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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Das wäre doch sicherlich um einiges besser als die anwachsende Unzufriedenheit, wie wir sie im Augenblick beobachten.«
    »Na also, sehen Sie?« fragte Palmer-Levy. »Was wir brauchen, ist ein kurzer, siegreicher Krieg … ein schneller Sieg … und ich glaube, wir alle wissen, wo wir so etwas finden können, habe ich recht?«
     

1
    Dame Honor Harrington legte das lange, zusammengerollte Bündel zu Boden und nahm den weichen Filzhut ab. Jemand, der vor zwei Jahrtausenden auf Alterde gelebt hatte, würde den Hut als einen ›Fedora‹ bezeichnet haben.
    Sie trocknete das Schweißband mit einem Taschentuch, dann setzte sie sich mit einem Seufzer der Erleichterung auf den wetterzernagten Gesteinsausläufer, legte den Hut neben sich und sah auf das atemberaubende Panorama hinaus.
    Wind, der kalt genug war, um sie dankbar zu machen für ihre Lederjacke, fuhr ihr durch das zerzauste, schweißnasse Haar, das sie nun länger trug als vor ihrer Genesung. Allerdings war es noch immer weit kürzer, als die aktuelle Mode vorschrieb, und doch verspürte Honor ein eigenartiges Schuldgefühl, als sie mit den Fingern zwischen den Strähnen hindurchfuhr. Sie hatte es stets ganz kurz schneiden lassen, damit es in den Raumanzughelm paßte und unter Schwerelosigkeit nicht in den Weg geriet; und sie hatte sich bereits so sehr daran gewöhnt, daß sie ganz vergessen hatte, wie befriedigend sein lockiges, seidiges Gewicht sich anfühlte.
    Sie ließ die Arme sinken und starrte über die endlosen Weiten des Tannerman-Ozeans hinaus. Selbst hier, tausend Meter über seinem runzligen Blau und Silber, konnte sie noch das Salz im kalten Wind riechen. Diesen Geruch kannte sie von Geburt an, und dennoch war er ihr jedesmal vollkommen neu. Vielleicht hatte es damit zu tun, daß sie in den neunundzwanzig T-Jahren seit ihrem Eintritt in die Navy so wenig Zeit auf Sphinx verbracht hatte.
    Honor wandte den Kopf und sah hinab, hinab an die Stelle, wo sie ihren Aufstieg begonnen hatte. Ein kleiner Fleck hellen Grüns hob sich tapfer von dem Rotgold und Gelb des herbstlichen Grases ab, und sie zuckte mit den linken Augenringmuskeln, bis sie eine der Stellungen einnahmen, die sie während der endlosen Therapiemonate erlernt hatten.
    Ein Augenblick der Desorientierung folgte; ein Gefühl der Bewegung, obwohl sie stillsaß, und plötzlich war der grüne Klecks viel größer geworden. Honor blinzelte; sie hatte sich noch immer nicht richtig an den Effekt gewöhnt und ermahnte sich nicht zum erstenmal, mit dem neuen Auge häufiger zu trainieren. Doch dieser Gedanke war sehr entfernt, fast geistesabwesend. Die Teleskopfunktion der Augenprothese fokussierte sich auf das ausladende Gebäude mit dem grünen Dach und die Treibhäuser, die sich darum scharten.
    Das Dach erhob sich zu einer steilen Spitze, so daß Schnee leicht davon abfallen konnte. Der Planet Sphinx war von der GO-Komponente des Doppelsterns Manticore so weit entfernt, daß nur der außergewöhnlich hohe Kohlendioxidanteil in seiner Atmosphäre ihn überhaupt bewohnbar machte. Sphinx war eine kalte Welt mit riesigen Eisbergen; ein Jahr dauerte dort 63 Erdmonate, die Jahreszeiten streckten sich in die Länge und wechselten nur langsam. Selbst hier, nur 45 Grad unterhalb des Äquators, maßen die Einheimischen den Schneefall nach Metern, und die Kinder, die (wie Honor) im Herbst geboren wurden, lernten zu gehen, bevor der Frühling anbrach.
    Fremdweltler erschauerten schon beim Gedanken an einen sphinxianischen Winter. Wenn man sie drängte, würden sie vielleicht einräumen, daß Manticore B IV, landläufig als Gryphon bekannt, gnadenloseres Wetter besaß, aber Gryphon war insgesamt wärmer, und sein Jahr kürzer. Wenigstens änderte sich das Wetter dort mit dreifacher Geschwindigkeit, und nichts konnte die wohlerwogene Ansicht der Fremdweltler ändern, daß jemand, der das ganze Jahr über auf Sphinx lebte, ein wenig verrückt sein müsse.
    Während Honor das Steinhaus betrachtete, in dem zwanzig Generationen Harringtons geboren worden waren, lächelte sie über diese Aussicht, und doch steckte ein Körnchen Wahrheit in ihr. Sphinx’ Klima und Schwerkraft brachten robuste, unabhängige Bewohner hervor. Sie waren vielleicht nicht verrückt, aber selbständig und eigensinnig, man könnte vielleicht sogar sagen, stur.
    Blätterrascheln ließ Honor den Kopf wenden, und ein verschwommener Fleck aus cremefarbenem und grauem Fell schoß schnell wie eine Schlange aus dem Pseudolorbeer hinter ihr. Der

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