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Ein Schöner Ort Zum Sterben

Ein Schöner Ort Zum Sterben

Titel: Ein Schöner Ort Zum Sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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alles nur geträumt habe und dass es kein Spuk war!«
    »In Ordnung«, sagte Markby.
    »Treten Sie nicht drauf.« Barney drehte sich zu ihm um.
    »Ich hab auf dem Zauntritt dort gesessen, sehen Sie? Hab hier herüber geblickt und ein Licht gesehen. Hoppla, dachte ich, scheint jemand in der Kapelle zu sein! Das war merkwürdig, weil sie eigentlich abgeschlossen sein müsste. Vor sechs Monaten war sie es nämlich, weil ich damals versucht hab, sie mir von innen anzusehen. Reine Neugier, verstehen Sie? Na ja, jedenfalls bin ich hergekommen, und siehe da, ich hab tatsächlich Licht in den Fenstern gesehen!« Sie waren vor der Kapelle angekommen. Markby betrachtete das Gemäuer. Es war ein kunstvolles Gebilde, das die beiden Obsessionen des achtzehnten Jahrhunderts reflektierte: den Tod und die klassische Architektur. Das Baujahr war in ein Giebeldreieck über der Tür eingemeißelt, getragen von vier ionischen Säulen. Die klaren Linien der Fassade waren durchbrochen von vier kleinen Türmen, einem an jeder Ecke. Das Gebäude spiegelte ohne jeden Zweifel den Wunsch wieder, Reichtum zur Schau zu stellen, der, wie Barney ausführte, auch damals schon erforderlich war, um sich einen privaten Begräbnisort zu leisten.
    »Und als ich herkam«, sagte er in diesem Augenblick,
    »begann ich mich zu fragen, wer dort drin sein mochte. Ich bin nicht abergläubisch, aber ich musste an Schwarze Messen denken, wie ich zugebe. Trotzdem hielt ich es noch immer für wahrscheinlicher, dass es nur ein Landstreicher war. Jemand, der in einer kalten Nacht Schutz gesucht hat. Vielleicht hatte er das Schloss aufgebrochen.« Barney zögerte.
    »Es war kalt, Markby, dunkel und sehr kalt. Die Bäume raschelten im Wind, und es gab jede Menge anderer merkwürdiger Geräusche. Ich war mir sehr bewusst, dass ich allein unterwegs war, und obwohl ich nicht abergläubisch bin, verliert man in einer solchen Nacht rasch das Selbstbewusstsein. Und dann hab ich es gehört.« Markby spürte, wie ein unangenehmes Jucken über seine Wirbelsäule lief. Es gab mehr Dinge zwischen Himmel und Erde …
    »Was denn, Barney?«
    »Irgendetwas hat gestöhnt, geächzt, sich abgemüht … jedenfalls klang es so, tut mir Leid, aber es klang so, als versuchte etwas, aus dem Grab zu klettern. Und ein kratzendes Geräusch. Dann öffnete sich die Tür … Es stank. Feucht, moderig, nach Verwesung und … und Tod.« Barney seufzte.
    »Ich wandte mich ab und rannte. Ich gestehe, ich war in Panik. Ich rannte nach Hause und schloss mich ein. Gestern Morgen kehrte ich hierher zurück und sah mich ein wenig um. Ich fand die Wagenspuren und wusste, dass ich mich zum Narren gemacht hatte. Was auch immer ich gehört hatte, es war nichts Übermenschliches gewesen. Als es dann wieder dunkel wurde, verließ mich erneut der Mut. Ich beschloss, zur Abwechslung einmal nicht in das Pub zu gehen.« Markby war zur Tür getreten. Er streckte die Hand aus und drückte die Klinke herunter. Die Tür öffnete sich mit einem leisen protestierenden Quietschen.
    »Dieses Schloss ist nicht aufgebrochen. Es wurde mit einem Schlüssel aufgeschlossen und nicht wieder abgesperrt.«
    »Ja, das habe ich auch gesehen. Das Schloss wurde sogar geölt. Aber es ist amateurhafte Arbeit.« Markby blickte auf seine Hand und den großen dunklen Ölfleck darauf. Er zog sein Taschentuch hervor und wischte das Öl ab.
    »Dann werfen wir doch einen Blick hinein, oder nicht?« Das also hatte eine frühere Generation als angemessenen Ort für ihre Knochen betrachtet. Die Pfeiler bestanden aus unterschiedlichen Sorten von Marmor in verschiedenen Farben. Vielleicht reflektierte das Gebäude die griechisch-byzantinische Kultur und nicht die Akropolis. Geringelter Akanthus, dick mit Staub bedeckt, bildete die Kapitelle. Der Boden bestand aus Steinplatten. Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich ein kleiner Altar, doch verglichen mit dem prunkvollen Rest war er relativ einfach gehalten, kaum mehr als ein Symbol. Das hier war kein Ort der Gottesandacht, sondern der selbstherrliche Anspruch auf Unsterblichkeit im Bewusstsein der Menschen. Der Geist, den das Gebäude atmete, zeugte zu gleichen Teilen von Arroganz und tief verwurzeltem Heidentum. Zu beiden Seiten des Mittelgangs lagen die Generationen von Devaux in einer Reihe steinerner Sarkophage. In die Deckel waren ihre Namen eingemeißelt, das Alter, Geschlecht, der Todestag und jedes biografische Detail, das den Nachkommen erinnernswert erschienen war.
    »Mitglied des

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