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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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für richtig halten. Das ist alles.“
    „Jemand könnte Sie dabei übers Ohr hauen.“
    „Ist noch nicht passiert.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Gott kümmert sich um mich. Ich verlass mich ganz auf ihn.“
    Mr Stauffer versuchte in ihrem Gesicht zu lesen, dann sah er zu ihrem Karren. Mit einem Schritt stand er daneben und schaute hinein. „Wo haben Sie denn den Rest Ihrer Habseligkeiten untergebracht?“
    „Nirgends.“
    Er kniff die Augen zusammen, schob den Quilt beiseite und fand weder etwas daneben noch darunter. „Zwei Dosen? Alles, was Sie haben, sind zwei Dosen mit Essen?“
    Hope lächelte ihn an. „Das sind zwei Dosen mehr, als viele andere Leute besitzen.“
    „Sie bleiben hier – jedenfalls für eine Weile. Solange Annie es will. Sie ist die Frau in meinem Haus, und es ist allein ihre Entscheidung.“
    „Ich werde ihr helfen, so gut ich kann.“
    „Zwei Dosen“, murmelte er vor sich hin. Er fuhr sich mit einer schnellen Handbewegung durch seine verschwitzten Haare. „Ich weiß nicht, wer hier wen rettet.“
    „Jesus hat mich gerettet. Was die anderen betrifft – nun, ich denke, dass er uns immer wieder zusammenbringt, damit wir uns gegenseitig helfen. Wie wäre es, wenn Sie mir sagen würden, wo ich Hattie unterbringen soll. Auf der Weide oder im Stall – ganz egal. Sie verträgt sich mit jeder Kreatur. Um ehrlich zu sein, Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen scheinen sie alle gern zu mögen. Hattie schafft es immer wieder, selbst nervöse Tiere zu beruhigen.“
    Er nickte. „Esel und Maultiere – die können so was gut. Ich habe eine Stute. Ich muss sie und ihr Fohlen unbedingt trennen. Ich stelle das Fohlen mit Hattie heute Nacht zusammen in eine Box.“
    „Gut. Die Felder sind schon fast reif. Wann soll die Ernte losgehen?“
    „In ungefähr eineinhalb Wochen. Vielleicht auch erst in zwei.“ Wieder atmete er tief durch.
    Hope vergrub eine Hand in ihrer Schürzentasche. „Mr Stauffer, Sie sehen aus wie ein Mann, dem noch etwas auf dem Herzen liegt, aber Sie scheinen nicht zu wissen, wie Sie es sagen sollen. Warum spucken Sie es nicht einfach aus?“
    Er verzog den Mund zu einem schiefen Lächeln. „Meine Schwester – es fällt ihr alles ... sehr schwer. Die Hitze und ihr ... nun, es gibt Dinge, die sollte sie einfach nicht mehr machen.“
    „Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Wir beide müssen uns zusammentun und ihr die einfachen und leichten Aufgaben geben, damit sie immer noch das Gefühl hat, nützlich zu sein. Ich will auf keinen Fall, dass sie denkt, ich vertreibe sie aus ihrer eigenen Küche. Aber ich habe vor, die Dinge in die Hand zu nehmen. Ich sage ihr einfach, dass ich mir meinen Unterhalt irgendwie verdienen muss.“
    Seine Schultern entspannten sich. „Gut. Sehr gut.“ Er schlug mit der Hand gegen den Karren. „Der kann hier stehenbleiben, und ich bringe Hattie in den Stall.“
    Sie grinste ihn an. „Sehr gut.“
    * * *

    Auf der untersten Treppenstufe hielt Jakob einen Moment inne. „Guten Morgen, Miss Ladley.“
    „ Guten Morgen, Mr Stauffer.“ Ihre Stimme war tief und angenehm. Sie saß auf dem Stuhl neben dem Ofen und schnürte sich ihre Stiefel. „Möchten Sie etwas Besonderes zum Frühstück?“
    „Solange es viel davon gibt und das Essen heiß ist, ist es mir egal, was auf dem Tisch steht.“ Da sie mittlerweile aufgestanden war, konnte er an ihr vorbei in Richtung Ofen gehen. In den letzten Wochen hatte er die morgendliche Pflicht übernommen, das Feuer zu schüren und das Kaffeewasser aufzusetzen, da Annie zunehmend mit der Arbeit im Haus überfordert war. Doch heute morgen hatte er schon in seinem Zimmer den verheißungsvollen Duft des Kaffees aus der Küche gerochen. Gestern Abend hatte er Miss Ladley zu erklären versucht, dass sie hier wahrscheinlich härter arbeiten müsste, als es normalerweise üblich war, da seine Schwester nicht mehr so belastbar erschien. Doch Miss Ladley war ihm zuvorgekommen und hatte darauf bestanden, Annie so viel wie möglich abzunehmen. Das war ein gutes Zeichen – auch dass Miss Ladley heute früh am Morgen aufgestanden und bereits mit der Arbeit angefangen hatte.
    Ein paar Minuten später sah er ihre Silhouette gegen die aufgehende Sonne in der Scheunentür. Jakob hob fragend eine Augenbraue. „Brauchen Sie etwas?“
    „Ich wollte die Kuh melken.“
    „Wir haben zwei Milchküche. Phineas und ich wechseln uns ab – einen Tag melke ich und er mistet die Ställe aus, am anderen Tag melkt er und ich miste

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