lassen solle. Vielleicht habe sie sich ja auch einfach nur etwas mehr Aufmerksamkeit von Seiten ihres Gatten gewünscht, was bei Frauen in ihrem Zustand nichts Ungewöhnliches wäre.“ Georg schüttelte den Kopf, immer noch konnte er nicht glauben, wie man die Sache abgetan hatte.
    „Mein Gott, wenn ich nur daran denke, dass da draußen wirklich jemand lauert.“ Luise fasste sich beklommen an den Hals. „Katrin, wahrscheinlich haben wir dir Unrecht getan und es war wirklich jemand hier, damals und der arme Hennes wurde wirklich umgebracht.“
    „Ja, das hat mir Sofia auch erzählt“, sagte Georg. „Und ich hatte daran gedacht, auch das als bekräftigendes Argument anzuführen. Aber auch für diesen Vorfall habt ihr keine Beweise und es ist auch kein Verbrechen begangen worden. Außer vielleicht der Hund. Aber die Reaktion der Polizei wagte ich mir gar nicht vorzustellen, wenn ich ihnen erzählt hätte, es ginge um den Verdacht auf Hundemord.“ Georg verzog das Gesicht. „Lange Rede, kurzer Sinn, ich bin heute Morgen jedenfalls nicht nur hierhergekommen, um euch von dem Überfall zu berichten, sondern um zu beraten, was wir jetzt am besten unternehmen sollen.“ Auffordernd sah er die Übrigen an.
    „Ja, da muss ich dir zustimmen, Georg, es muss etwas getan werden.“ Hermann runzelte nachdenklich die Stirn. „Wir können nicht tatenlos hier herumsitzen und darauf warten, was als nächstes geschieht.“
    „Also, der Otto geht mir nicht mehr alleine zur Schule, soviel ist schon mal klar“, rief Luise aus , „und zum Klaus geht er mir auch nicht mehr.“
    „Da muss also jeden Morgen und jeden Mittag jemand den Jungen begleiten?“ Hermann sah sie ungläubig an.
    „Anders geht es ja wohl nicht. Ich kann ihn ja nicht die ganze Zeit aus der Schule lassen. Wer weiß, wie lange es dauert, bis ihr den Übeltäter gefunden habt. Und Otto hat im Frühsommer schon so viel gefehlt, als er hier mit helfen musste.“
    „Also, Luise, ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass derjenige ständig auf der Lauer liegt“, sagte Hermann langsam. „Das Wäldchen ist nicht groß genug, als dass sich da jemand über längere Zeit verbergen kann, ohne entdeckt zu werden.“
    „Ja, Papa, das stimmt. Also lasst mal überlegen. Der Vorfall mit Hennes ist eine Woche her und wenn ihr das Verschwinden von Karl unbedingt mit dazu zählen wollt, das liegt ein paar Tage zurück, der Überfall auf Sofia war gestern. Es lagen also immer nur ein paar Tage dazwischen. Also hätte der Unbekannte sich doch eine Woche hier aufhalten müssen“, überlegte Katrin laut. „Wäre er dann nicht schon längst jemandem aufgefallen? Er muss ja schließlich auch essen und trinken. Und nachts ist es schon empfindlich kalt.“
    „Wollt ihr damit andeuten, es ist jemand aus dem Ort?“ Luise riss ungläubig die Augen auf.
    „Nun, das wäre einleuchtend. Zumal das auch Sofias Verdacht ist.“
    „Ach ja?“ , rief Luise erstaunt.
    „Nun, so wie es aussieht, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir den Übeltäter stellen können, ziemlich gering, sollte er wirklich aus der Gegend stammen und nur ab und an losziehen“, seufzte Georg.
    „Ich schlage vor, wir machen uns trotzdem auf und sehen uns um, schaden kann es ja

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