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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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T-Jahrhunderte – alt sein mußte. Sie gehörte zum Service des Kommandanten, der das zweite Schiff dieses Namens befehligt hatte, und war eigentlich für formelle Anlässe vorgesehen.
    »Womit habe ich denn diese Ehre verdient?« fragte Henke, und Honor lachte leise.
    »Mit zwei Dingen, um genau zu sein. Zum einen hast du heute Geburtstag.« Henke schnitt eine Grimasse, und wieder lachte Honor. »Na, komm schon! Du wirst nicht älter, sondern besser.«
    »Kann schon sein. Aber wie ich dich kenne, hast du es dem Rest der Messe gepetzt – wahrscheinlich durch dein treues Faktotum hier – oder etwa nicht?« Henke deutete mit weit ausholender Geste auf MacGuiness. Honor setzte einen unschuldigen Gesichtsausdruck auf, was Henke ein Aufstöhnen entlockte. »Du hast es also getan.
    Und das bedeutet, daß sie auf mich warten, um mich mit diesem dummen Lied zu beglücken. Verdammt noch mal, Honor, du weißt doch, daß ich das absolute Gehör habe! Hast du je gehört, wenn Ivan Ravicz versucht, zu singen?«
    Sie schüttelte sich, und statt zu lachen, hustete Honor hastig.
    »Das wirst du schon überleben«, tröstete sie die Freundin. »Andererseits ist dein Geburtstag nur das eine, was ich zu feiern habe. Wir haben unsere Befehle erhalten, Mike.«
    »Aha?« Henke richtete sich auf und stellte die Tasse ab; der Unernst war plötzlicher Aufmerksamkeit gewichen.
    »Ja. Da die Nike in jeder Hinsicht einsatzbereit ist, werden wir nach Hancock Station abkommandiert. Dort nehmen wir Konteradmiral der Roten Flagge Mark Sarnow an Bord und dienen als Flaggschiff von Schlachtkreuzergeschwader Fünf.«
    »Als Geschwaderflaggschiff nach Hancock Station – und zu einem neu aufgestellten Geschwader auch noch, hm? Das klingt gar nicht übel«, murmelte Henke, und ihre dunklen Augen leuchteten dabei. »Nicht gerade schäbig. Und nach allem, was ich höre, sorgt Sarnow dafür, daß einem so schnell nicht langweilig wird.«
    »Wenn er seinem Ruf entspricht«, stimmte Honor zu. »Ich kenne ihn nicht persönlich, aber ich habe viel Gutes über ihn gehört. Und ich kenne wenigstens einen seiner Stabsoffiziere recht gut.«
    »Ach ja? Wen denn?«
    »Sein Signaloffizier war mein Com im Basilisk-System. Lieutenant Commander Webster.«
    »Webster«, wiederholte Henke. »Könnte das Sir James’ Vetter sein, oder sein Großneffe?«
    »Sein Großneffe. Er ist noch jung, aber er verdankt seinen Rang nicht der Verwandtschaft. Ich glaube, du wirst ihn mögen.«
    »Wenn er seinen Job so gut macht wie sein Großonkel, dann wahrscheinlich schon«, nickte Henke lächelnd.
    »Und wo wir gerade schon von der Verwandtschaft reden, einer von mir dient auch im Hancock-System.«
    »Wirklich?«
    »Ja. Ein Cousin von mir – vierten Grades, um genau zu sein – ist Eins-O der Reparaturwerft.« Henke legte kurz den Kopf schräg und sah Honor mit spöttischer Miene an. »Du bist ihm sogar schon begegnet.«
    »Bin ich?« fragte Honor überrascht. Sie hatte einige von Michelles Verwandten kennengelernt – die meisten davon exaltierte Persönlichkeiten, die an einem freien Tag zu einem Besuch auf Saganami Island vorbeikamen. Doch Honor bezweifelte, daß einer davon als Erster Offizier einer Orbitalbasis dienen würde.
    »Hm-h. Du hast ihn im Basilisk-System kennengelernt. Captain Paul Tankersley.«
    Honor versuchte – beinahe erfolgreich – zu verhindern, daß ihr Mund sich vor Abscheu verkrampfte. Nicht, sagte sie sich nach dem ersten Schock, daß sie etwas gegen Tankersley persönlich gehabt hätte. Wenn sie ehrlich war, mußte sie sogar zugeben, daß sie sich kaum noch an ihn erinnerte. Sie versuchte, sich vor Augen zu rufen, wie er ausgesehen hatte, und runzelte die Stirn über die Verschwommenheit des Abbilds. Recht klein war er , überlegte sie, aber breitschultrig, und kräftig sah er aus. Mehr fiel ihr zu dem Mann nicht ein – außer, daß ihm in der Situation, in der er sich befunden hatte, offenbar äußerst unbehaglich zumute gewesen war.
    »Paul hat mir davon erzählt«, sagte Henke nach einem Augenblick und brach in ihre Gedanken ein. »Oder wenigstens einiges. Ich nehme an, er hätte mir mehr erzählt, wenn er nicht gedacht hätte, es wäre illoyal gegenüber einem früheren Kommandanten. In dieser Hinsicht ist er komisch, selbst wenn dieser frühere Kommandant Pavel Young heißt.«
    Diesmal gelang es Honor nicht, den kalten, blanken Haß aus ihrem Gesicht zu halten, und über der Kakaotasse ballte sie die Faust, weil schreckliche Erinnerungen geweckt

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