Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Reparaturaufgaben ist die Werft voll funktionsfähig«, beendete Commander Lord Haskel Abernathy seinen Bericht.
    Er schaltete sein Memopad ab, und der Vizeadmiral der Grünen Flagge Sir Yancey Parks nickte beifällig.
    »Ich danke Ihnen, Hack«, sagte er an den Versorgungsoffizier gerichtet. Dann wandte er sich den Stabsoffizieren und Geschwaderchefs zu, die sich im Flaggbesprechungsraum von HMS Gryphon versammelt hatten. »Und ich möchte Ihnen allen mein Lob aussprechen, besonders Admiral Sarnows Leuten. Unter uns gesagt, Ihre Fortschritte an der Werft sind der Planung um einen vollen Monat voraus.«
    Bei diesem Kompliment lächelte Abernathy, und Sarnow nickte schweigend einmal. Es war nichts weiter als eine höfliche Geste, und doch verspürte Parks sofort den Stachel des Zorns.
    Rasch unterdrückte er das Gefühl und schalt sich dafür, beides aber fiel ihm schwer. Wenn ein Offizier einen Untergebenen ablöste, entstand stets eine unangenehme Situation, vor allem, wenn diesen Untergebenen die Fäden aus den Händen genommen wurden, indem man ihn dem neuen Offizier unterstellte. Parks gefiel überhaupt nicht, daß man ihn in diese Lage gebracht hatte. Zu wissen, daß die Situation für Sarnow auch nicht viel bequemer sein konnte, half ihm nicht im geringsten. Parks war nun noch keinen T-Monat im Hancock-System, und der Konteradmiral müßte sich in übermenschlicher Weise in der Gewalt haben, wenn er Parks’ Erfolge nicht insgeheim mit dem verglich, was er selbst vielleicht erreicht haben könnte, wäre er noch in der Kommandoposition gewesen. Parks mußte dem Mann zugute halten, daß er sich davon nicht das geringste anmerken ließ, doch das hielt den neuen Stationskommandeur nicht davon ab, sich allein durch seine Anwesenheit herausgefordert zu fühlen.
    Parks verdrängte den Gedanken und räusperte sich.
    »Nun gut, Ladys und Gentlemen. Das bringt uns zu der Frage, was wir hier tun. Was, glauben wir, haben die Havies denn vor, Zeb?«
    Der Ehrenwerte Commander Zebediah Ezekiel Rutgers O’Malley, Parks’ Nachrichtenoffizier beim Stabe, war ein hochgewachsener, langgliedriger Mann mit traurigen Augen, den jeder außer dem Admiral ›Zero‹ nannte. Er besaß außerdem einen lebhaften Sinn für Humor (den er brauchte, bedachte man die Last seiner Initialen) und ein Gedächtnis wie ein Computer; er machte sich nicht die Mühe, auf seinem Memopad herumzutippen.
    »Im Augenblick, Sir, wird Seaford Neun auf zwei Geschwader Superdreadnoughts, ein Geschwader Dreadnoughts und ein unterbesetztes Schlachtkreuzergeschwader verstärkt. Dazu kommen ein halbes Dutzend Kreuzergeschwader und drei komplette Zerstörerflottillen als Geleitschiffe.«
    Er wartete ab, ob Kommentare laut wurden, doch alles schwieg.
    »Das bedeutet, daß wir in Bezug auf die Anzahl von Wallschiffen einen Vorteil von fast vierzig Prozent besitzen«, fuhr O’Malley fort. »Sobald Admiral Sarnows Geschwader komplett ist, besitzen wir sechzehn Schlachtkreuzer, die Haveniten hingegen nur sechs. Allerdings gibt es Meldungen, denen zufolge sich ein weiteres Superdreadnoughtgeschwader auf dem Weg zu Admiral Rollins befindet. Damit besäße er den zahlenmäßigen Vorteil, doch den Berichten von ONI zufolge beschäftigt er sich mit den grundlegenden Aktivitäten – Übungen und Manövern, nicht mehr als ein oder zwei Lichtjahre von Seafofd Neun entfernt –, und es gibt keine Hinweise, daß er sich auf etwas Besonderes vorbereitet. In dem letzten Download, den ich erhalten habe, findet sich jedoch etwas, das mich besorgt macht.« Er sah den Admiral direkt an und hob eine Augenbraue, und Parks bedeutete ihm mit einem Nicken, fortzufahren.
    »Unser Attache auf Haven hat der Vermutung Ausdruck verliehen, die Ermordung des Finanzministers der Havies bedeute einen deutlichen Anstieg in der innenpolitischen Instabilität der Volksrepublik. Seine Analyse der Lage – die sich ein wenig von den Analysen des ONI in der Heimat unterscheidet – behauptet, der Regierung Harris könnte eine auswärtige Krise sehr gelegen kommen, um die Spannungen mit den Dolisten zu entschärfen.«
    »Entschuldigen Sie, Commander«, unterbrach ihn Mark Sarnows melodischer Tenor höflich, »aber in welcher Hinsicht unterscheidet sich die Analyse des Attaches denn nun genau von der des ONI?«
    »Ich würde sagen, der Unterschied ist nur graduell, Sir, nicht prinzipiell. Das ONI ist ebenfalls der Meinung, daß die innenpolitische Front Harris und seinen Gesellen arge Schwierigkeiten

Weitere Kostenlose Bücher