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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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dankbar.
    »Und bis dahin«, sagte sie dann lebhafter, »ist es zunächst einmal Zeit, daß wir beiden endlich wieder in die Luft kommen.«
    Honor stand auf, setzte Nimitz auf den Felsen ab und beugte sich über das lange Bündel. Sie löste die Riemen, die es zusammenhielten. Rohre aus Durastahl klickten: Honor setzte mit flinken, geübten Fingern den Rahmen zusammen. Die wilde Freude beim Reiten auf den Winden der Copper Walls hatte sie mit Nimitz entdeckt, bevor sie zwölf T-Jahre alt war. Der ‘Kater blickte ermutigend, als Honor das unbegrenzt reißfeste, hauchdünne Gewebe auf den Rahmen spannte.
    Sie brauchte weniger als eine halbe Stunde, um den Drachen zu montieren und jede Verbindung zweimal zu überprüfen. Dann schlüpfte sie in den Harnisch, der besondere, zusätzliche Sicherheitsgurte für Nimitz aufwies. Der Baumkater huschte ihren Rücken hinauf und klammerte sich an ihre Schultern, dann schnallte sie ihn fest. Sie spürte sein Entzücken und die Erwartung, die ihren eigenen Überschwang noch verstärkte, und ihr natürliches Auge funkelte vor Vergnügen, als sie endlich die Harnischverankerungen am Gleiter befestigte und die Haltestange ergriff.
    »Also, halt dich gut fest!« rief sie und schnellte sich mit einem lauten Freudenschrei über die Kante des tiefen Steilhangs.
     
    Bei Honors letzter Wende war die Sonne nur noch ein erlöschender, rot-orangefarbener Rand an den Spitzen der Copper Walls. Honor schwebte fünf Kilometer vor der Küste wie ein sphinxianischer Albatros, und als sie den hellen Lichtfleck vor der dunklen Dämmerung am Fuße des Gebirges erblickte, kniff sie vor Belustigung die Augen zu Schlitzen zusammen. Die hellen Außenlichter des Harrington-Gehöfts strahlten in die Dunkelheit, denn Honors Steward – der offenbar glaubte, daß vier Stunden Bergsteigen und drei Stunden Drachensegeln für eine Invalidin ein wenig zu viel seien – ging keine Risiken hinsichtlich der Landung seiner Kommandantin ein.
    Honor grinste und schüttelte liebevoll den Kopf. Drachensegeln war auf Sphinx eine weitverbreitete Leidenschaft, aber Senior Chief Steward MacGuiness stammte von der Hauptwelt Manticore. Sie verdächtigte ihn zu glauben, alle Sphinxianer (einschließlich ihrer Person) seien mehr als nur ein wenig verrückt und brauchten jemanden, der auf sie achtgab. Er tat sicherlich sein Bestes, um ihr Leben mit eiserner Hand zu regieren, und während sie um keinen Preis je zugegeben hätte, daß sie es im Grunde genoß, welch Aufhebens er von und vor ihr machte, mußte sie diesmal – insgeheim – gestehen, daß er recht hatte. Sie besaß dreißig T-Jahre Drachenflugerfahrung und sollte daher genug gesunden Menschenverstand besitzen, nach Hause zu kommen, solange sie noch bei gutem Licht landen konnte. Und das bedeutete, daß sie seinen wenn auch stets respektvollen Tadel mit kleinlauter Duldung hinnehmen müßte.
    Sie kam von der See herein, verlagerte mit peinlicher Präzision das Gewicht und schwächte den Sinkwinkel ab. Mit plötzlich atemberaubender Schnelligkeit raste der Boden auf sie zu. Dann war das helle Licht direkt vor ihr, sie streckte die Beine aus, die Füße berührten Grund, und Nimitz schnatterte vor Entzücken, als sie weiterlief und ihre Geschwindigkeit im Lauf langsam abbremste. Dabei lachte sie überschwenglich.
    Schließlich gelangte sie zum Stillstand und ließ sich auf ein Knie hinab. Sie legte den Gleiterrahmen auf das rotgoldene Gras vor dem Haus, und Nimitz drückte seine Zufriedenheit aus, indem er ihr sein kaltes, schnurrbehaartes Näschen ins rechte Ohr steckte. Honor löste seine Sicherheitsgurte, und der Baumkater fiel leichtfüßig zu Boden und setzte sich, um ihr beim Lösen der eigenen Gurte zuzusehen. Dann erhob sie sich, reckte sich, bis ihre Schultern knackten, und strahlte ihn an wie ein Schulmädchen. Sie zerlegte den Gleiter mit wenigen, geübten Bewegungen – nicht vollständig, nur so weit, daß er zu einer halbwegs bequemen Last wurde – und schob sich das Bündel unter den Arm. Schließlich ging sie zum Haus.
    »Sie haben Ihr Com schon wieder hiergelassen, Ma’am«, wurde sie respektvoll und doch mit mild tadelnder Stimme empfangen, als sie auf die sturmfest verglaste Veranda trat.
    »Habe ich wirklich?« fragte sie unschuldig. »Wie gedankenlos von mir. Ich hab’s glatt vergessen.«
    »Selbstverständlich«, stimmte James MacGuiness zu. Honor wandte sich ihm zu und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. Der Steward erwiderte es, doch in

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