Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
Vom Netzwerk:
hat mir erzählt, dass diese … diese Person durch das hintere Tor reingekommen ist. Ich bin ein bisschen verwundert, dass du sie hierher gebracht hast. Hast du dich hier nicht immer mit Sutz getroffen?«
    »Aber … Woher weißt du das?«
    Die junge Frau durchquerte den Raum und legte einen Schalter um. Grelles Licht flutete den Raum. »Er hat mir alles darüber erzählt, Mom. Er hat mir erzählt, wie du zu ihm gegangen bist und er nicht Nein sagen mochte. Wie erbärmlich!«
    »Sarah, um Gottes willen, was weißt du schon über diese Dinge? Du hast doch noch gar keine … keine …«
    »Was, du glaubst, ich wäre immer noch Jungfrau? Du weißt nichts über mich, gar nichts. Ich habe einen Liebhaber , kapiert?«
    »Sarah! Wer ist es? Sag mir sofort den Namen des Jungen!«
    »Er ist kein Junge. Er ist ein Mann. Ein älterer Mann. Und das geht dich gar nichts an! Du bist so was von neben der Spur, Mom, und hast den Kopf in den Sand gesteckt. Du weißt ja nicht mal das von Dad.«
    »Was meinst du? Über Bruce gibt es nichts zu wissen. Er …«
    »Dad ist schwul «, geiferte Sarah.
    Ich hörte ihren schweren Atem, beinahe, als hätten Mutter und Tochter gerade eine Runde im Ring hinter sich. Sie starrten einander an, und beide schienen vergessen zu haben, dass ich ebenfalls anwesend war.
    »Untersteh dich, so etwas zu behaupten!«, krächzte Cynthia. »Ich bin mit ihm verheiratet. Ich würde das ja wohl wissen.«
    Lastende Stille breitete sich in dem kreisrunden Raum aus.
    Als Sarah schließlich wieder das Wort ergriff, hatte sich ihre Stimme verändert und klang wie die eines kleinen Mädchens. »Du wolltest es nicht wissen, Mommy. Ich habe es immer gewusst, aber du wolltest es nie wissen.«
    »Das ist nicht wahr«, widersprach Cynthia lahm.
    »Doch, und du weißt, dass es wahr ist. Zur Zeit hat es Daddy dieser widerliche wasserstoffblonde Knabe angetan …«
    Plötzlich kam Leben in Cynthia. Sie wirbelte um die eigene Achse und fixierte mich wie eine Klapperschlange, die jederzeit zubeißen konnte. »Sie. Was wollen Sie von uns? Warum in Gottes Namen sind Sie hier?«
    »Sie wissen, warum ich hier bin, Mrs Wiederkehr. Ich untersuche den Mord an Lili Molina. Ich bin gekommen, um Ihnen ein paar Fragen im Zusammenhang mit ihrem Tod zu stellen.«
    »Aber warum uns?«, knurrte Cynthia. Sie brauchte einen Blitzableiter, um ihren Zorn loszuwerden, und dieser Blitzableiter sollte offensichtlich ich sein. »Antworten Sie! Was soll ausgerechnet meine Familie mit dem Mord an dieser kleinen mexikanischen Hure zu tun haben?«
    »Mrs Wiederkehr.« Nun kämpfte ich darum, meinen eigenen Ärger im Zaum zu halten. »Sie sprechen über ein unschuldiges junges …«
    »Raus! Verschwinden Sie von meinem Grund und Boden, Sie kleiner Niemand!«
    »Ich hab’s vermasselt, Gabi. Ich wurde von einem Mutter-Tochter-Duo in die Zange genommen.«
    »Vermasselt? Für mich hört sich das an, als hätten Sie eine ganze Menge erfahren.«
    »Oh, das habe ich. Die Informationen haben mich umschwirrt wie ein Schwarm afrikanisierter Bienen. Aber die Antwort auf meine wichtigste Frage habe ich nicht bekommen.«
    »Die wäre?«
    »Wie war der Sex?«
    »Hm, Sie denken also, dass Sutton Frayne irgendein Problem hat?«
    »Schon möglich. Er scheint die Gewohnheit zu haben, sich gegen seine Sexualpartnerinnen zu wenden. Ich nehme an, am Anfang kommt er klar, solange er die Kontrolle hat.«
    »Tja, ich kann mir vorstellen, warum Sie nicht den richtigen Moment gefunden haben, um diese Frage zu stellen.« Gabi füllte die Bürospüle mit heißem Seifenwasser und krempelte die Ärmel hoch. »Sie haben die Brücke also eingerissen, ja?«
    »Ja. Aus Cynthia werde ich nicht mehr viel rausholen können.«
    »Eine reiche, hochnäsige Zicke.«
    Ich grinste. »Die zickigsten Zicken sind die reichen, nicht wahr?« Dann stützte ich ächzend den Kopf auf die Hände. »Ich muss endlich anfangen, Verdächtige auszuschließen, Gabi. Je mehr ich nachforsche, umso schuldiger sehen die alle aus.«
    Gabi spülte energisch Tassen und Teller. »Dann sind sie vielleicht auch schuldig. Alle zusammen.«
    »Sie können nicht alle Mörder sein.« Ich griff nach einem Geschirrtuch und einer tropfnassen Tasse.
    »Reiche Leute haben immer etwas zu verbergen. Weil sie die Macht haben, Böses zu tun.«
    »Das bezweifle ich nicht.« Ich hob eine Hand und reckte einen Finger nach dem anderen hoch. »Lance Stellato hat etwas zu verbergen: Er hat Lili zum Sex genötigt. Vince hat zwei

Weitere Kostenlose Bücher