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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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Richter? Hundeentführung gehört normalerweise nicht zu meinem Geschäft.«
    Sie verschränkte die Arme unter dem raffiniert gestützten Busen. »Ich dachte, das hätte ich Ihrer Assistentin bereits ausreichend erklärt. Ich habe jemanden in Ihrem Gebäude besucht – Saffron Sayers, die Frau, die Tierauren liest. Sie hat Minuets Chakren gedeutet, und ich dachte, sie könnte vielleicht eine Ahnung haben, wo mein kleines Mädchen sein mag. Offen gesagt, Saffron war mir überhaupt keine Hilfe. Aber als ich gerade gehen wollte, habe ich Ihr Schild gesehen.«
    »Aha, verstehe.« Ich musste mich also bei den Chakren dieser Töle für meinen überraschenden Reichtum bedanken. Tja, was sollte ich dazu sagen?
    »Aber wir vergeuden kostbare Zeit, Ms Zarlin. Kommen Sie mit. Ich muss Ihnen etwas zeigen.«
    Darlene Richter führte mich aus dem Foyer in ein formell eingerichtetes Wohnzimmer. Drei große Glastüren öffneten sich zu einem im europäischen Stil gehaltenen Garten. Zwei Reihen großer Mittelmeerzypressen flankierten eine steinerne Treppe, die zu einer tiefer gelegenen Ebene hinabführte, die mit zartem, langem Gras bewachsen war. »Das ist der Ort, an dem ich Minuet zuletzt gesehen habe.« Sie zeigte nach draußen. »Dort auf der Wiese.«
    »Entschuldigen Sie, Mrs Richter?« Eine Mexikanerin mittleren Alters mit edlen Zügen stand in der Tür. »Es ist vierzehn Uhr dreißig. Ich bin fertig.«
    »Gut, Marisol. Aber haben Sie auch daran gedacht, die Abzugsgitter über dem Herd zu putzen? Der Koch hat diese Woche zweimal mit Olivenöl frittiert. Dieser ölige Geruch kann recht abstoßend sein, besonders am Morgen.«
    »Ja, Ma’am.« Marisols Blick begegnete kurz meinem und wanderte weiter.
    »Ja, Ma’am, Sie sind ganz meiner Meinung, oder ja, Ma’am, Sie haben sie geputzt?«
    »Ich habe sie geputzt.«
    Ich studierte geflissentlich den Ausblick aus dem Fenster.
    »Nun gut. Dann sehen wir uns morgen um neun.«
    Ich erkannte eine Chance. »Mrs Richter, ich würde gern kurz mit Marisol sprechen, ehe sie geht.«
    »Ich wüsste nicht …« Doch dann nickte sie. »Gewiss, wenn Sie glauben, das könnte hilfreich sein. Marisol? Das ist Ms Zarlin. Sie wird mir helfen, Minuet zurückzubekommen. Ich warte draußen auf der Veranda, während Sie sich unterhalten.«
    »Sie muss Sie gut bezahlen«, sagte ich, als Mrs Richter hinausgegangen war.
    Marisol lächelte schwach. »Nicht übel.«
    »Wie ist es, für sie zu arbeiten?«
    »Mrs Richter? Okay, aber manchmal ist sie …« Sie verzog das Gesicht und verstummte.
    »Manchmal ist sie kleinlich?«
    »Ja, manchmal.« Dann schüttelte Marisol den Kopf. »Aber insgeheim, wissen Sie? Insgeheim ist Mrs Richter einsam.«
    »Weil sie ihren Ehemann vermisst? Soweit ich weiß, ist er vor zwei Jahren verstorben.«
    »Ihn vermisst? Nein, eher im Gegenteil.« Ihre Mundwinkel sackten herab. »Der Señor, er hat sie oft angebrüllt. Er hatte Freundinnen. Manchmal hat er sie sogar hierher ins Haus gebracht. Ein böser Mann. Ich glaube, sie ist schon sehr, sehr lange einsam.«
    »Und der Hund, Minuet – was ist aus ihr geworden, was meinen Sie?«
    »Was, aus dem Hund? Ich weiß es nicht. Vielleicht ist er weggelaufen.« Marisol zuckte überspitzt mit den Schultern. »Hören Sie, dieser kleine Hund, das ist nur ein Perro, wissen Sie. Der will einfach nur raus, mit Kindern spielen …«
    »Dann meinen Sie also, dass Minuet gar nicht so glücklich mit ihrem Leben als gehätscheltes Prinzesschen war?«
    »Prinzesschen? Glauben Sie mir, dieser Hund ist ein Hund. Er hat in ihr Schlafzimmer gepinkelt. Manchmal sogar in ihr Bett.« Sie zog die Nase kraus.
    Mir fiel auf, dass sich Mrs Richter umgedreht hatte und uns durch die Glastür hindurch beobachtete. »Eine Frage noch, Marisol. Glauben Sie, einer der Gärtner …?«
    Marisols Handy klingelte in ihrer Schürze. Sie zog es hervor und warf einen Blick auf das Display. »Meine Schwester ist hier, um mich abzuholen. Tut mir leid, aber ich muss jetzt gehen.«
    »In Ordnung, aber wegen meiner letzten Frage. King Charles-Spaniels sind eine Menge Geld wert, und Landschaftsgärtner sind auch schon früher dafür bekannt gewesen, dann und wann wertvolle Hunde zu entführen.«
    »Nein. Nicht Mrs Richters Gärtner. Die arbeiten schon sehr lange für sie.« Sie wedelte vage mit der Hand. »Vielleicht irgendein anderer Gärtner, weiter oben an der Straße.«
    Minuets Spielplatz war königlich: ein Morgen manikürter Schönheit. Ich begleitete Darlene Richter

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