Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
Vom Netzwerk:
Wenn einer von Ihnen sich heute noch einmal in dieser Küche blicken lässt, dann werde ich richtig kantig.“
    „Kantig?“, wiederholte Volkner verwirrt.
    „Grantig.“ Jakob schob ihn zur Tür hinaus und zwang sich zu einem kurzen Lachen. „Glaub mir, du willst sie bestimmt nicht grantig erleben.“
    Als sie die Stufen der Veranda herunterstiegen, hörten sie Hope lachend zu den anderen Frauen sagen: „Die beiden Bauernjungen haben sich heute ganz schön herausgeputzt, nicht wahr?“
    Volkner lachte und rief über die Schulter. „Lege dich nie mit der Köchin an.“
    Es dauerte nicht lange und alle Männer waren wieder auf den Feldern. Am späteren Vormittag kam Hope mit Pfirsichen und Wasser zu ihnen. Sie zwinkerte Jakob heimlich zu und murmelte: „Annie ist schon weg.“
    Erleichtert atmete Jakob auf. Für den Rest des Tages musste er sich also keine Sorgen mehr machen.
    Beim Mittagessen stand mehr Essen auf dem Tisch, als er je auf einem Haufen gesehen hatte. Die Tische bogen sich fast unter dem Gewicht. Die Männer waren begeistert. Zufällig hörte Hope Mr Toomels Kommentar über die Fülle an Essen, als sie eine große Platte mit Schinken auf den Tisch stellte. „Wir hatten das Essen so geplant, dass es für zwei volle Tage reicht – vielleicht sogar noch für einen Teil des dritten. Aber mit der anderen Erntemaschine und der harten Arbeit seid ihr Männer viel schneller fertig als gedacht.“
    „Ja, das stimmt“, nickte Jakob.
    Hope fuhr fort. „Deshalb haben wir Frauen beschlossen, das ganze gute Essen einfach auf einmal aufzutischen. Ich hoffe, es schmeckt.“
    Patterson nickte zustimmend. „Sehr.“
    Jakob lachte und sagte: „Schau dich doch um, Hope. Wir essen alle so, als ginge es um unser Leben. Aber ich kann die Männer gut verstehen. Du und die anderen Frauen habt euch selbst übertroffen.“
    Die Männer grunzten zustimmend. Mehr konnten sie mit vollem Mund nicht sagen.
    „Viele Hände machen dem Hunger ein schnelles Ende.“ Hope strich sich die Schürze glatt.
    Sie hatte es wieder geschafft. Sie hatte das Sprichwort „Viele Hände machen der Arbeit ein schnelles Ende“ umgedichtet, und dennoch machte es Sinn. Jakob sah, wie Patterson nachdenklich die Stirn runzelte und nach der richtigen Version suchte. Ein Lächeln breitete sich auf Jakobs Gesicht aus. Doch jetzt, wo die Ernte eingebracht war, hatte Jakob sowieso gute Laune. Er ließ seinen Blick über die Tische schweifen und sagte laut: „Unsere Nachbarn haben gute Arbeit geleistet. Ich danke euch für eure Hilfe. Zusammen waren wir heute schneller als jemals zuvor.“
    Nach dem Mittagessen machten sich die Männer auf den Weg zu Smiths Farm. Erst als er dort ankam, merkte Jakob, dass er und Annie die kleine Emmy-Lou bei Hope gelassen hatten. Seltsamerweise machte er sich deshalb keine Sorgen. Hope liebte seine Tochter und würde gut auf sie aufpassen. Emmy-Lou war bei Hope vollkommen sicher. Genauso wie sie Emmy-Lou die Angst vor der Dunkelheit genommen hat, so hat sie meine Angst um meine Tochter verscheucht. Gott hat Hope genau zur richtigen Zeit zu uns geschickt.
    * * *
    Als die Männer weg waren, wurde es ruhig auf der Stauffer-Farm. Nur eine Schar Kinder saß noch im Wohnzimmer, aufgereiht wie die Hühner auf der Stange und mit erwartungsvollen Gesichtern. Katherine Richardson saß in einem Sessel und hielt ein Buch in der Hand. „Die Geschichte in dem Buch heißt Aschenputtel .“
    „Und das Buch gehört mir. Es ist ganz neu“, erklärte ihre kleine Schwester Lottie stolz.
    „Ich kann nichts sehen“, beschwerte sich Emmy-Lou. Normalerweise war Jakobs Tochter ein freundliches Kind, aber heute war sie etwas unleidlich.
    Während Mrs Richardson, Lena und Großmama sich über die besten Blumen für einen Brautstrauß unterhielten, stellte Hope die Platte ab, die sie gerade abtrocknete, und ging ins Wohnzimmer.
    Emmy-Lou schubste Mandy mit der Schulter zur Seite. „Mach mir Platz.“ Selbst als Mandy zur Seite gerückt war und Emmy-Lou ganz vorne saß, rieb sie sich die Augen und jammerte immer noch: „Ich kann nichts sehen.“
    Weil Annie nicht da war, musste Hope eingreifen. „Es ist Zeit für deinen Mittagsschlaf.“
    „Aber ich will mir die Bilder angucken und die Geschichte hören.“
    Sonst war Emmy-Lou immer folgsam. Hope blickte das kleine Mädchen streng an.
    Emmy-Lou erwiderte den Blick mit trotzig vorgeschobener Unterlippe. Sie wollte nicht.
    „Die Geschichte ist nicht lang“, sagte Lottie Richardson.

Weitere Kostenlose Bücher