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Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance

Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance

Titel: Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Köster
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der acht Wochen alte Welpe wollte ja noch ein großer Schäferhund werden, und Donald fand den Korb so toll, dass er seinen Mittagsschlaf regelmäßig mit Frau Doktor im Korb machte. Das sah wirklich herzzerreißend süß aus, das steht aber mal hundertprozentig fest!
    Als wir später in unser Haus eingezogen sind und der Hund natürlich oft im Garten rumtobte, ließ es sich nicht vermeiden, dass wir ihn mehrmals am Tag reingerufen haben. Das wiederum irritierte unsere älteren Nachbarn sehr, und so wurde ich eines Tages besorgt vorm Haus angesprochen: »Zu Ihnen muss aber auch oft der Arzt kommen!«
    Frau Doktor war jedenfalls ein supertoller Hund, sie hörte »auf Blick«, man musste praktisch nix sagen. Wir konnten sie deswegen auch überall mit hinnehmen. Bei meiner Tour mit dem ersten Soloprogramm »Die dümmste Praline der Welt« war sie auch immer mit dabei. Wenn ich nach dem ersten Teil zur Pause in die Garderobe kam, stand sie meistens kurz auf und legte sich dann aber wieder schnell hin, weil sie ja aus Erfahrung wusste: Es geht gleich noch weiter, Gaby muss ja noch die zweite Hälfte spielen! Einmal hatte ich die Garderobentür wohl nicht richtig verschlossen, was zu einem kleinen Malheur führte. Ich stand auf der Bühne und bemerkte etwas konsterniert, dass das Publikum die Köpfe wie beim Tennis hin und herdrehte. Das konnte ich mir nicht wirklich erklären und nach einer internen Gedenkminute drehte ich mich um. Vielleicht hatte der Hallenhausmeister ja schon mit dem Aufräumen angefangen … Ich drehte mich also um und sah nur noch etwas Weißes schnell hinter dem Vorhang verschwinden. Da war Frau Doktor wohl mal kurz meiner Stimme nachgegangen und hatte nachgeschaut, ob auch alles mit mir in Ordnung war. Da war aber Spaß inner Bude, das könnt ihr aber glauben! Das Publikum war natürlich von unserem kleinen Familienauftritt sehr begeistert!
    Und unsere Hunde-Familie wuchs auch ständig, teils mit Absicht, oder ich habe etwas nachgeholfen!!!! Als ich mal zu Ostern meinen Freund Kalle in Spanien besuchte, ging ich zu DUO , einer Tierschutzorganisation und stieß dort auf meinen nächsten Hund: »Tussi.« Furchtbare Menschen hatten diesen kleinen Hund in einer Plastiktüte an den Tierschutzzaun gehängt – unglaublich, oder? Sie war noch klein und konnte nicht in eines der Gehege, weil sich dort hauptsächlich größere Familienhunde und auch Kampfhunde befanden. Ich fand sie sehr süß und mein weiches Mutterherz fing gleich an, den Babyhabenwollenbeat zu trommeln! Wobei mir von Anfang an klar war, dass Tussi ein Luder ist! Schätze mal, dass sie in Spanien über die Dörfer gezogen ist und sich sehr oft in Cafés rumgetrieben hat, denn Tussi liebt Kaffee und Süßes. Das wurde mir aber erst klar, als wir wieder zu Hause waren. Ich machte mir eines Morgens einen Kaffee und setzte mich mit der Tasse auf die Treppe zum Garten, um den wundervollen Sommermorgen zu genießen. Und wie ich da so mit geschlossenen Augen die Morgensonne in mein holdes Anlitz strahlen und Karel Gott ’nen guten Mann sein ließ, hörte ich plötzlich neben mir ein genussvolles Schlabbern und Schlecken! Seitdem weiß ich, dass Tussi eine gute Tasse Kaffee über alles liebt. Aber dass unsere Senorita auch einen extrem süßen Zahn hat, wussten wir erst nach dieser Begebenheit: Auf meinem Schreibtisch stand eine opulent gefüllte Bonbonschale, die ich kurzfristig auf dem Boden hatte parken müssen, weil ich Platz brauchte. Als ich mit meiner Arbeit am Schreibtisch fertig war, wollte ich die Schale wieder hochholen, was sich aber eigentlich nicht wirklich lohnte, denn sie war in der Zwischenzeit ratzeputz leergefegt worden! Ich hatte als unsensible Mutter natürlich Donald im Verdacht und meinte vorsichtig zu ihm, dass das ja wohl leicht übertrieben wäre, die ganze Schale zu verputzen! Tief gekränkt und mit dem Trauerblick eines frisch geschrubbten Fischkutters sagte mein armes Kind: »Menno, ich war das nicht! Unverschämtheit!!!!« Gut, da ich es auch nicht gewesen war – wer denn dann? Tussi hatte zu dem Zeitpunkt ein Hundekörbchen in Form eines Zirkuszeltes, Donald guckte hinein, und ganz hinten in der Ecke war das ganze Bonbonpapier unter der innen liegenden Kuscheldecke versteckt! Damit war der Fall natürlich zur großen Freude und Genugtuung von Kommissar Donald gelöst worden: Tussi, die alte Diebin war es also gewesen!!!!! Und so hält sie uns bis heute auf Trab, das Luder, ’ne echte Tussi halt. Aber wo zwei

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