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Ein Schlag ins Herz

Ein Schlag ins Herz

Titel: Ein Schlag ins Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilkka Remes
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Sandrine hinüber. Sie starrte ihn ungläubig an.

45
    Herman betrachtete Dominik. Dessen Anspannung war mit Händen zu greifen. Man konnte nur hoffen, dass ihm die Nerven nicht versagten.
    »Was sollen wir tun?«, fragte er. »Wenn die Amerikaner irgendwelche geheimen Interessen haben, dann werden sie uns in jedem Fall töten!«
    »Beruhige dich«, sagte Herman und bemühte sich um einen beschwichtigenden Tonfall. »Wie es aussieht, ist auf diesem Schiff alles möglich. Aber wir machen planmäßig bis Helsinki weiter.«
    »Auch nachdem wir achtzehn Geiseln verloren haben?«
    »Wir haben immer noch dreizehn in unserer Gewalt«, sagte Herman. »Angesehene Männer.«
    »Und gefährliche. Sie müssen mit harter Hand bestraft werden.«
    »Nein. Keine einzige Geisel wird angerührt.«
    »Sie werden es noch einmal versuchen   …«
    »Sie werden keine Chance mehr dazu bekommen«, sagte Herman. »Wir haben die totale Kontrolle, und das wissen sie.«
    »Und Wolfs Forderung?«
    »Ein Abwurf der Kapsel kommt nicht infrage. Die Amis folgen uns. Wir können nichts mehr heimlich tun. Und sie werden keine falschen Rücksichten nehmen, da wir von der Existenz der Kapsel wissen. Und was Wolf angeht, sowird er die Kapsel in Helsinki von uns bekommen, falls sein Eifer ausreicht.«
    Auf Dominiks Stirn glänzte der Schweiß. »Die Amerikaner werden uns nicht einfach ziehen lassen. Wir haben keine Chance mehr, lebend vom Schiff zu kommen.«
    »Wir sind so lange sicher, wie wir die Geiseln haben. Und jetzt haben wir noch eine Spielfigur. Wie es aussieht, sind die Amerikaner unglaublich scharf auf diese Kapsel. Und Wolf will sie ebenfalls haben.«
    »Was ist das eigentlich für ein Ding, verdammt noch mal?«
    »Ein Spielzeug für richtig große Jungs«, sagte Herman. »Für
richtig
große. Ich wette, es hat etwas mit U-Boot -Aufklärung zu tun. Das ist das Allergeheimste auf diesem Planeten, da sind wir mitten im Herzen des Spiels der Großmächte.«
    »Und da sollen wir mithalten können? Geplant war, dass wir ein paar Sicherheitsleute als Gegner haben und keine verfluchten Elite-Rambos   …«
    »Lass uns einen kühlen Kopf behalten und weitermachen. Alles wie bisher, am meisten bereitet mir Sorgen, dass mein bester Mann sich gerade in einen Wackelpudding verwandelt. An deiner Stelle würde ich mich zusammenreißen, bevor wir wieder vor die Männer treten und ihnen mitteilen, dass die Amerikaner in unserem Fahrwasser tun und lassen dürfen, was sie wollen, dass das an unseren Plänen aber nichts ändert.«
     
    Patrik versuchte, etwas von dem Gespräch zwischen Dominik und Herman mitzuhören, aber es gelang ihm nicht.
    Wenig später trat Herman unnatürlich ruhig vor die gesamte Gruppe, gefolgt von dem schwitzenden Dominik.
    »Wir werden uns versichern, dass alle Amerikaner die
Sigyn
verlassen haben«, sagte Herman. »Jeder, der nachunten geht, nimmt eine Geisel als Schutzschild mit. Wir setzen die Fahrt nach Helsinki fort. Kurz vor dem Ziel übergeben wir den Atommüllbehälter der finnischen Marine. Die darf ihn dann an die Schweden weiterreichen.«
    Patrik traute seinen Ohren nicht.
    Herman fuhr fort: »Wenn wir den Behälter an Bord behalten, wird man uns nicht in den Hafen von Helsinki lassen. Aber dort wollen wir hin, an einen sicheren Ort, vor möglichst viele Kameras und Augenpaare.«
     
    Edward Adler, der Kommandant der
USS Hartford
behielt den Monitor vor sich genau im Auge. Von dem ASD S-Miniatur - U-Boot , das auf der
Hartford
festgemacht hatte, kam gerade wieder ein Grüppchen Geiseln unversehrt herein. Er würde sie gleich begrüßen müssen. Wegen des teilweisen Erfolgs der Operation war er erleichtert, denn es hätte vieles schiefgehen können.
    Adler hatte dem Marinestützpunkt Dam Neck an der Küste von Virginia bereits Mitteilung gemacht und wartete auf die Antwort. Alles in allem wusste er, dass er bloß der Busfahrer war, denn die gesamte operative Verantwortung lag bei SEAL 6, der effektivsten Sondereinheit der Vereinigten Staaten, deren Männer sich tagsüber von einem Helikopter aus zum U-Boot abgeseilt hatten.
    »Eine Nachricht aus Dam Neck, Sir«, teilte der Funker mit.

46
    Im Hauptquartier der Zentralkripo KRP im unmittelbar an Helsinki angrenzenden Vantaa stand Timo vor einem Fernsehschirm, auf dem gerade eine Archivaufnahme von der
MS Sigyn
gezeigt wurde.
    »
Die Behörden schweigen über den Kurs des Schiffes, aber nach uns vorliegenden Informationen nähert es sich Helsinki. Auf dem Schiff sind mehrere

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