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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Platze, denn dort hatte niemand die Zeit gehabt, in die Anzüge zu gehen. Tribeca grinste säuerlich, als er sah, daß der Erste ihm den Anzug über den Arm gelegt mitbrachte.
    »Danke, Fred, aber ich glaube, es ist schon alles vorbei.«
    »Was ist schon alles vorbei?« wollte der I.O. ärgerlich wissen. »Ich hoffe, Ihnen ist klar, daß wir soeben die ganze Übung vermasselt haben, Skipper!«
    »Weiß ich, weiß ich.« Tribeca erhob sich vom Kommandosessel und ging zur Taktischen Station hinüber, um dort eine Wiedergabe des bizarren Vorfalls zu beobachten. »Was glauben Sie denn, was hier eigentlich vorgegangen ist, Becky?« fragte er.
    »Nun ja.« Sie lehnte sich zurück und kratzte sich an der Nase. »Eins kann ich Ihnen mit Sicherheit sagen, Sir. Der Kreuzer war viel zu weit systemauswärts, als daß er mit Bordsensoren irgend etwas im inneren System hätte aufspüren können. In Verbindung mit der Tatsache, daß er irgend etwas mit einem Signallaser bestachen hat, kann man eigentlich nur zu einem einzigen Schluß kommen …«
    Sie zuckte die Schultern.
    »Aber wie um alles in Himmel und Hölle sollten sie …?« Tribeca schüttelte heftig den Kopf. Er konnte einfach nicht glauben, daß die Haveniten ein Stealth-System besitzen sollten, das manticoranische Sensoren zu täuschen vermochte. Aber wie Becky schon gesagt hatte: auf irgend etwas hatte der Kreuzer seinen Laser gerichtet. Und da die Sensoren der Arrowhead nicht anzeigten, was dieses ›irgend etwas‹ sein konnte, war der empirische Beweis erbracht, daß die Haveniten eine Stealth-Kapazität besaßen, die erheblich besser war, als das ONI annahm.
    »Ruder«, sagte er, ohne den Blick vom taktischen Display abzuwenden, »bringen Sie uns dorthin zurück, wo wir die Streustrahlung zuallererst aufgefangen haben.
    Gehen Sie dort auf Null Acht Acht. Machen Sie langsam, ich möchte nicht an etwas Wichtigem vorbeiflitzen.«
    »Aye, aye, Sir. Kursumkehr liegt an.«
    »Gut.« Tribeca legte dem Taktischen Offizier die Hand leicht auf die Schulter. »Wenn dort draußen wirklich etwas ist, dann wird es höllisch schwer aufzuspüren sein, Becky. Setzen Sie bei der Einschätzung der Havie-Systeme nichts voraus. Tun Sie so, als würden Sie etwas von uns suchen, das nicht gefunden werden will. Dann finden Sie es.«
    »Aye, aye, Skipper. Wenn dort draußen etwas ist, werde ich es finden«, versprach sie, und er drückte ihr kurz die Schulter.
    »Skipper, würden Sie mir bitte verraten, was hier vor sich geht?« bat der Erste Offizier inständig, und trotz aller Anspannung konnte Tribeca nicht anders als breit zu grinsen, denn genau die gleiche Frage stellte im nächsten Augenblick der Kommandant der Attack , dessen Stimme die ganze Zeit über aus dem Com gequäkt hatte. Dann wurde Tribeca wieder ernst.
    »Kommen Sie mit in den Besprechungsraum, Fred.« Er seufzte. »Ich kann es Ihnen und Commander Fargo genausogut gleichzeitig erklären.«
     
    »Allmächtiger.« Admiral Parks wiegte langsam den Kopf hin und her und starrte ungläubig auf den Bildschirm mit der Nachricht. »Das hätte ich nicht geglaubt, wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte. Wie zum Teufel haben die Havies diese Sache abziehen können, Vincent?«
    »Das weiß ich nicht, Sir«, antwortete Commodore Capra und stand abrupt auf. Ruhelos schritt er im Besprechungsraum auf und ab. »Nun, ich kann mir selbstverständlich diverse Möglichkeiten denken, die Sonden in ein Sonnensystem einzuführen; ich weiß nur einfach nicht, woher die Havies die Stealth-Systeme haben, um die Sonden danach vor uns zu verbergen.«
    »Ich würde sagen, daß Commander Tribeca auf der richtigen Spur ist, Admiral«, warf Zero O’Malley ein. Der Nachrichtenoffizier blätterte zur relevanten Passage in Tribecas Nachricht vor und klopfte mit einem Schreibstift gegen das Display. »Wir können nichts Sicheres aussagen, bevor er mit dem Relais hier eingetroffen ist und wir es auseinandergenommen haben. Trotzdem legt seine vorläufige Beschreibung des Dings nahe, daß sich darin Technologien unterschiedlicher Herkunft zeigen – und es gibt ja weiß Gott genug Handel zwischen Haven und der Solaren Liga.«
    »Aber die Liga hat uns beide mit einem Embargo für militärische Technologie belegt«, entgegnete Parks, und O’Malley nickte. Dieses Embargo stellte einen der bedeutenderen diplomatischen Erfolge des Sternenkönigreichs dar, denn es war für die technisch weiter entwickelten Manticoraner wesentlich erträglicher als für

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