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Ein schöner Ort zu sterben

Ein schöner Ort zu sterben

Titel: Ein schöner Ort zu sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malla Nunn
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seinen Leichnam überbrachte, würde die gesamte Familie Pretorius in die Luft gehen. Kings Farm und Davida würden das Ziel fürchterlicher Vergeltung werden.
    Er verfiel wieder in Trab. Kurz darauf hörte er hinter sich ein schwaches, stetiges Geräusch und sah sich um. In der Dunkelheit blinkten rote Rücklichter auf. Der Polizeitransporter wendete und kam über die Piste auf ihn zu. Emmanuel lief ihm entgegen und riss, sobald der Wagen zum Stehen gekommen war, die Fahrertür auf.
    »Was war los?«
    Shabalala hatte erst vor kurzem einen Schlag abbekommen und eine geschwollene Lippe davongetragen. »Der junge Mann hat sich mit Nkosana King geprügelt, und dann kam er zum Wagen und prügelte auch noch auf mich ein. Er wollte Louis haben, aber ich ließ ihn nicht rein. Darauf sagte er, er würde ein Gewehr holen und auf mich und den Wagen schießen. Er rannte ins Haus, und Nkosana King sagte, ich solle wegfahren. Der junge Mann meinte es nämlich ernst.«
    »Hat Winston Ihnen die dicke Lippe verpasst?«
    »Yebo«, bestätigte der Constable. »Ich habe ihm gestattet, dass er mich mehrmals traf, aber von mehreren Kugeln getroffen werden möchte ich nicht.«
    »Das haben Sie gut gemacht.« Emmanuel warf einen Blick zurück auf die Lichter des Anwesens. Winston war ausgerastet, aus welchem Grund auch immer. »Bleiben Sie hier. Ich schicke Ihnen Hansie vorbei, sobald sich die Dinge beruhigt haben.«
    »Ich komme zurück, sobald Sie es sagen.«
    »Danke.« Emmanuel machte sich auf den Weg zum Haus. Ihm war vollkommen klar, dass Shabalala gegen seinen eigenen Instinkt gehandelt und nicht die Gelegenheit genutzt hatte, Louis zu seiner Mutter zurückzubringen. Schon allein Winstons gewaltsame Drohungen wären Grund genug gewesen, nicht zur Farm zurückzukehren. Trotzdem blieb der Zulu-Constable bei der Stange.
    Als Emmanuel am Haus ankam, sah er, dass Hansie an der Viehsperre auf ihn wartete. Die Uniform des Jungen war vollkommen verdreckt.
    »Dieser Winston hat mich die Treppe hinuntergestoßen«, beschwerte er sich. »Dann ist er hinter Shabalala her.«
    Emmanuel versuchte, eine Erklärung für Winstons Verhalten zu finden. Welcher Idiot rannte der Polizei hinterher? Wozu? Alarmiert von Shabalalas geschwollener Lippe und Hansies derangiertem Zustand, sprang Emmanuel die Treppe hoch. »Sie bleiben hier draußen und passen auf, dass niemand das Haus betritt oder verlässt, Hepple.«
    »Jawohl, Sir.«
    Die Veranda war leer. Emmanuel betrat das Haus. Er hörte Stimmen aus der Küche und durchquerte das Wohnzimmer. An der Tür blieb er stehen. Gerade beugte sich Mrs. Ellis über King und wischte ihm mit einem feuchten Handtuch die blutige Nase ab. Winston stand mit gesenktem Kopf in einer Ecke. Davida saß am Tisch und fingerte gedankenverloren an ihrem Löffel herum.
    »Vorsichtig«, stöhnte King. »Du musst behutsamer mit mir umgehen, Lolly.«
    »Schhhh«, flüsterte die Haushälterin King ins Ohr. »So schlimm ist es doch gar nicht, du dummer Kerl.«
    Entgeistert betrat Emmanuel die Küche.
    »Sie sind eine Familie«, entfuhr es ihm. Er war fassungslos. »Vater und Mutter, Bruder und Schwester.«
    »Machen Sie sich nicht lächerlich.« King beugte sich vor und warf jedem Mitglied seiner Familie ohne Trauschein einen warnenden Blick zu. »Sie haben keinerlei Beweise für Ihre Anschuldigungen, und sollten Sie diese Verleumdungen weiter verbreiten, werden meine Anwälte Sie in die Mangel nehmen, Sergeant.«
    »Shabalala hatte also doch recht.« Emmanuel ignorierte King und hielt sich an Davida. Plötzlich war ihm klar, warum die Pretorius-Farm unter Wert verkauft worden war. »Der Captain hat tatsächlich einen Brautpreis bezahlt, aber nicht etwa in Vieh oder Geld, sondern in Land. Dem Land, auf dem wir uns gerade befinden.«
    Davida schwieg und sah ihren Vater an.
    Emmanuel beugte sich über den Tisch und fixierte sie. »King war es, der die Hütte nach dem Tod des Captains aufgeräumt hat. Und Sie hat er losgeschickt, um das belastende Material zu suchen, das er beim Aufräumen nicht gefunden hatte. Richtig?«
    »Davida!«, rief King mit schneidender Stimme. »Der Detective Sergeant trägt zwar einen Anzug, aber er ist Polizist und vertritt das Gesetz. Kapierst du, was ich meine?«
    »Ja, Mr. King.«
    Emmanuel sprach Davida an. »Sie brauchen ihn nicht mehr zu schützen. Erzählen Sie mir, was passiert ist!«
    Sie verbarg sich hinter der Maske der scheuen braunen Maus. Emmanuel fragte sich, wie er nur an sie herankommen

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