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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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Hand und erhob sich.
    »Schauen Sie, es tut mir leid, aber ich muss Sie bitten zu gehen. Sie bringen mich in Verlegenheit. Ich bin nicht die Sorte Mensch, die gern über ihre Freunde und deren Familien tratscht.«
    »Über die Planke mit mir, was?«
    Aber Frayne gönnte mir nicht einmal ein Lächeln.
    Wenige Minuten später führte er mich von Bord und über den Anleger zurück zu dem elektronisch gesicherten Tor. Er tippte einen Code ein und trat zur Seite. »Hoffentlich sehen wir uns irgendwann wieder, Jaymie. Sie sind bestimmt ein tolles Mädchen, und ich würde Sie gern näher kennenlernen. Unter etwas geselligeren Umständen, vielleicht.«
    »Ich bin nicht gerade ein geselliger Mensch, Mr Frayne.«
    »Wie bedauerlich.« Er schloss seine Hand um meine und übte auf sanfte, aber irgendwie auch arg vertrauliche Weise Druck aus. Der gute alte Sutz hatte wieder alles unter Kontrolle: Seine Handfläche fühlte sich kühl und trocken an.
    Schwere, bordeauxrote Vorhänge hingen vor den Fenstern und schlossen das Tageslicht aus. Wie hypnotisiert starrte ich die stummen, silberhaarigen, längst verstorbenen Frauen an, deren Lächeln ihre eckigen kleinen Zähne offenbarte, während sie einen Hoochie Coochie über die zwei Stockwerke hohe Mauer tanzten.
    »Runter auf die Knie, Ken, und machen Sie es dieses Mal richtig«, blaffte Celeste Delaney.
    Wie sehr ich die arrogante Kenpuppe auch verabscheute, ich empfand ein wenig Mitleid. Ich löste den Blick von den Wänden und musterte die Szenerie. Ken kniete auf dem Eichenparkett, fegte die Krumen mit der Kleiderbürste auf und umfing sie mit seiner fleischigen Hand.
    »Ja, so geht das, Kopf runter, Hintern hoch«, krähte Celeste Delaney. »Was haben Sie sich eigentlich dabei gedacht, hier einen Besen mit langem Stiel anzuschleppen?« Sie sah sich zu mir um und lächelte.
    »Ich verlange Perfektion, meine Liebe, und die bekomme ich auch. Mein Personal sorgt in der Tat gut für mich, denn jeder meiner Bediensteten weiß, dass er seinen großzügigen Lohn nur erhält, solange ich am Leben bin. Ich habe ihnen in meinem Testament absolut nichts vermacht. Das wäre unklug von mir, meinen Sie nicht auch?«
    »Da könnten Sie recht haben.«
    »Ken, Sie haben etwas übersehen, das erkenne sogar ich mit meinen alten Augen. Da drüben.« Sie zeigte mit dem Finger.
    »Das ist nur Staub«, murrte Ken.
    » Nur Staub? Nun, Sie werden ihn dennoch nicht liegen lassen, Mann!«
    Ken blickte auf und sah mir in die Augen. Seiner Miene nach zu schließen war der Bursche wütend, aber er nahm seine gebeugte Hundehaltung brav wieder ein.
    »Ist das dann alles, Miss Delaney?«, fragte er in steifem Ton.
    »Vorerst. Ab mit Ihnen.«
    Ken ging in starrer Haltung zur Tür, bis er außerhalb des Blickfelds der Frau war. Dann drehte er sich um, musterte mich böse, öffnete seine Hand und warf die ganze Ausbeute zurück in das Zimmer.
    »Also, meine liebe Jaymie. Wie gefällt es Ihnen hier in meinem Privatkino? Ich verbringe hier viel Zeit damit, die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen.«
    »Das ist wirklich beeindruckend. Beinahe, als wäre man in dem Film.«
    »Ja, es zieht einen hinein. Hier kann ich stundenlang vergessen, welches Jahr gerade ist – ach was, welches Jahrhundert.« Mit einem zitternden Finger zeigte sie auf einen Sessel. »Setzen Sie sich, ja? Ich freue mich, dass Sie direkt zu mir gekommen sind. Ich glaube, Sie werden feststellen, dass der Besuch sich für Sie lohnt.«
    »Davon bin ich überzeugt, Miss Delaney.« Ich ging zu dem unbequemen Ohrensessel gegenüber dem Thron und hockte mich auf die Kante. »Danke, dass Sie die Kaution für Danny Armenta gestellt haben. Er und seine Familie sind vorerst bei mir, und ich kann Ihnen verraten, dass es ihm langsam wieder besser geht.«
    »Besser? Was, heißt das etwa, er teilt sich mit?« Heute wirkte die alte Frau munterer. Vielleicht hatte auch das kleine Drama mit Ken sie belebt.
    »Ja, Danny spricht mit mir. Bis jetzt habe ich ihn noch nicht gefragt, was er am Nachmittag des Mordes gesehen hat. Aber morgen oder in den nächsten Tagen werde ich das Thema wohl anschneiden.« Ich dachte, das würde Celeste gefallen, doch sie runzelte die Stirn.
    »Wenn ich richtig informiert bin, ist die Polizei nach wie vor von seiner Schuld überzeugt. Ich lese Zeitungen, wissen Sie, und ich habe meine Verbindungen. Mir ist durchaus nicht fremd …«, vage wedelte sie mit einer Hand in Richtung der verhängten Fenster, »… was in der Welt so

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