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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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trotz Werftliegezeit in allerbester Kampfbereitschaft geblieben war.
    Doch Drill allein genügte nicht. Übungen und Simulationen erreichten schon viel, aber das undefinierbare Etwas, das eine erstklassige Crew von einer lediglich guten Besatzung unterschied, lieferte der Drill nicht. Und die Nike besaß dieses gewisse Etwas. Vielleicht lag es an dem Korpsgeist, der stets an Bord der Schiffe ihres Namens zu herrschen schien, dem Bewußtsein, man habe eine besondere Tradition fortzuführen. Vielleicht lag es auch an etwas ganz anderem. Honor wußte es nicht genau, doch manchmal konnte sie es fast wie ein heraufziehendes Unwetter über sich knistern und sie bitten hören, es doch zu benutzen; und benutzt hatte sie es. Ihre Manöver hatte sie nicht einmal richtig durchdacht – jedenfalls nicht auf einer bewußten Ebene; sie waren ihr einfach mit glatter, makelloser Präzision in den Sinn gekommen. Ihre Leute hatten die Befehle in gleicher Weise ausgeführt, und deshalb besaßen sie jedes Recht, mit sich zufrieden zu sein.
    Auch war es wirklich von Vorteil, daß Commodore Banton sich so fair verhielt. Honor kannte etliche Flaggoffiziere, die wesentlich weniger freundlich auf die Abreibung reagiert hätten, die Banton gerade kassiert hatte – ganz besonders, nachdem sie entdeckten, daß sie nicht von ihrem Chef, sondern seiner Flaggkommandantin geschlagen worden waren. Allerdings glaubte Honor, daß sie und Banton die gleichen Vermutungen über Sarnows Motive hegten, sich zum Gefallenen zu erklären. Honor war seine Flaggkommandantin, doch waren sechs der sieben anderen Schlachtkreuzerkommandanten seines Geschwaders dienstälter als sie. Zudem war dies ihre erste Gelegenheit gewesen, außerhalb eines Simulators zu zeigen, was in ihr steckte. Sarnow mußte absichtlich beiseitegetreten sein, damit sie sich in den Augen des Geschwaders ihre Sporen verdienen konnte. Nun, da alles vorüber war, hätte sie sich am liebsten wie Nimitz mit dem Ergebnis herausgeputzt.
    In der Tat gedachte sie bald etwas Ähnliches zu tun, erinnerte sie sich und legte die Handflächen zusammen, um das Kinn auf den Fingerspitzen ruhen zu lassen … obwohl herausputzen nur ein Teil davon sein würde. Es war Mittwoch, und das Geschwader würde zur Reparaturwerft zurückkehren, bevor es Zeit war zum Abendessen. Sie beabsichtigte, mit einer Flasche des köstlichen Delacourt aus den Beständen ihres Vaters in Pauls Quartier einzufallen und später herauszufinden, was sich hinter seinen Andeutungen auf Massagen mit warmem Öl verbarg, die er schmunzelnd gemacht hatte.
    Ihre Mundwinkel kräuselten sich bei dem Gedanken, ihre rechte Wange errötete, und sie spürte, wie ihr Gesicht heiß wurde, aber das war ihr egal.
     
    »Captain, ich registriere einen Hyperabdruck auf Zwo Null Sechs«, verkündete Commander Chandler. »Eine Antriebssignatur, Entfernung Sechs Komma Neun Fünf Lichtminuten. Zu massiv für ein Kurierboot, Ma’am.«
    Honor sah den Taktischen Offizier mit milder Überraschung an, doch Chandler schien es nicht zu bemerken; sie war zu beschäftigt, ihre Computer zu befragen und den Kontakt zu identifizieren. Mehrere Sekunden vergingen, dann nickte sie zufrieden und richtete sich auf.
    »Eindeutig eine manticoranische Antriebssignatur, Ma’am. Sieht nach einem Schweren Kreuzer aus. Mehr kann ich nicht sagen, bis die lichtschnelle Ortung ihn erfaßt hat.«
    »Verstanden. Behalten Sie ihn im Auge, Eve.«
    »Aye, aye, Ma’am.«
    Ein Kreuzer also? Honor lehnte sich wieder zurück. Ein Kreuzer mehr oder weniger bedeutete keinen Unterschied, doch van Slyke würde sich dennoch über den Zugewinn freuen. Durch diesen Kreuzer käme sein Geschwader endlich auf Nominalstärke. Der Rest der Kampfgruppe würde das Schiff wahrscheinlich als Vorboten der angekündigten, weitaus kampfkräftigeren Verstärkungen sehen. Davon abgesehen hatte es vermutlich Depeschen an Bord, und selbst der winzigste Fetzen neuer Informationen bedeutete eine gewaltige Erleichterung.
    Honor streckte den Arm und zog sich Nimitz auf den Schoß. Während sie ihm über die Ohren streichelte, dachte sie über die Com-Konferenz nach, die der Admiral für den kommenden Morgen anberaumt hatte. Sie wollte etliche Punkte ansprechen – unter anderem auch, wieviel Glück sie gehabt hatte, mit dem Elkoka-Drohnentrick durchzukommen. Sie ließ sich tiefer in den Sessel gleiten und dachte über den besten (und taktvollsten) Weg nach, diese Bemerkung anzubringen.
    Mehrere Minuten vergingen, in

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