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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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aus.“
    „Zwei Kühe? Das sind ungefähr vierzig Liter Milch am Tag, oder?“
    „Ja. Alles, was wir nicht verbrauchen oder verkaufen, bekommen die Schweine. Ich mäste sie zum Schlachten.“
    „Die Butter gestern – die war sehr gelb. Das heißt, dass sie hier gute Weiden haben und nicht viel Heu füttern müssen. Verkaufen Sie normalerweise die Milch oder schöpft Ihre Schwester den Rahm ab und macht Butter und Käse zum Verkaufen?“
    Ein plötzlicher Schmerz schoss ihm durchs Herz. „Keiner hier macht Hartkäse.“ Jedenfalls nicht mehr. Naomi war für ihren guten Cheddar bekannt gewesen. In ihrem ersten Jahr auf der neuen Farm verdiente sie mit ihren Eiern und ihrem Käse das Geld für das Saatgut.
    „Haben Sie etwas Kälbermagen da, aus dem ich Lab herstellen kann, um die Milch einzudicken? Könnte sein, dass ich noch ein paar Tage brauche, bis ich dazu komme, aber dann.“
    „Es gibt wichtigere Arbeiten zu erledigen.“
    „Und ich sollte jetzt besser mit der Arbeit anfangen.“
    Mit diesen Worten drehte sie sich ruckartig herum, sodass ihr ausgeblichenes braun-kariertes Kleid hochgewirbelt wurde, und ging zum Haus zurück.
    Wirbelstürme. Windhosen. Wie auch immer man sie nannte, diese Winde, die aus dem Nichts auftauchten, alles durcheinanderwirbelten und dann einfach wieder verschwanden – sie waren vergleichbar mit Hope Ladley. Bis zum Abendessen war sie wahrscheinlich zweimal durch sein gesamtes Haus und seine Farm gelaufen – an manchen Stellen war sie sicher sogar mehrmals gewesen. Offensichtlich war ihr zwischendurch eingefallen, dass sie die Veranda fegen wollte, denn sie hatte mehrere Staubschichten weggefegt. Warum sie das getan hatte, wusste er nicht. Der Staub wurde ohnehin sofort auf die Veranda zurückgeweht. Außerdem war das Fenster links neben der Tür, das sie erst gestern geputzt hatte, jetzt wieder dreckig.
    War es wirklich richtig gewesen, sie anzustellen? Ich habe vorher gar nicht Gott um Rat gefragt. Über das Essen konnte er sich allerdings nicht beschweren. Eier, Soße und warme Brötchen zum Frühstück. Kohl und Würstchen im Schlafrock zu Mittag. Dicke, schwarze Bohnensuppe mit Maisbrot zum Abendessen.
    Aber wer sammelt schon Eier erst am Nachmittag ein? Und wer macht sich die Mühe, Wäsche zu waschen, wenn man dann doch nur Socken wäscht? Außerdem, welche Frau, die noch ganz richtig im Kopf ist, legte nur zwei Tontöpfe mit Melone ein? Bei dem Gedanken an saure Melone lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Er liebte sie. Annie war bisher noch nicht dazu gekommen, die Melonen einzulegen. Vielleicht sollte er einfach eine Schubkarre voller Melonen an die hintere Treppe stellen. Miss Ladley würde diesen Fingerzeig bestimmt verstehen.
    Seine Kusine Miriam hatte das Gemüse gepflanzt, bevor sie geheiratet hatte und von hier weggegangen war. Naomi hatte ihren Garten geliebt, und weder Jakob noch Miriam hatten es übers Herz gebracht, den Garten zu verkleinern. Der Garten war über einen halben Hektar groß und quoll beinahe über von reifem Gemüse. Lehmiger Boden, eine unglaubliche Fülle an feuchten, grünen Blättern und reifen und grünen Tomaten – verschiedene Düfte, die sich mischten, von Gottes reichem Segen zeugten und zu versprechen schienen, dass seine Familie im Winter genug zu essen haben würde. Jedenfalls solange sich Miss Ladley darum kümmerte. Heute hatte sie den Garten gegossen – keine leichte Aufgabe. Doch wenn sie jeden Tag nur ein paar Gläser einmachte, dann wäre das nicht annähernd genug und das meiste Gemüse würde in der Sonne verdorren.
    Wusste diese Frau denn überhaupt, wie viel Essen eine Familie für ein Jahr brauchte? Sie lebte doch von der Hand in den Mund. Zwei Dosen. Zwei läppische Dosen, und sie glaubte auch noch, dass das genug war. Da war es wirklich kein Wunder, dass sie ein halbes Dutzend Einmachgläser für ziemlich viel hielt. Wenn ich Annie etwas darüber sage, wird sie wieder denken, dass alles ihre Schuld ist. Eine andere Frau ... Die Smiths waren zu beschäftigt, und die Mädchen von Richardson – bei denen wollte er auf keinen Fall den Eindruck erwecken, als hätte er sie gerne in seiner Nähe. Velma! Ja, Velma von der Forsaken Ranch würde jetzt bald vorbeikommen. Die Haushälterin der Nachbarfarm kam ab und zu vorbei, um nach Annie und dem Baby zu sehen. Vielleicht könnte sie Big Tim Creightons Frau mitbringen, und die beiden könnten sich hier um alles kümmern.
    „Papa“, rief Emmy-Lou mit heller Stimme durch die

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