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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bereitet, und daß er über eine Gelegenheit, sich in Positur zu werfen, nicht gerade unglücklich wäre. Das ist ein Anlaß zur Besorgnis, aber die Fachleute beim ONI sind der Meinung, daß Harris die Hände zu voll hat, um aktiv nach einem Konflikt Ausschau zu halten. Commander Haie, unser Attache, glaubt, daß diese Ansicht falsch sei, und daß der Druck, dem Harris ausgesetzt ist, ihn dazu verleiten könnte, eine Ablenkung von den wirtschaftlichen Problemen zu suchen, die im Grunde ja unlösbar sind.«
    »Ich verstehe, was Sie meinen.« Sarnow rieb sich eine seiner bauschigen Augenbrauen. Sein dunkles Gesicht verriet seine ungeteilte Aufmerksamkeit. »Welche dieser Ansichten ist denn Ihrer Meinung nach die richtige?«
    »Das kann ich nur schwer sagen, Sir, weil ich keinen Zugang zu den Rohdaten besitze. Aber wie ich sagte, kenne ich Al Hale, und ich halte ihn nicht für einen Panikmacher. Sie wollen meine ehrliche Meinung?« O’Malley hob die Augenbrauen, und Sarnow nickte. »Unter den gegebenen Umständen würde ich sagen, Al hat mit siebzig zu dreißig recht.«
    »Und wenn Haven sich entschließt, einen Zwischenfall zu provozieren«, warf Parks ein, »dann bietet sich unser Sektor dazu geradewegs an.«
    Ringsum am Tisch allgemeines Kopfnicken. Der Basilisk-Terminus des Wurmlochknotens von Manticore, der hundertsechzig Lichtjahre im galaktischen Norden von Hancock Station lag, erfreute sich anwachsender ökonomischer Bedeutung, weil er immer mehr Kolonisten und Entdecker anzog. Allerdings waren in seiner Region die Sterne nicht sehr dicht, und zwischen Manticore und Basilisk gab es nur sehr wenig, was wirklich etwas wert gewesen wäre. Weil das Sternenkönigreich von Manticore keine Expansion um der Expansion willen betrieb, hatte die Navy so gut wie keine Basen errichtet, um dieses Gebiet zu schützen.
    Das wäre normalerweise auch kein Problem gewesen – doch hatte die Volksrepublik Haven bereits einen Versuch unternommen, Basilisk an sich zu reißen. Wenn die Haveniten es ein zweites Mal probierten und Erfolg hätten, dann würde Manticore rund zehn Prozent seiner Außersystemeinkünfte verlieren. Schlimmer noch war aber, daß Haven bereits den Terminus von Trevors Stern kontrollierte, und damit würde die Eroberung Basilisks der Volksrepublik einen zweiten Terminus geben. Damit erhöbe sich das Schreckgespenst einer direkten Invasion des Manticore-Systems durch den Knoten und ließe der Royal Manticoran Navy keine andere Wahl, als Basilisk um jeden Preis zurückzuerobern.
    Unter allen Umständen wäre eine Rückeroberung von Basilisk ein schwieriges Unterfangen, besonders aber, da Haven durch starke Flottenpräsenz den Zugang vom Manticore-System stoppen könnte. Seaford 9 war offenbar der erste Schritt, um diese Flottenpräsenz herzustellen, und bevor Manticore Alizon und (ganz besonders) Sansibar dazu bewegen konnte, der Allianz beizutreten und Hancock Station errichten durfte, hatte es in dem Sektor gar nichts gegeben, um Haven entgegenzutreten. Im Augenblick hatte die Bündnissituation noch keine Belastungen aushalten müssen und war vermutlich noch ein wenig wacklig. Haven tat alles in seiner Macht stehende, um eine Stabilisierung zu unterbinden. Diese Aktivitäten – einschließlich der politischen Anerkennung der ›Patrioten‹ von der Befreiungsfront von Sansibar – brachten Parks in eine wenig beneidenswerte strategische Position.
    Zwar hatte er durch seine Tonnagenüberlegenheit und den allgemeinen technischen Vorteil Manticores eine ausgezeichnete Chance, die havenitischen Kräfte lokal zu vernichten; allerdings mußte er drei Verbündete verteidigen, die über eine Raumkugel von fast zwanzig Lichtjahren verteilt waren. Solange beide Kräfte sich an einer Stelle konzentrierten, konnte Parks jedem Schritt Havens ohne Mühe begegnen. Aber wenn er seine Streitmacht verteilte, um alle Verantwortlichkeiten wahrzunehmen, und Haven sich zum massierten Angriff auf ein Einzelziel entschied, dann konnten die Haveniten die Abteilung, die es schützte, ohne Mühe überwältigen und Parks’ Einheiten nacheinander vernichten.
    »Ich glaube«, sprach der Admiral schließlich in die anhaltende Stille, »daß wir das Szenario des schlimmsten Falles annehmen müssen. Auch ich kenne Commander Haie und bin von seiner bisherigen Arbeit beeindruckt. Wenn er recht hat und ONI nicht, können wir uns in zwei besonders gefährlichen Situationen wiederfinden. Erstens könnten die Havies versuchen, eine Krise vom Zaun

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