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Ein schneller Sieg

Ein schneller Sieg

Titel: Ein schneller Sieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und sich hervorragend eignet, wenn wir unsere Ziele niedriger ansetzen. Was genau unsere Ziele nun sind, ist selbstverständlich eine politische Entscheidung, Mr. President.«
    »Alles klar.« Harris zwickte sich erneut in den Nasenrücken und ließ den Blick über die Runde am Tisch schweifen. »Kommentare, Ladys und Gentlemen?«
    »Wir müssen unsere ökonomische Basis verbreitern, wenn wir die Lebenshaltungszuschuß-Zahlungen aufrechterhalten wollen«, hob De La Sangliere in gewichtigem Ton an. »Und wenn tatsächlich die BRU Walter ausgeschaltet hat, dann werden wir mit LHZ-Kürzungen sehr vorsichtig sein müssen.«
    Harris nickte feierlich. Zwei Drittel der Bevölkerung von Havens Zentralwelt lebte nun von der Dole, und die steil ansteigende Inflation war eine wirtschaftliche Tatsache, an der sich nichts ändern ließ. Angesichts einer Schatzkammer, die seit über einem Jahrhundert leer stand, hatte Frankel sich gezwungen gesehen, die Anpassungen des LHZ an die Inflationsrate zu begrenzen und seine Kaufkraft zwar zu erhalten, aber nicht zu erhöhen. Die ›Lecks‹, die Jessup vorsichtig arrangiert hatte, um die Aufnahme der Idee in der Bevölkerung zu testen, hatte in beinahe jeder Prolebehausung Aufstände vom Zaun gebrochen. Und Kanamashi hatte dann zwei Monate später Frankel zwölf explosive Pulserbolzen in die Brust gejagt, was im übrigen ein Begräbnis mit geschlossenem Sarg erforderlich machte.
    Harris überlegte grimmig, daß es sich dabei wohl um eine der unmißverständlichsten ›Protestnoten‹ in der Geschichte der Menschheit handeln mußte, und er verstand nur zu gut, daß allein der Gedanke an tatsächliche LHZ- Kürzungen bei seinen Kabinettskollegen Panik auslöste.
    »Im Lichte dieser Erwägungen«, fuhr De La Sangliere fort, »brauchen wir Zugang zu den Systemen jenseits von Manticore, ganz besonders zur Silesianischen Konföderation. Wenn jemand eine Möglichkeit weiß, wie wir Silesia kassieren können, ohne mit Manticore Krieg zu führen, dann wäre ich hocherfreut, sie zu hören.«
    »Eine solche Möglichkeit besteht nicht.« Palmer-Levy sah sich am Tisch um und forderte jeden heraus, der ihrer Feststellung etwa widersprechen wollte. Niemand widersprach. Jessup akzeptierte den Kommentar mit scharfem Nicken. Bergren sah wesentlich unglücklicher drein als jeder andere seiner Kollegen, doch selbst der schmucke Außenminister mußte widerwillig zustimmend nicken.
    »Davon abgesehen«, sagte die Sicherheitsministerin, »könnte eine auswärtige Krise dazu führen, daß sich die innenpolitischen Fronten ein wenig abkühlen – wenigstens auf kurze Sicht. Das hat immer funktioniert.«
    »Das stimmt.« Aus De La Sanglieres Stimme klang beinahe so etwas wie neue Hoffnung. »Traditionsgemäß stimmt das Quorum des Volkes einem Einfrieren des LHZ während laufender militärischer Operationen immer zu.«
    »Natürlich tut es das«, schnaubte Dumarest. »Schließlich kämpfen wir um mehr Geschlabber für ihre Tröge!«
    Harris zuckte angesichts des beißenden Zynismus zusammen. Wie gut, daß Elaine das Kriegsministerium untersteht und nicht etwas, aus dem mehr an die Öffentlichkeit dringt , dachte er, aber er konnte die Wahrheit ihrer Analyse nicht abstreiten.
    »Ganz genau.« Palmer-Levys Lächeln war kalt, als sie Parnell anblickte. »Sie sagen, wir würden vielleicht Verluste gegen die Manticoraner haben, Admiral?«
    Parnell nickte.
    »Und würden die Operationen gegen sie lange andauern?«
    »Ich glaube nicht, daß es sehr lange dauern würde, Frau Minister. Die manticoranische Flotte ist einfach nicht groß genug, um Verluste so leicht zu absorbieren wie unsere. Wenn wir nicht ein außerordentlich ungleiches Verlustverhältnis haben, dann sollte der Krieg recht kurz sein.«
    »So dachte ich es mir«, sagte Palmer-Levy mit zufriedener Stimme. »Und es könnte durchaus zu unserem Vorteil sein, wenn wir einige Einbußen erleiden. Ich nehme doch an, Sie könnten den Tod unserer heldenmütigen Verteidiger benutzen, um die öffentliche Meinung in Krisenzeiten zu mobilisieren, nicht wahr, Duncan?«
    »Das könnte ich allerdings tun.« Bei der Aussicht auf solch einen Propagandacoup hätte Jessup sich fast die Finger geleckt – und in der Tat rieb er sich die Hände! –; des plötzlichen, wütenden Funkelns in Parnells Augen war er sich nicht bewußt. »In der Tat können wir vielleicht sogar eine Art Guthaben einrichten, für Unterstützung in zukünftigen Notfällen, wenn wir es richtig angehen.

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