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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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auffallend viele Fotos. Ziemlich amateurhafte Vorbereitung, wenn man sieht, wie professionell der Angriff selbst über die Bühne gegangen ist.«
    Der Polizeichef streckte die Hand aus und nahm das Foto an sich.
    Er trat auf den Gang und öffnete die Tür zum Vernehmungsraum. Die rothaarige Frau gönnte ihm nicht einmal einen Blick.
    Söderholm warf das Foto vor der Frau auf den Tisch. »Ihre Komplizin ist identifiziert worden. Sie quartierte sich im Hotel ein, lief dann mit der Kamera herum und plante den Anschlag. Es ist zwecklos, das abzustreiten.«
    Die Frau starrte das Foto reglos an. Dann blickte sie auf.
    »Wir haben so etwas nicht geplant«, sagte sie leise. »Hinter dieser Attacke muss Herman stecken, Herman McQuinn.«
     
    Herman saß im Cockpit auf einem hohen Ledersitz und schaute mit dem Fernglas übers Meer. Der verkrüppelte Craig saß neben ihm am Steuer. Sein Kopftuch flatterte im Wind, der durch das offene Schiebedach drang. Die Couch und die Sessel, die hinter dem Cockpit um einen Glastisch herum standen, waren leer.
    Herman richtete das Fernglas nach links und kniff die Augen zusammen. War das am Horizont ein Helikopter?
    Geir erschien auf der Treppe, die vom unteren Deck nach oben führte.
    »Die Wunde ist verbunden. Was machen wir mit Sandrine? Sie will mit dir reden.«
    Herman überlegte kurz. »Bring sie her.«
    Geir ging wieder nach unten, und Herman schaute aufden grünen Radarschirm. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, wann trotz ihrer Drohungen die ersten Verfolger eintrafen. Was sollten sie dann tun? Die Drohungen wahr machen? Oder den Eindruck vermitteln, dass sie sich nicht an die selbst aufgestellten Spielregeln hielten?
    »Wie lange noch?«, fragte er Craig.
    Der Brite sah auf die Uhr am Armaturenbrett. »Ungefähr eine Stunde.«
    Als Sandrine kam, stand Herman auf und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Sie warf einen abschätzigen Blick auf Craig und ging dann am Glastisch vorbei aufs Achterdeck.
    Herman lehnte sich neben der flatternden schwedischen Fahne an die Reling und schaute auf die weiß schäumende Heckwelle. Schweden und die Schären rückten in immer weitere Ferne.
    Herman schwieg und wich Sandrines Blick aus. Er merkte, dass er die Reling unnötig fest umklammerte.
    »Wohin fahren wir?«, fragte Sandrine.
    Herman spielte mit dem Ring, den er seit Jennifers Tod trug. Er schaute kurz zum Horizont und sagte dann: »Du verstehst sicher, welche Wirkung eine Banderole an der Hotelfassade und die Tonbandaufnahme im Speisesaal gehabt hätten?«
    Sandrine schwieg.
    Herman richtete den Blick auf sie. Auf ihrem angespannten Gesicht glänzte der Schweiß, der Wind zerzauste ihr Haar und ließ sie die Augen zusammenkneifen.
    Sandrine wandte den Blick nicht von Herman ab und sagte ruhig: »Was habt ihr vor? Wohin fahren wir?«
    »An einen Ort, wo wir die maximale Aufmerksamkeit der globalen Medien erreichen werden.«
    »Was geschieht mit den Geiseln?«
    »Sie sind unsere Passierscheine für das Ziel, zu dem wir unterwegs sind. Niemand wird leiden müssen. DieserKampf wird mithilfe der Medien geführt, nicht mit Waffen. Solange die Polizei keine idiotischen Versuche unternimmt.«
    Sandrine schwieg erneut. Sie schaute Herman fest in die Augen.
    »Das gilt auch für dich«, sagte er. »Auch du wirst deine Botschaft effektiver in der Welt verbreiten, als du es dir vorstellen konntest. Du solltest uns dankbar sein. Hauptsache, du behältst dich unter Kontrolle und machst keine Dummheiten. Es ist zu deinem eigenen Vorteil, wenn du vorerst eine Geisel unter den anderen bleibst. Geh jetzt zurück in die Kajüte, bevor jemand Verdacht schöpft.«
    Sandrine drehte sich um und stieg nach unten.

20
    Åsa lief an der Seite eines großen, ernsten Mannes über die Flure der zentralen schwedischen Kriminalpolizei, Rikskriminalen, in der Stockholmer Polhemsgatan.
    »Die Botschaft der USA fragt, wie wir vorankommen, und bietet die Hilfe des FBI an«, sagte Karl Olov Torkelsson, der stellvertretende Leiter der Rikskriminalen.
    »Ich bin durch TERA für die Koordination der internationalen Zusammenarbeit zuständig«, sagte Åsa. »Die Attentäter sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Ausländer. Wir brauchen eine breite Kooperation mit mehreren Ländern, nicht nur mit den USA.«
    Torkelsson öffnete die Tür der Operationszentrale, und Åsa trat ein.
    Thomas Mardell, der verantwortliche Chef, stand im hellblauen Polizeihemd neben zwei Krisenstabmitgliedern vor einer an die Wand

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