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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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hat.«
    »Okay …«
    »Als die Mädchen Lilis Leiche entdeckt haben, da war das Fenster geschlossen und verriegelt, richtig?«
    »Ja, ja.«
    »Nicht aufregen, Mike. Also, es hat keinen sinnvollen Grund für den Mörder gegeben, das Fenster zu schließen , wenn er es so aussehen lassen wollte, als wäre der Täter von draußen gekommen – was er anfangs durchaus vorhatte. Aber was, wenn der Bursche in der Hitze des Gefechts seinen Plan geändert hat? Irgendwann ist ihm, glaube ich, klar geworden, dass Danny Armenta im Gebäude war, und da hat er eine Gelegenheit erkannt, die zu gut war, als dass er sie sich hätte entgehen lassen können. Schließlich, wem hätte er den Mord besser in die Schuhe schieben können?«
    »Hm, ich verstehe, worauf du hinauswillst. Und das würde bedeuten, dass der Mörder wusste, wer Danny ist und dass er psychisch krank ist. Es muss also ein Insider sein. Ein Insider wie Jared Crowley, vielleicht?«
    »Vielleicht.« Ich wischte mir die Hände an meiner Jeans ab.
    »Jaymie? Du weißt doch noch etwas, das du mir nicht erzählt hast. Etwas über Crowley?«
    »Ich bin bisher in keinem Punkt wirklich sicher. Wenn ich es bin, dann wirst du der Erste sein, der es erfährt.«
    »Bestimmt.« Mike seufzte. »Aber hör mal, sei vorsichtig da draußen in der Welt des Verbrechens, ja? Das ist kein Ort für Alleingänge. Und verlass dich nicht darauf, dass dein gutes Aussehen dir aus Schwierigkeiten heraushelfen wird.«
    »Du schmeichelst mir. Mach nur weiter, das gefällt mir.«
    Mike glitt von dem Steinbrocken hinab auf den festen Sand. Ich machte mich meinerseits an den Abstieg, klebte aber an dem feuchten Felsen, bis er mich abpflückte und in seine Arme zog. Ehe ich wusste, was ich tat, hatte ich mich schon umgedreht und an seinen Körper geschmiegt.
    »Ich bin ganz heiß auf dich, Jaymie … und sag nicht, dass es dir nicht genauso geht.«
    »Sehr … sehr … warm«, gestand ich, ehe unsere Münder sich trafen.
    Gemeinsam lehnten wir uns an die feuchte Höhlenwand, als gerade zwei Frauen mittleren Alters am Eingang vorübergingen. Sie sahen uns und wandten sich gleich wieder ab. Aber ihr Retriever stürmte heran, kauerte sich zu Boden und pisste neben Mikes Stiefel.
    Wir fingen an zu lachen und konnten nicht wieder aufhören. Dann, als der Anfall vorüber war, kam eine Familie mit Kindern vorbei. »Wir lassen das besser, sonst werden wir noch verhaftet«, sagte ich, »wegen öffentlicher Erregung oder so.«
    »Das trifft mich momentan ziemlich genau«, stimmte er zu.
    »Ich möchte, dass du mir zuliebe etwas tust«, sagte Mike, als wir durch den trockenen Sand zurück zum Parkplatz trotteten.
    »Und was?«, fragte ich vorsichtig. Allmählich kam ich wieder zur Ruhe und fragte mich, womit ich da, zum Teufel noch mal, gerade herumgespielt hatte.
    »Ich möchte, dass du mich an diesem Wochenende zur Ranch begleitest. Weißt du, Dad fragt immer nach dir.«
    Beinahe hätte ich laut aufgestöhnt. Ich hatte das Gefühl, er wollte mich an Land ziehen wie eine Regenbogenforelle. Wie sollte ich ihm nun sagen, was ich zu sagen hatte, ohne ihm schon wieder wehzutun? »Mike, hör mal. Dein Dad ist ein toller Kerl. Aber ich bin nicht so sicher, dass ich …«
    »Ehe du antwortest, lass es mich erklären.«
    Ich nahm einen seltsamen Ton in seiner Stimme wahr und war klug genug, mich zurückzuhalten. »Etwas Ernstes?«
    »Ja. Dad hat Krebs, Jaymie. Er wird nicht mehr lange da draußen auf der Ranch bleiben können.«
    »Oh Gott. Das tut mir so leid.« Und das tat es. Damals, als Mike und ich zusammen gewesen waren, hatte ich Bill Dawson kennengelernt. Ein Rancher alter Schule und ein rundum guter Mensch. Wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden, und schließlich hatte er mir bei Fish ’n’ Chips draußen am Kai erklärt, wie entzückt er wäre, mich im Dawson-Clan willkommen zu heißen.
    »Ich würde deinen Dad wirklich gern besuchen, aber …«
    »Aber was?« Er hielt inne, legte mir die Hände auf die Schultern und drehte mich zu sich. »Es ist Lungenkrebs, Jaymie. Dad wird ihn nicht besiegen.«
    Ich wandte den Blick ab, schaute zu einer Stelle, an der sich eine obdachlose Frau im Sand zusammengerollt hatte, fest in ein fadenscheiniges Strandtuch gewickelt, das auch ihren Kopf bedeckte, sodass sie aussah wie eine Mumie.
    »Mike, hör zu. Was sind wir zusammen, du und ich? Denn dein Dad wird danach fragen, davon kannst du ausgehen. Und ich möchte ihn nicht anlügen.«
    »Einfach nur Freunde sind

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