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Ein schicksalhafter Sommer

Ein schicksalhafter Sommer

Titel: Ein schicksalhafter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Frenken
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kein Hinweis darauf, dass sich irgendwo jemand ein Nachtlager bereitet hat oder so etwas. Und Robert hat im Wäldchen auch nichts Auffälliges feststellen können. Er hatte sogar noch Otto zur Unterstützung. Nicht wahr, Junge?“, zog sein Vater in auf. Doch Otto war nicht zum Scherzen zu Mute. Er nickte nur kurz, ohne aufzusehen und kritzelte dann mit Feuereifer weiter.
    „Wo ist denn Robert?“ , fragte Luise.
    „Keine Ahnung. In seiner Bleibe, nehm ich an. Wo sonst?“
    Katrin und ihre Mutter sahen sich an. Sollten sie von ihrem Verdacht berichten? Und wenn Vater überreagierte? Und ihn hinauswarf, obwohl er doch unschuldig war? Ihre Mutter wandte sich ab und ging in die Küche. „Ich werd das Abendbrot machen.“
    Also würden sie noch nichts sagen. „Und ich geh melken.“
    „Ja, Katrin und dann kommst du sofort zurück und hilfst mir hier.“ Ihre Mutter sah sie vielsagend an.
    „Ja, Mama.“ Trübsinnig verließ Katrin das Haus.
     
    Robert holte aus und schlug zu. Die Axt zerteile das Holz mit einem krachenden Geräusch. Schwer atmend bückte er sich, um die nächste Baumscheibe auf den Hauklotz zu wuchten. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Katrin und Otto aus dem Haus kamen. Er wartete darauf, da ss Katrin zu ihm hinüber schaute oder ihn anlächelte, aber wie er schon befürchtet hatte, vermied sie es, in anzusehen.
    Gestern beim Abendessen war sie schon so merkwürdig kurz angebunden gewesen. Als er später auf sie gewartet hatte, war sie nicht erschienen. Auch Mutter Nessels übliche warmherzige Art war ihm gegenüber plötzlich spürbar abgekühlt. Er hatte schon gedacht, Otto hätte den Mund nicht halten können, als Mutter und Tochter ihm während des Essens immer wieder merkwürdige Blicke zugeworfen hatten, wenn sie dachten, er würde es nicht bemerken. Aber dann hatte er sich damit beruhigt, dass sie ihn in diesem Fall doch wohl direkt auf das Beil angesprochen hätten.
    Er fragte sich, was die beiden wohl plötzlich hatten. Er wollte unbedingt mit Katrin reden, aber sie hatte sich seit gestern Abend merkwürdig rar gemacht. Heute Morgen hatte sie früher gemolken als üblich, hatte Otto zur Schule begleitet, und jetzt ging sie mit ihm zum St. Martinszug. Und sie sah ihn noch immer nicht an.
    Er schlug die Axt in den Hauklotz und ging zu den beiden hinüber. „Geht`s endlich los, Otto? Auf St. Martin hast du dich doch schon die ganze Zeit gefreut“, sagte er freundlich und hoffte, der Junge hätte dem Vorfall gestern nicht zu viel Bedeutung beigemessen. Als Otto zurück lächelte, fiel Robert ein Stein vom Herzen. Wie es in der Art von Kindern lag, würde er die Sache von gestern wahrscheinlich bald vergessen haben.
    „Ja“, antwortete dieser jetzt auch fröhlich, „jetzt gehen wir. Zuerst wollte Mama mich ja nicht gehen lassen, aber als ich geheult hab und gesagt hab, wie viel Arbeit es war, als wir zwei die Runkelrübe ausgeschnitzt haben“, er hielt den Stecken hoch, auf dem die ausgehöhlte Rübe mit der Kerze thronte, „da hat sie nachgegeben. Aber wir sollen direkt nach dem Feuer zurückkommen, damit sie sich nicht den ganzen Abend Sorgen macht.“
    „Schade, dass ich noch was Holz hacken muss, sonst wäre ich mitgekommen“, sagte er und sah dabei Katrin an. Sie hielt seinem Blick einen Moment stand, doch dann enttäuschte sie ihn, indem sie doch wieder weg sah, als wisse sie nicht, was sie machen soll.
    „Wir müssen los, Otto. Gleich wird es dunkel und du willst doch den Umzug nicht verpassen.“ Sie berührte ihren Bruder auffordernd an der Schulter und sie machten sich auf den Weg. Doch dann sah sie sich doch noch einmal um. „Wiedersehn“, sagte sie traurig.
    Verdammt, verdammt, verdammt. Irgendetwas stimmte nicht. Wenn Katrin sich jetzt gegen ihn wenden würde, dann wäre er endgültig verloren. Seit gestern hatte er das Gefühl, er stünde an einem Abgrund und der kleinste Schritt würde genügen, um ihn in die Tiefe zu stürzen. Er zermarterte sich das Hirn nach irgendwelchen Erklärungen für den Hund und das blutige Beil und die Tatsache, dass Kofer verschwunden war, nachdem er ihn gesucht hatte. Nach irgendwelchen Erklärungen, die nichts mit ihm zu tun hatten. Aber er fand keine. Verzweifelt hatte er die ganze Nacht überlegt, wie es jetzt weitergehen sollte. Er war sogar so weit gewesen, dass er kurz davor gestanden hatte, Katrin sein Herz auszuschütten und ihr einfach alles zu erzählen. Aber das wäre das Ende für sie beide, und was er am allerwenigsten

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