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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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projizierten Seekarte. Er sprach ernst in ein Mikrofon, aber als er Torkelsson bemerkte, gab er das Headset an einen der Kollegen weiter und ging rasch zu seinem Vorgesetzten.
    Nachdem er den Anruf aus der rund um die Uhr tätigen Nachrichtenzentrale der schwedischen Polizei erhalten hatte, hatte Torkelsson den Verantwortlichen der Operationszentrale in der Zentralkripo verständigt und ihn gebeten, die Leiter von Säpo, NI und Piket zum Lagebericht zu rufen.
    »Die neueste Information lautet, dass die Princess-V7 0-Jacht mit voller Geschwindigkeit nach Norden fährt«, sagte Mardell. »Aber wohin? Das weiß niemand.«
    Ulf Werner, der Leiter der Sicherheitspolizei Säpo, betrat das Operationszentrum. Er schien außer sich zu sein.
    »Warum waren da bloß eine Handvoll N I-Leute vor Ort?«
    »Hör auf, Ulf. Das ist Säpo-Terrain. Ihr hättet schon mehr Verstärkung anfordern müssen, wenn ihr mit euren Aufgaben nicht fertig werdet.«
    »Der Personenschutz von Staatsgästen ist unser Terrain, aber ihr hättet begreifen müssen, dass es das gesamte Objekt, also das Hotel, zu sichern galt. Ebenso die nähere Umgebung. Wie verfügen ja nicht einmal über die Waffen für so etwas!«
    »Die Attentäter haben nicht von außen zugeschlagen. Sie sind aus dem Inneren des Hotels gekommen«, konnte sich Åsa nicht zu sagen verkneifen, auch wenn ein Streit über Zuständigkeitsprobleme jetzt sinnlos war.
    »Die Überprüfung und Überwachung der Hotelräume lag in der Verantwortung der Bilderberg-Sicherheitsleute«, sagte der Säpo-Chef. »Das war eine Bedingung von Bilderberg. Genau wie bei der Konferenz 2001 in Stenungsund. Sogar die Polizisten mussten den Sicherheitsleuten ihre Ausweise zeigen, um ins Hotel zu kommen.«
    »Scheiße, man wird uns dafür trotzdem zur Verantwortung ziehen«, sagte Torkelsson. »Die Konferenz findet auf schwedischem Boden statt, das ist Fakt. Es hat keinen Sinn, sich hinter einem privaten Sicherheitsdienst aus dem Ausland zu verstecken.«
    »Der Herrenclub selbst ist darauf bedacht, alles so wahnsinnig geheim zu halten. Ist es unsere Schuld, wenn sie ihrem Versteckspiel den Vorrang vor der Sicherheit geben?«
    »Und das soll ich nachher bei der Pressekonferenz deninternationalen Medien sagen? TT hat gerade eben eine Meldung über die Vorfälle in Västervik gebracht, im Nu haben wir CNN hier und alles, was sonst noch Beine hat, vor allem aus den USA   …«
    »Meine Herren, hebt euch eure Streitigkeiten für später auf«, sagte Magnus Falk, der Leiter der nationalen schwedischen Einsatzkräfte. »Wie ist die Lage?« Der siebenundvierzigjährige Stockholmer sah genauso fit und entschlossen aus, wie es sich für den Chef der sogenannten Sondereinheit für anspruchsvolle Situationen gehörte. Åsa war ihm bereits ein paarmal begegnet.
    »Wie viele von deinen Leuten sind im Hotel?«, wollte Torkelsson von Falk wissen.
    »Sieben. Vier Männer von Alfa und drei von Fox.« Letztgenannte war eine der Scharfschützeneinheiten der
    NI.
    »Weiß man, wer die Eindringlinge sind?«
    »Der Hauptverdächtige ist ein Amerikaner namens Herman McQuinn, ein ehemaliger Soldat der Sondertruppen der U S-Armee «, sagte Åsa. »Hat später als Söldner gearbeitet, laut FBI ist es schwierig, Informationen über ihn zu bekommen. In der Gruppe sind drei weitere Fremdenlegionäre, die in Afrika gekämpft haben, einer von ihnen ist Norweger.«
    »Woher stammen diese Angaben?«
    »In Västervika ist eine Aktivistin namens Flora Müller festgenommen worden. Von ihr haben wir den Namen und die Nationalität von McQuinn.«
    »Söldner   … Das ist eine verdammte Katastrophe. Aber fangen wir an. NI in volle Einsatzbereitschaft, einschließlich Boote und Taucher. Wie viele von unseren Helikoptern sind derzeit in Stockholm?« Torkelsson richtete die Frage an den Verantwortlichen der Operationszentrale.
    »Zwei.«
    »Beide in Bereitschaft!«
    »Und die SSG?«, fragte Mardell zurück. Die SSG, die
Särskilda skyddsgruppen
, war in der schwedischen Armee die Sondereinheit für außergewöhnliche Einsätze.
    »Die noch nicht. Aber es kann sein, dass wir Boote der Küstenwache brauchen.«
     
    Das Segelboot fuhr in hohem Tempo direkt auf die
MS Sigyn
zu. Jeder einzelne Muskel von Patriks Körper war zum Einsatz bereit. Er hatte inzwischen eine Rettungsweste angezogen.
    Patrik sah, dass Andrus in die Kajüte ging. Dominik behielt das Radar im Auge und wechselte ein paar Worte mit Bronislaw. Patrik wusste, dass die beiden die

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