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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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einem blauen Gummiball zwischen den Zähnen auftauchte und auf uns zuflitzte.
    »Sie sieht glücklich aus«, gestand ich. Das war eine Untertreibung: Das zappelige kleine Ding sah vor lauter Freude ganz deliriös aus.
    »Ja … und übermäßig begeistert. Aber daran kann ich nicht viel ändern.«
    Wir gingen um die Hausecke. Zwei Gestalten, eine groß, die andere klein, knieten etwa hundert Meter entfernt neben einem Blumenbeet. Die kleine blickte auf, sprang auf die Füße und brüllte: »Chica! Chica!«
    Minuet-Chica raste wie ein Aufziehspielzeug zurück zu dem Jungen. »Ich mache mir wirklich Sorgen, dass der kleine Hund einen Herzinfarkt erleiden könnte«, murmelte Darlene. »Aber ich glaube, dann würde sie glücklich sterben.« Sie führte mich zu den beiden Gestalten.
    Beto trug einen kleinen Imkeranzug samt Hut und grinste mir breit entgegen. »Hi! Ich helfe meinem Tío.«
    »Schön für dich, Beto. Wie ich sehe, arbeitest du hart.« Irgendwie war ich außerstande, das dämliche Lächeln aus meinem Gesicht zu wischen.
    »Ja! Aber Chica gräbt immer neue Löcher.« Er kicherte.
    »Jorge? Das ist Jaymie Zarlin. Sie ist die Dame, die Minuet gefunden hat.«
    Betos Onkel, der Hundedieb, blickte auf und taxierte mich. »Hi.«
    »Hi.« Ich wusste nicht recht, was ich sonst sagen sollte. »Sieht aus, als hätten Sie ein paar Gehilfen.«
    »Ja und nein.« Allmählich verzogen sich Jorges Lippen zu einem Grinsen.
    »Ich bringe sie in ein paar Minuten rein, Jorge.« Darlene drehte sich zu mir um und fügte mit leiser Stimme hinzu: »Der Doktor will nicht, dass Beto überhaupt draußen ist. Er bekommt Medikamente, um ihn für die Behandlung vorzubereiten, darum soll er die Sonne meiden. Aber versuchen Sie mal, so etwas einem Siebenjährigen klarzumachen. Darum habe ich im Internet nachgesehen und herausgefunden, dass es diese Imkeranzüge auch in Kindergrößen gibt.«
    »Behandlung?«
    »Gehen wir ins Haus, ja?« Darlene wartete, bis wir außer Hörweite waren. »Beto weiß zwar Bescheid, aber er hat natürlich auch ein bisschen Angst, darum rede ich in seiner Gegenwart nicht gern darüber. Tatsächlich ist es nicht nur eine einfache Behandlung, sondern eine Operation.«
    »Wegen seines Geburtsmals? Mich erstaunt, dass man so etwas überhaupt entfernen kann, Darlene.«
    »Oh, ich erzähle es Ihnen gern.« Sie strich sich das Haar aus den Augen. »Die ersten beiden Ärzte haben gesagt, da könne man gar nichts machen. Aber ich habe ihn – eigentlich die ganze Familie – zur UCLA gebracht, und die haben uns etwas anderes erzählt. Sie werden es nicht vollständig entfernen können, aber es wird unauffälliger sein, unauffällig genug, dass die Leute es einfach ignorieren dürften.«
    Ich hatte einen Kloß in der Kehle. »Das wird Betos ganzes Leben verändern. Er kann dann endlich in die Schule gehen und Freunde finden …«
    »Ja. Und das ist die ganze Mühe absolut wert. Und sicher ist es auch. Er wird von einem der weltweit besten plastischen Chirurgen operiert werden.«
    »Ich habe meiner Assistentin gesagt, ich würde Kreide fressen müssen, wenn ich Sie aufsuche. Mir war nicht klar, wie zutreffend das ist.« Ich begegnete ihrem Blick. »Es tut mir leid, dass ich Sie so voreilig beurteilt habe.«
    »Es fällt mir nicht schwer, Ihre Entschuldigung anzunehmen, Jaymie. Denn gäbe es Sie und Ihre Arbeit nicht …« Darlene lachte. »Lassen Sie es mich so formulieren: Wenn Sie nicht wären, wäre meine Frisur immer noch perfekt. So aber habe ich keine Zeit mehr, zum Friseur zu gehen.«
    Sie tätschelte meinen Arm. »Gehen wir rein. Ich muss Ihnen etwas erzählen, etwas, das mit dem Mordfall zu tun hat. Es wird mir nicht leichtfallen, darüber zu sprechen, und ich möchte nicht von einem dieser kleinen Tornados unterbrochen werden.«
    »Was für ein schönes Schlafzimmer, Darlene. Beinahe eine separate Wohnung.« Ich sah mich um und bewunderte die pfirsichfarbenen Wände und die Kirschholzschränke. Limonengrüne und roséfarbene Proteablüten tranken aus einer Kristallvase, und neben dem Blütenarrangement füllte ein ganzer Haufen leuchtender Zitronen eine passende Kristallschale. In der hinteren Ecke huschte ein Schwarm tropischer Fische durch ein zylindrisches Salzwasseraquarium.
    »Diese kleine Welt habe ich für mich geschaffen, als mein Mann noch am Leben war. Frederick war … aufdringlich, könnte man sagen. Ich habe ein Schloss an der Tür angebracht, und bei Nacht habe ich es benutzt.« Sie winkte mir

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