Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
verheimlicht hat!«
    Er starrte das Auditorium mehr als grimmig an, und als er die Rede wiederaufnahm, war seine Stimme mehr als schroff. Wie auch aus seinen funkelnden Augen sprach aus ihr der blanke Haß.
    »Unter diesen Fehlschlägen geht einer mich persönlich an. Mein Sohn und die Hälfte seines Geschwaders wurden bei der Ausführung einer dieser geringfügigen Provokationen vernichtet – ausgelöscht ! Sie wurden verheizt, ihre Leben für nichts vergeudet, und die Mistkerle in der Admiralität weigern sich sogar zuzugeben, daß ihnen überhaupt etwas zugestoßen ist! Hätte ich innerhalb des Militärs nicht meine eigenen Quellen …«
    Er unterbrach sich und starrte auf seine Hände, die er über dem Tisch zu Fäusten geballt hatte. Im Raum war es totenstill.
    »Und damit kennen Sie nun auch mein Motiv, meine Damen und Herren«, sagte Pierre schließlich mit kalter, unbewegter Stimme. »Den letzten Anstoß, den ich brauchte, um von der Planung zur Tat zu schreiten. Doch was auch immer meine persönlichen Gründe sein mögen, sie können nichts von dem widerlegen, was ich je geäußert habe, und sie werden mich auch nicht in ein unbesonnenes, tollkühnes Abenteuer stürzen. Ich will, daß die Bastarde, die meinen Sohn sinnlos in den Tod geschickt haben, dafür bezahlen, und damit dies geschieht, muß ich obsiegen. Was bedeutet, daß Sie alle mit mir obsiegen müssen. Sind Sie daran interessiert?«
    Er hob den Blick zu den Zuhörern und sah ihnen forschend ins Gesicht, während seine Herausforderung ihnen zu Bewußtsein kam. Er nahm Furcht und Sorge wahr, und auch Versuchung, und da wußte er, daß er sie in der Tasche hatte.
    »Sehr gut«, sagte er leise und verdrängte mit Mühe den Schmerz aus seiner Stimme. »Wir besitzen, gekoppelt mit meinen anderen Kontaktleuten einschließlich derer im Militär, die ich bereits erwähnt habe, die Möglichkeit, uns durchzusetzen. Nicht augenblicklich. Wir benötigen die richtigen Rahmenbedingungen, die passende Abfolge von Ereignissen, und ich weiß, daß sie kommen werden. Das habe ich im Gefühl. Und sobald es soweit ist, haben wir ein As im Ärmel.«
    »Ein As im Ärmel?« wollte jemand wissen, und Pierre lachte prustend auf.
    »Um genau zu sein, sogar mehrere davon, aber ich dachte gerade an ein besonderes As.« Er nickte Canning zu, der noch immer hinter ihm stand. »Diejenigen von Ihnen, die Mr. Canning noch nicht kannten, haben ihn heute kennengelernt. Was Sie über ihn nicht wissen – und was ich Ihnen mit seiner Zustimmung nun mitteile –, ist, daß er als Spion der Inneren Sicherheit für Constance Palmer-Levy arbeitet.«
    Ein Dutzend Leute sprangen unvermittelt auf und brabbelten geschockt vor sich hin. Zwei von ihnen sprinteten sogar zum Ausgang, und Pierres Stimme schlug in die allgemeine Konfusion wie ein Peitschenschlag ein. »Setzen Sie sich wieder hin!« Die pure, kalte Autorität lähmte die Flüchtenden; sie verharrten und sahen ihn an, und Pierre starrte sie durch die plötzliche Stille eindringlich an.
    »Glauben Sie, Wallace hätte mir erlaubt, ihn bloßzustellen, wenn er vorhätte, uns zu verraten? Und was das betrifft, glauben Sie ernstlich, die InAb hätte dann nicht auf uns gewartet, als wir hier eintrafen? Um Himmels willen, sämtliche Vorbereitungen für das Treffen heute nacht hat doch er getroffen!«
    Pierre bannte die Erschreckten förmlich mit seinem Blick. Er vermittelte ihnen allein dadurch seine Verachtung für ihre Zweifel, ohne zu erwähnen, daß er Canning gerade einem letzten Test unterzogen hatte, indem er den Ex-Legislaturisten die Vorbereitungen für die Versammlung treffen ließ.
    Die Leute, die aufgesprungen waren, setzten sich wieder, und die beiden, die zur Tür gerannt waren, kehrten kleinlaut zu ihren Plätzen zurück. Pierre wartete, bis alles saß und still war, dann nickte er leutselig.
    »Schon besser. Natürlich, er hat die BRU als Maulwurf infiltriert. Können Sie ihm das übernehmen? Man nahm ihm alles, was er hatte und was er war, entehrte und erniedrigte ihn, dann bot man ihm an, ihn erneut in Amt und Würden einzusetzen, wenn er sich um die Republik verdient machte, und warum hätte er uns gegenüber irgendwelche Loyalität empfinden sollen? Wir waren doch der Feind, oder? Verräter und Unruhestifter, die die Welt zerstören wollen, in der er aufgewachsen ist!
    Aber man hatte nicht damit gerechnet, was mit ihm geschah, als er erst einmal an Ort und Stelle war.« Er sah Canning an und bemerkte dessen Anspannung,

Weitere Kostenlose Bücher