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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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Dinge zu verbergen: seine Freundin Crystal und die Tatsache, dass sein Sohn Lili missbraucht hat. Der verheiratete Gentleman Bruce Wiederkehr – tja, der hat Sex mit Jared. Jared hat Sex mit Bruce, und die beiden werden erpresst. Sutton Frayne, der verdammte Dritte: Der spielt fiese Spielchen mit den Ehefrauen und Freundinnen seiner Freunde.«
    »Wenn Sie mich fragen, sind die Frauen schlimmer.« Gabi zog den Stöpsel raus, und das Wasser lief gurgelnd in den teilweise verstopften Abfluss. »Sie tun so, als wäre alles bestens. Anderenfalls würden die Männer sich besser benehmen.«
    »Hm. Was Sie da gerade über die Frauen gesagt haben …«
    »Miss Jaymie? Sie reiben noch ein Loch in die Tasse.«
    »Was? Oh, hier.« Ich klatschte ihr Tasse und Geschirrtuch in die Hände und griff nach dem Handy in meiner Tasche. »Was Sie über die Frauen gesagt haben, hat mich auf eine Idee gebracht. Da ist jemand, mit dem ich Kontakt aufnehmen sollte.«
    »Das ist wohl kaum ein Thema, das ich am Telefon erörtern möchte, Jaymie. Als Ermittlerin können Sie das gewiss verstehen.«
    »Ich komme gern zu Ihnen, wenn Sie das möchten, Miss Delaney.«
    »Ich fürchte, das passt gerade nicht so gut. Eigentlich habe ich vor, heute Nachmittag gegen vier selbst auszugehen und eine Bekannte zu besuchen. Ich denke, ich kann einen Zwischenstopp bei Ihrem Büro oder Ihrem Haus machen. Wir könnten ein Stück zusammen fahren und uns in meinem Wagen unterhalten.«
    »Ja, sicher. Ich bin in meinem Büro. Soll ich Ihnen den Weg beschreiben?«
    »Nein, ich weiß, wo es ist. Gut, dann also bis halb vier.«
    »Steigen Sie aus und machen Sie einen Strandspaziergang, Ken. Bewegung ist wichtig für alternde Körper. Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Kleidung und Ihren Atem vom Zigarettenrauch befreien, ehe Sie zurückkommen.«
    Kens Nacken rötete sich. »Ja, Miss Delaney«, sagte er tonlos.
    »Natürlich hasst er mich«, stellte Celeste Delaney fest, als Ken ausgestiegen war und die Fahrertür geschlossen hatte. »So ist es am besten – keine Missverständnisse.« Sie drehte sich zu mir um. »Meinen Sie nicht auch?«
    »Solange man die absolute Macht innehat, Miss Delaney, kann ich mir vorstellen, dass das gut funktioniert.«
    Celeste Delaney lachte leise. »Gut beobachtet. Wenn sich die Machtverhältnisse ändern, nun, dann bricht die Hölle los.«
    »Nach mir die Sintflut?«
    »In der Tat, und das Wasser steigt bereits. Aber die Reichen werden noch eine Weile reicher werden. Für mich wird die Zeit sicher ausreichen.« Sie zupfte an der Häkeldecke auf ihrem Schoß. »Sehen Sie die Entwicklung auch so wie ich? Die Gesellschaft verfällt allmählich. Unsere Institutionen brechen zusammen, sowohl die, die Gutes tun, als auch die, die Böses bewirken. Auf Gedeih und Verderb: Das Chaos steht schon vor der Tür.«
    »Es gibt Zeiten, da sehe ich das genauso«, gab ich zu.
    »Zeiten, in denen Sie ehrlich zu sich selbst sind, meinen Sie.« Die alte Frau lachte kurz auf. »Also, Sie sagten, Sie wollen mir Fragen über Sutton stellen. Meine Neugier ist geweckt. Wozu soll das gut sein?«
    »Soweit ich informiert bin, sind Sie mit ihm verwandt, Miss Delaney. Aber ich muss dorthin gehen, wo mich meine Ermittlungen hinführen.« Ich sah, dass Ken auf dem East Beach vor sich hin schlenderte. Eine Rauchfahne wehte hinter ihm her. »Offenbar ist Ihr Neffe nicht der unbekümmerte Mensch, der er zu sein scheint.«
    »Nicht? Nun, wir sind wohl alle nicht, was wir zu sein scheinen , meine Liebe. Also, Sie wollen mir Fragen über ihn stellen? Zu welchem Zweck? Sutton ist doch gewiss kein Verdächtiger.«
    »Ich kann niemanden ausschließen. Noch nicht«, sagte ich vorsichtig.
    »Sie enttäuschen mich, Jaymie. Warum übersehen Sie nur diesen vulgären Jungen? Jared?«
    Celeste Delaney war stets auf dem Laufenden, so viel stand fest. »Crowley ist noch im Rennen.«
    Sie neigte den Kopf in meine Richtung. »Und die Stellatos, Vater und Sohn? Meine Quellen haben mir verraten, dass sie das haben könnten, was man landläufig ein Motiv nennt.«
    Woher zum Teufel wusste sie das alles? Die Sonne brannte auf die geschlossenen Fenster herab und heizte die Limousine auf wie einen Ofen. Mir lief der Schweiß über den Leib.
    »Vince Stellato war auf der Party der Wiederkehrs – er hat ein Alibi. Er war fast die ganze Zeit an vorderster Front. Lances Alibi ist wackelig. Er war auch auf der Party, aber er war längere Zeit außer Sicht. Allerdings habe ich das Gefühl, dass er

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