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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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„Sag das noch einmal, ganz langsam, bitte!“
    Er wiederholte den Vers.
    Plötzlich brach Hope in lautes Lachen aus. „Oh, Jakob, du wirst nicht glauben, wie ich den Vers immer verstanden hab. Gütiger Himmel. Gott sitzt wahrscheinlich da oben und lacht darüber, was ich immer gedacht habe.“
    Bisher hatte Jakob sich noch nie vorgestellt, dass Gott lachte. Es war allerdings ein interessanter Gedanke. „Was hast du denn immer verstanden?“
    „Nun, ich habe immer gedacht, dass das ein Bild für den Himmel ist, wo es ja Dinge gibt, die wir hier noch nicht so kennen. Und ich hab immer gehört, dass das goldene Äpfel mit silberner Schale sind. Ich konnte mir nie vorstellen, wie man solche Äpfel essen sollte oder wie sie denn nun tatsächlich aussehen – golden oder silbern – und ob man sie erst schälen müsste, wenn man das Gold sehen will. Aber jetzt habe ich es verstanden.“
    Das Bügelbrett quietschte weiter leise vor sich hin, und Jakob und Hope lachten miteinander. So schwach und elend er sich körperlich auch fühlte, hatte sie ihn doch aufgeheitert. Aber selbst das Lachen war für ihn noch sehr anstrengend.
    Ein paar Minuten später kostete es ihn seine letzte Kraft, sich die Treppen hinauf in sein Zimmer zu schleppen. Heute Morgen war er zu schwach gewesen, um seine Stiefel anzuziehen, das machte es jetzt leichter, einfach ins Bett zu fallen. Es war zu anstrengend, das Bett erst aufzudecken, deshalb legte er sich einfach quer auf das Bett. Trübe sah er aus dem Fenster und bemerkte einen kleinen dunklen Fleck am Horizont.
    Hope klopfte leise an seine nur angelehnte Tür. „Jakob? Ich –“
    „Schau einmal aus dem Fenster. Was siehst du da?“
    Sie verlor kein Wort darüber, ob es schicklich für eine Frau war, ins Schlafzimmer eines Mannes zu kommen. Stattdessen ging sie schnell ans Fenster und spähte nach draußen. Sekunden verstrichen. Erleichtert rief sie schließlich aus: „Es ist der junge Mann, der sich in Katherine Richardson verliebt hat.“
    Jakob nickte.
    Hope trat an sein Bett, griff nach dem Kopfkissen und schob es ihm unter den Kopf. Sie sagte nichts dazu, wie er sich hingelegt hatte. „Du kannst jetzt beruhigt einschlafen. Alles ist gut.“
    Die Müdigkeit übermannte ihn. Mit schweren Augenlidern beobachtete Jakob noch, wie Hope das Zimmer verließ. Diesmal war es nicht Konrad – aber er musste jetzt jeden Tag eintreffen. Und ich bin so hilflos wie Milkys Kätzchen .

    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 28
    Konrad zitterte – er konnte seine Aufregung kaum noch unter Kontrolle halten. Der Schweiß lief ihm über die Stirn und den Rücken hinunter. Er war ohne seine Frau nach Hause gefahren. Zwei Wochen lang hatte der Zorn in ihm gekocht und gebrodelt, bis ihm ein Gedanke gekommen war. Die Familienfarm, auf der er jetzt wohnte, gehörte immer noch Jakob, aber Annie würde sie erben, wenn ihr Bruder starb. Und das Vermögen einer Frau gehörte rechtmäßig ihrem Ehemann.
    Jakobs Farm war erstklassig. Größer. Neuer. Das Haus und die Scheune mit den Ställen waren solide gebaut. Und mittlerweile besaß er mehr auf seiner neuen Farm, als die Familienfarm wert war. Wenn Jakob erst einmal tot war, dann könnte Konrad die Familienfarm verkaufen. Jakobs kränkliche Frau und seine beiden Kinder könnten unmöglich die Farm alleine weiterführen, und so könnten er und Annie die Farm von Jakob übernehmen.
    Es musste lediglich ein kleiner Unfall passieren.
    Wie ein Besessener hatte Konrad an seinem Plan gearbeitet und sich alle Details überlegt. Jetzt saß er versteckt hinter Jakobs Scheune. Alles war so, wie er es geplant hatte. Jakob würde heute Abend in die Scheune zu den Kühen gehen, um sie zu melken. Jakob besaß nicht nur eine, sondern gleich zwei Milchkühe – ein Zeichen für seine Gier. Ein Farmer brauchte nur eine Milchkuh, aber Jakob musste ja immer besser sein als alle anderen.
    Jakobs Farmhelfer kam auf die Scheune zu und murmelte vor sich hin. Dann machte er die Scheunentür für die Kühe auf. An dem Tag, an dem die Farm unter Quarantäne gestellt worden war, hatte Konrad beobachtet, dass der Farmhelfer sich eine Weile in der Scheune zu schaffen gemacht hatte und dann durch die andere Tür wieder gegangen war, um Annie zu helfen, die Hennen ins Hühnerhaus zu scheuchen. Das war eigentlich Frauenarbeit, unter der Würde eines Mannes. Wenn Konrad hier erst einmal das Sagen hatte, würde sich Annie wieder allein um die dummen Hühner

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