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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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noch um die Abrechnung kümmern.“ Er ging in sein Arbeitszimmer und schloss die Tür.
    Als er zu seinem Schreibtisch kam, sank er auf die Knie und legte die Ellenbogen auf den Stuhl. Verzweifelt faltete er die Hände und senkte den Kopf. „Herr, was soll ich nur tun? Wie kann ich deinen Willen tun, wenn ich ihn nicht kenne? Dein Wort sagt, dass es nicht gut ist, dass der Mann allein sei, und trotzdem hast du mir meine Naomi genommen.“ Er kämpfte mit seinen Gefühlen. „Warum hättest du statt dessen nicht einfach Konrad zu dir rufen können? Dann müsste Annie nicht mehr unter seiner Grausamkeit leiden.“

    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 5
    „Ihr Pastor hier – der hat seine Bibel wirklich gut gelesen und verstanden.“ Hope legte den Arm um Emmy-Lou und bemerkte, wie eben und weich die Straße war. Normalerweise waren Straßen oft voller Wurzeln, Löcher und Unebenheiten. Aber die Kutsche der Stauffers rumpelte fast überhaupt nicht. Und um sicherzugehen, dass ihre Sonntagskleider nicht staubig wurden, hatte entweder ihr Boss oder Phineas eine dicke Decke hinten in die Kutsche gelegt.
    „Pastor Bradle ist ein gelehrter und erfahrener Mann“, erwiderte Mr Stauffer. „Er hat schon viel Zeit auf dem Acker Gottes verbracht.“
    „Hmm. Ich glaube, dass man da viel über die Seelen von Menschen lernen kann.“ Hope dachte einen Moment darüber nach. „Das ist mir vorher noch nie so aufgefallen, aber es gibt wohl keinen besseren Ort für Menschen, um sich Gedanken über ihre Sünden zu machen und ihr Leben zu ändern, bevor es zu spät ist.“
    „Ja, und der Tag des Herrn ist genau der Richtige dafür.“ Phineas streckte seine Beine aus.
    „Wenn Sie dort drüben anhalten würden, dann springen Emmy-Lou und ich kurz raus und pflücken einen Blumenstrauß. Es wäre doch schön, wenn wir ein paar Blumen mitbringen, oder?“
    Mr Stauffer drehte sich um und warf ihr einen verwirrten Blick zu. „Von was reden Sie da eigentlich?“
    „Sie haben doch zuerst davon gesprochen. Der Pastor verbringt dort Zeit, und als Phineas gesagt hat, dass der Tag des Herrn genau der Richtige dafür ist, da hab ich mir gedacht, dass es bestimmt schön wäre, wenn wir einen Strauß Blumen dabeihätten.“ Hope sah sich in der Gegend um und runzelte die Stirn. „Ich habe normalerweise einen guten Orientierungssinn, aber hier hab ich wohl falsch gelegen. Ich dachte, Sie hätten an der Weggabelung da hinten nach Osten abbiegen müssen.“
    „Da hinten liegt nur der Friedhof.“ Mr Stauffer hörte sich an, als würde er mit Petroleum gurgeln.
    „Ja, den hab ich doch gesucht.“ Hope fragte sich, was bloß mit ihrem Boss los war. Schon seit Freitag war er so kratzbürstig.
    Mrs Erickson legte ihrem Bruder zögernd die Hand auf den Arm. „Du und Hope, ihr redet glaub ich von zwei unterschiedlichen Dingen. Du hast gesagt, dass der Pastor Zeit im Dienst für Gott, auf dem Acker Gottes verbracht hat, und Hope denkt, dass du den Gottesacker dort drüben gemeint hast.“ Annie rutschte nervös hin und her.
    „Oh, danke für die Erklärung.“ Hope lachte kurz auf. „Kein Wunder, dass Mr Stauffer nicht abgebogen ist!“
    „Ich will trotzdem Blumen pflücken.“ Emmy-Lou richtete sich auf und zog ihren Papa am Ärmel. „Bitte!“
    „Nein.“ Mr Stauffers knappe Antwort beendete das Thema.
    Mrs Erickson zuckte zusammen.
    Ich bin also nicht die Einzige, die bemerkt, dass er keine gute Laune hat. Na, ich kann es jedenfalls nicht ändern. „ Dem Pastor heute morgen hat man wirklich angemerkt, dass er schon viele Erfahrungen mit Gott gemacht hat. Ich hab noch nie eine bessere Predigt gehört.“
    Phineas nickte zustimmend und sagte: „Pastor Bradle kann das wirklich gut.“
    „Ich würde den Vers zu gerne noch einmal hören, damit ich ihn auswendig lernen kann.“
    Phineas gab ihr das große, schwarze, in Leder gebundene Buch, das er mit zur Kirche genommen hatte. „Du kannst dir gerne meine Bibel leihen.“
    Ehrfürchtig gab sie es ihm zurück. „Kann nicht lesen. Hab es nie gelernt. Es würde mich aber sehr freuen, wenn Sie mir den Vers lesen, damit ich ihn lernen kann. Es gibt einen Satz in der Bibel, da heißt es: ‚Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.‘ Wann immer es geht, versuche ich Bibelverse auswendig zu lernen.“
    „Das ist aus dem hundertneunzehnten Psalm“, sagte Mr Stauffer.
    „Sie haben wirklich ein gutes Gedächtnis, Mr Stauffer.

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