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Ein schmutziges Spiel

Ein schmutziges Spiel

Titel: Ein schmutziges Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Keskinen
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schimmernden, blattgrünen Flüssigkeit wieder auf. »Diesen Tee habe ich aus einem exklusiven chinesischen Importgeschäft in San Francisco. Sparrow’s Tongue ergibt den besten Eistee auf Erden.«
    Frayne beförderte mit einer silbernen Barzange mehrere Eiswürfel in jedes Glas und goss den Tee über die Brocken. »Zucker, Jaymie?«
    »Einen halben Teelöffel«, antwortete ich entgegenkommend. Ich wusste nicht recht, wann ich mich von Ms Zarlin in Jaymie verwandelt hatte, aber ich ließ es dabei bewenden. Schließlich wollte ich den Kerl zum Reden bringen. »Sparrow’s Tongue? Hört sich sehr exotisch an.«
    »Sehr exotisch und sehr teuer.« Er reichte mir meinen Tee, und irgendwie berührten sich unsere Fingerspitzen dabei.
    »Wie dem auch sei, Sie haben nach Vincent gefragt.« Frayne ließ sich in einen Fledermaussessel fallen und schlug ein langes Bein über das andere. »Soweit es meinen Freund betrifft, haben Sie in ein Wespennest gestochen, so viel steht fest. Vince hat gestern Abend dreißig Minuten mit mir telefoniert. Der Mann kann toben, das muss ich zugeben.«
    »Ich wollte ihm nicht auf die Zehen treten, Mr Frayne. Offen gesagt kommt mir diese Reaktion irgendwie überzogen vor.«
    »Ich würde da nichts hineininterpretieren. Ich kenne Vince Stellato schon seit Jahren. Seine Eltern waren beide Sizilianer. An diesem Mann ist alles irgendwie überzogen und passio-na-le . Und soweit ich informiert bin, sind Sie immerhin in sein Haus eingedrungen, in seine Burg, ohne dass er im Vorfeld davon in Kenntnis gesetzt wurde.« Er schaute mir in die Augen und bedachte mich mit einem herzlichen Lächeln. »Darf ich Sie Jaymie nennen?«
    »Das haben Sie doch bereits, Mr Frayne.«
    Er lachte und offenbarte dabei wunderbar überkronte Zähne. »Nennen Sie mich Sutz. Das tut jeder.«
    Der liebe alte Sutz gab sich alle Mühe, mich zu verführen, und je mehr Mühe er sich gab, desto mehr nervte es mich. »Hat Vince Ihnen erzählt, dass ich für Danny Armentas Familie arbeite?«
    »Ja. Ja, das hat er.« Frayne runzelte milde die Stirn. »Und besonders jetzt, nachdem ich Sie kennenlernen durfte, muss ich sagen, ich bin perplex. Ich kann mir nicht erklären, warum Sie sich das aufgebürdet haben. Geld ist Geld, ist es das?«
    »Nein, das ist es ganz und gar nicht.« Ich ließ zu, dass für einen Moment Schweigen einkehrte.
    Frayne breitete die Hände aus, die Handflächen nach oben gewandt. »Tja, was dann?«
    »Meine Motive haben mit Gerechtigkeit zu tun. Danny Armenta ist unschuldig.«
    Wieder runzelte er die Stirn und schüttelte den Kopf. »Denkt die Polizei das auch? Oder ist das nur Ihre Meinung?«
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, was die Polizei denkt, Mr Frayne. Haben Sie etwas dagegen, wenn ich Ihnen ein oder zwei Fragen stelle?«
    Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und breitete die Arme weit aus. »Ich gehöre ganz Ihnen. Allerdings habe ich noch einen Termin um zwei.«
    Für seine Haare, seine Fingernägel oder seine Bräune? Ich unterdrückte den Wunsch, nachzuhaken. »Es wird nur ein paar Minuten dauern.« Ich setzte eine Dummchenmiene auf, in der Hoffnung, Sutz so zu mehr Offenheit zu ermutigen. »Wo waren Sie am einundzwanzigsten Juni zwischen ein und vier Uhr nachmittags?«
    »Ach, diese abgedroschene Ermittlerfrage.« Er lächelte wehmütig, als wäre er enttäuscht von mir. »Ich war natürlich bei den Wiederkehrs. Die Gilde-Triune richtet jedes Jahr nach der Sonnenwendparade eine Zusammenkunft aus. Tradition, Sie verstehen.« Er faltete die Hände und legte sie mit verschränkten Fingern auf sein Knie. »Die Stellatos waren da und Dutzende anderer Gildeangehöriger mit ihren Familien. Ich habe sogar Caroline mitgenommen, damit sie mal rauskommt.«
    »Caroline?«
    »Meine Mutter, Caroline Frayne. Sie verlässt Stonecroft, ihr Zuhause, nur noch selten.« Fraynes Fuß, umhüllt von glänzendem italienischem Leder, zuckte rhythmisch. »Viel mehr kann ich Ihnen nicht erzählen.«
    »Vielleicht doch.« Ich nahm mir eine Minute Zeit, die Kissen in meinem Rücken zu ordnen. »Beispielsweise wüsste ich gern, ob Sie gesehen haben, dass jemand die Party vorzeitig verlassen hat.«
    »Verlassen? Nein. Nein, das ist mir nicht aufgefallen. Und um die Frage zu beantworten, die Sie meiner Ansicht nach eigentlich stellen wollten, Vince Stellato war die ganze Zeit dort.«
    »Wie steht es mit Lance?«
    »Lance? Was, Vinces Sohn? Ich erinnere mich nicht … doch, ich glaube, er war dort.« Abrupt wedelte Frayne mit der

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