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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Stirn nicht sehen und besah sich die Nähte der Decke. „Wie wär’s, wenn wir einfach ein paar Kleidchen zurechtschneiden? Dann kannst du auf Sydneys Maschine die Seitennähte und den Saum nähen, und abends nähen wir dann zusammen die Ärmelchen an.“
    Endlich sah Annie auf. Die unterschiedlichsten Gefühle kämpften in ihren Augen. „Du würdest mir helfen?“
    „Versuche mal, mich davon abzuhalten!“ Hope legte das Deckchen wieder auf den Tisch und strich über Annies Arm. „Wir beide, wir schaffen das schon. Du wirst sehen!“
    „Besonders dann, wenn ich es so mache, wie du vorgeschlagen hast. Dann müssen wir wirklich nur noch die Ärmel annähen.“ Endlich entspannten sich Annies Schultern.
    „So klein wie Babys sind, würde es auch nur ein paar Minuten dauern, an manche der Kleider eine gehäkelte Spitze zu nähen oder etwas draufzusticken.“
    „Du musst dir mal die wunderschönen Kleidchen anschauen, die Sydney gemacht hat. In manche hat sie Spitze mit eingenäht, kleine Fältchen gemacht oder Schleifchen angenäht. Mit der Maschine ginge das alles ganz schnell, hat sie gesagt.“
    „Es würde mir nichts ausmachen, wenn du noch ein paar Stunden länger zum Nähen auf der Forsaken Ranch bleibst, nachdem die Mamas ihre Babys wieder abgeholt haben. Jetzt, wo die Ernte hier vorbei ist, wird es sicher viel ruhiger hier.“
    Verlegenheit huschte über Annies Gesicht. „Ich weiß nicht. Sich um so viele Babys zu kümmern, ist ganz schön –“
    „Du armes Ding! Jetzt gehst du erst mal hoch und legst dich ein bisschen hin.“ Annie machte den Mund auf, um zu protestieren, aber Hope hob warnend den Finger. „Oh nein! Kein Wort mehr.“
    Als Annie zur Treppe ging, sagte Hope: „So ist es richtig!“
    Annie drehte sich um und lächelte ihr zu, bevor sie die Treppe hinaufstieg.
    Hope machte sich auf den Weg zum Brunnenhaus, um den Schinkenknochen zu holen, den sie zusammen mit den Bohnen zum Abendessen kochen wollte. Jakob und Phineas würden erst in ein paar Stunden von der Farm der Smiths nach Hause zurückkehren. Der Erntetag dauerte immer, bis der letzte Sonnenstrahl erloschen war.
    Als sie ins Haus zurückkam, sah sie Emmy-Lou bäuchlings auf dem Teppich im Wohnzimmer liegen. Die Kleine war so vertieft in das Märchenbuch, dass sie Hope gar nicht bemerkte. Jedes Mal, wenn sie die großen Seiten umblätterte, zog sie den Kopf zurück und beugte ihn dann wieder weit nach vorn, um sich das Bild anzusehen. Ihre Wangen waren vom Schlaf immer noch gerötet und ihre Locken standen wild in alle Richtungen ab.
    „Süße, wenn du die Nase noch tiefer in das Buch steckst, dann hüpft eine von Aschenputtels Mäusen heraus und springt dir auf die Nasenspitze.“
    „Ich sehe keine Mäuse.“
    Hope legte den Knochen auf einen Teller und ging ins Wohnzimmer. Dort setzte sie sich direkt neben Emmy-Lou auf den Boden. „Ich hab mir das Buch vorhin angeschaut und ganz viele Mäuse gesehen. Was ist denn mit der hier? Sie versucht gerade –“
    „Wo?“
    Kalte Angst durchfuhr Hope. Vorsichtig strich sie dem kleinen Mädchen einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Herr Jesus, lass es nicht das sein, was ich denke.

    Dieses E-Book wurde von "Lehmanns Media GmbH" generiert. ©2012

Kapitel 15
    Jakob sah seinen Hof schon von Weitem und wartete darauf, dass er den bekannten Schmerz spürte. Seit Naomi tot war, hatte er sich in seinem eigenen Haus nicht mehr zu Hause gefühlt. Doch diesmal blieb das Gefühl der Trauer und des Verlustes aus. Stattdessen schien das warme Licht der Lampe, die im Fenster stand, ihn heimzuwinken. Zum ersten Mal seit langer Zeit musste er sich zurückhalten, um Josephine nicht anzutreiben, damit sie schneller nach Hause kamen. Doch nur ein Verrückter trieb sein Pferd zu mehr als bloß Schritt nach einem langen Arbeitstag an.
    Phineas ritt neben ihm. „Ich hoffe, wir haben das Abendessen bei den Smiths nicht ausgeschlagen, nur um jetzt gar nichts zu essen zu haben. Ich denke nicht, dass Hope damit gerechnet hat, heute Abend für uns zu kochen. Es ist ja auch schon ziemlich spät.“
    Achselzuckend sagte Jakob: „Es ist für uns bestimmt noch genug vom Mittagessen übrig.“
    „So wie die Männer alles Essbare in sich hineingeschlungen haben, wäre ich überrascht, wenn es noch etwas gibt.“ Phineas zog sich den Hut vom Kopf und wischte sich mit dem Ärmel über die Stirn. „Gut, dass wir wenigstens genug zum Mittagessen hatten.“
    „Ja.“ Keiner von beiden erwähnte die wenigen Brote,

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