Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
Cousin?“
    Richardson zuckte mit den Schultern. „Er war ein guter Freund, der wie ich mit dem Waisenkinderzug von der Ostküste hierherverschickt wurde. Er ist drei Stationen vor mir adoptiert worden, aber wir sind in Kontakt geblieben. Er hat seine ältesten Söhne geschickt.“
    „Drei“, sagte einer von Asa Bunces Söhnen ehrfürchtig. „Wir haben drei Maschinen.“
    Jakob drehte sich um und schlug dem ältesten Sohn von Mr Smith, Lloyd, kameradschaftlich auf die Schulter. „Du bist im letzten Jahr ziemlich gewachsen. Ein richtig großer Bursche.“ Er begutachtete den Jungen von oben bis unten, dann nickte er ernst. „Vielleicht ist es an der Zeit, dass du mit den Füßen auf dem Boden bleibst und es den jüngeren Burschen überlässt, die Pferde zu reiten.“
    Überall grunzten die Männer ihre Zustimmung und Anerkennung. Jeder einzelne dieser Männer erinnerte sich noch genau an den Tag, an dem sie in die Männergemeinschaft aufgenommen worden waren. Nie war es der Vater, der den Zeitpunkt bestimmte. Es war immer ein anderer Mann aus der Gemeinde. So bekam es eine größere Bedeutung.
    Lloyd stand kerzengerade und strahlte vor Stolz über das ganze Gesicht. „Ich werde hart arbeiten.“
    Die drei anderen Jungen waren einen Moment lang sprachlos, schließlich brüllte einer: „Dann hat ja jeder von uns seine eigene Maschine – den ganzen Tag lang!“
    Jakob stemmte die Hände in die Hüften. „In Psalm einhundertfünfundvierzig heißt es: ‚Aller Augen warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit. Du tust deine Hand auf und sättigst alles, was lebt, nach deinem Wohlgefallen.‘ Der Herr war sehr großzügig in diesem Jahr – nicht nur mit meiner Ernte, sondern auch mit meinen Freunden und Nachbarn. Ich danke ihm – und euch – von ganzem Herzen.“ Dann sprach er ein kurzes Gebet, und alle machten sich an die Arbeit.
    Die Arbeit in der Erntezeit folgte einem festen Rhythmus. Schon bald standen die Erntemaschinen auf den Feldern und schnitten das Getreide. Getreidestaub lag in der Luft, erfüllte sie mit einem besonderen Duft und ließ alles golden schimmern. Die Männer trugen ihre Tücher wie Bankräuber vor ihren Nasen und Mündern, um nicht zu ersticken. Je mehr sie am frühen Morgen schafften, desto besser war es. Die Mittagshitze in Texas war für Mann und Tier fast unerträglich. Das wussten alle, deshalb arbeiteten sie so früh am Morgen besonders hart.
    Aus den Augenwinkeln sah Jakob ein Geschirrhandtuch, das hin und her geschwenkt wurde. Er drehte sich um, lächelte und winkte Hope zurück. Dann steckte er zwei Finger in den Mund und pfiff durchdringend. Er musste noch ein paarmal pfeifen, aber dann ruhten alle Maschinen.
    Die Männer kamen in Scharen zum Rand des Feldes. Hope stand neben ihrem Karren. An allen vier Ecken ihres Karrens hing jeweils ein großer Eimer mit kaltem Quellwasser und eine Schöpfkelle. Im Wagen lag ein großer Haufen Pfirsiche, so wie Jakob es sich gewünscht hatte. Außerdem standen noch zwei Tabletts voller Kekse daneben.
    „Stauffer – nächstes Jahr musst du noch mehr aussäen, damit wir hier bei der Ernte noch länger brauchen!“
    „Hast du das gehört, Hope?“ Phineas schnappte sich einen Pfirsich. „Du kommst doch nächstes Jahr wieder, oder?“
    Hope zuckte mit den Achseln. „Das kann ich nicht versprechen. Ich gehe dahin, wo Gott mich hinschickt. Ich plane nicht und verspreche auch nichts, ich gehorche nur. Aber die Kekse sind gar nicht von mir. Annie hat sie gebacken. Mr Toomel, Sie sollten den Keks nicht so vor Hatties Nase –“ Sie brach ab und fing an zu lachen.
    Mr Toomel sah etwas überrascht aus und schaute auf seine leere Hand. „Geschieht mir ganz recht. Man hält nie etwas Süßes vor ein Maultier. Ich hätte nicht gedacht, dass sie es mit dem Hut auf dem Kopf überhaupt sehen kann.“ Hope reichte ihm einen neuen Keks.
    „Die Arbeit geht wirklich schnell voran. Ich schätze, heute Mittag sind Sie alle halb verhungert. Ich werde aufpassen, dass Hattie dann nicht in der Nähe angebunden ist, damit Sie alle in Ruhe mittagessen können.“
    Toomel biss in seinen Keks und schaute Hope an. „Wenn die Ernte hier vorbei ist, stelle ich Sie an. Ich brauche Hilfe – ich habe keine Frau.“
    „Ich kann dir helfen, eine Frau zu finden“, mischte sich Richardson ein.
    Betretenes Schweigen folgte Richardsons Worten. Deshalb erklärte Jakob für alle hörbar: „Hope bleibt noch eine Weile bei uns.“
    Hope sah zu Mr

Weitere Kostenlose Bücher