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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Brücke zur Kommandantin hinüberblickte. Zufriedenheit mit der eigenen Leistung ließ Honor sich nur sehr selten anmerken, und schon gar nicht auf der Brücke. Zufriedenheit mit der Leistung ihrer Offiziere und ihrer Mannschaft schon – doch ihre eigene Kompetenz nahm sie als etwas Selbstverständliches hin. Heute aber lehnte sie sich bequem in die konturierten Polster des Kommandosessels zurück, schlug die Beine übereinander und ließ ein leichtes Lächeln in den Mundwinkeln spielen. Auf der Rückenlehne lag schamlos aufgeplustert Nimitz.
    Henke lachte leise vor sich hin und sah zum Taktischen Leitstand, um Eve Chandler triumphierend zuzublinzeln. Die zierliche Rothaarige grinste zurück und schwenkte die zusammengefalteten Hände über dem Kopf hin und her. Henke hörte hinter sich jemanden prusten.
    Nun, alle hatten jeden Grund, mit sich außerordentlich zufrieden zu sein – und mit ihrer Kommandantin, überlegte Henke. In der Woche seit Admiral Parks’ Aufbruch hatte das Geschwader schwer an sich gearbeitet. Sein zunehmender Schwung und die ständig sich verbessernde Präzision hatte Admiral Sarnow tatsächlich des öfteren ein Lächeln der Anerkennung entlockt, und die Nike hätte der Reparaturwerft zu keinem besseren Zeitpunkt entkommen können.
    Henke war nicht die einzige unter Honors Offizieren, die von Captain Dournets Bedenken gehört hatte. Der Kommandant der Agamemnon hatte wohl befürchtet, die lange, erzwungene Untätigkeit des Schiffes hätte die Besatzung so sehr einrosten lassen, daß sie seinem eigenen Schiff bei den Übungen Schande bereiten könnte. Doch als I.O. war Henke in der besten Position gewesen, dafür zu sorgen, daß diese Vorbehalte sich als grundlos erwiesen. Honor hingegen hatte viel zu sehr mit Geschwaderangelegenheiten zu tun, als sich um das tägliche Training zu kümmern, und solche Aktivitäten lagen ohnehin von jeher in der Verantwortung des Ersten Offiziers. Im gestrigen Manöver hatten sich die langen, beschwerlichen Simulatorstunden, die Henke der Crew auferlegt hatte, außerordentlich bezahlt gemacht. Die Nike hatte Dournets Schiff keine Schande bereitet. Um genau zu sein, mußte die Agamemnon alles aufbieten, damit sie auch nur in Rufweite ihres Divisionsschwesterschiffs bleiben konnte. Henke freute sich schon auf das nächste Zusammentreffen mit dem I.O. der Agamemnon .
    Die Nike hatte das beste Schießergebnis der Übung erreicht und sogar Captain Daumiers Invincible um acht Prozent übertroffen; sehr zum Mißvergnügen von Daumiers Crew. Aber das ist noch nicht einmal das Beste! dachte Henke mit trägem Lächeln. Nein, das Beste kam erst, als Admiral Sarnow seine kleine Kampfgruppe für ein Kriegsspiel in zwei Hälften geteilt hatte.
    Commodore Banton hatte die zweite und dritte Division des Geschwaders und die dazugehörigen Begleitschiffe kommandiert, Sarnow die erste und die vierte; letzteres jedoch nur der Ordnung halber. Fünf Minuten nach Beginn der Übung hatte Sarnow Honor darüber informiert, daß sowohl er als auch Captain Rubenstein von der Onslaught , der dienstälteste Kommandant der Schlachtkreuzerdivision 54, soeben gefallen seien und sie das Kommando habe.
    Mehr an Vorwarnung hatte Honor nicht erhalten, doch ganz eindeutig mußte sie vorausgedacht haben, denn sie hatte umgehend und ohne Zögern Befehle erteilt. Sie benutzte die überlichtschnellen Sensorplattformen, um Bantons Schiffe zu lokalisieren, und gruppierte ihre Streitmacht in zwei Divisionen a zwei Schlachtkreuzern, ließ sie auf Abfanggeschwindigkeit beschleunigen und sodann die Antriebe abschalten. Die Schiffe gingen in das elektronische und gravitatorische Äquivalent der ›Schleichfahrt‹ über. Damit gab sich Honor allerdings noch nicht zufrieden, denn selbstverständlich besaß Banton die gleiche Möglichkeit, ihre Schiffe via Sensorplattformen zu orten und zu ›sichten‹. Da Honor sich im klaren war, daß Banton die Kurse von Honors Schiffen verfolgt hatte, bevor alle emittierenden Energiequellen abschalteten, startete sie Drohnen für elektronische Kampfführung, die programmiert waren, um die Antriebssignaturen der Schlachtkreuzer nachzuahmen. Die Eloka-Drohnen sollten Banton hinterlistig in eine Position locken, die Honor ausgewählt hatte.
    Commodore Banton hatte den Köder geschluckt – hauptsächlich deshalb, weil sie nicht annahm, daß jemand in einer Übung Eloka-Drohnen benutzen würde (welche schließlich pro Stück acht Millionen Dollar kosteten) –; sie hatte in

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