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Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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bezweifelte stark, daß
der Wagen ihren Gewaltausbrüchen standhalten würde. Darum sagte ich: »Ich werde
ihm das Geld geben. Die Dame ist eine Bekannte von mir.« Ich zog meine
Brieftasche und gab dem Fahrer seine fünf Pesos. Er floß vor Dankesbezeigungen
über, öffnete mit einem Schlüssel die Tür und hielt sie für Bertha offen.
    »Ich kenne den Mann seit vielen
Jahren. Er hat an den Türen seines Wagens Schlösser angebracht, damit seine
Fahrgäste nicht aussteigen können, ehe die Frage des Fahrgeldes zu seiner
Zufriedenheit geregelt ist«, erklärte Maranilla. »Ich hoffe sehr, daß Ihre
Bekannte sich dadurch nicht behelligt fühlt«, fügte er mit kaum merklicher Ironie
hinzu.
    Berthas Gesichtsausdruck war
beredter als alle Worte.
    Meiner Ansicht nach hatte ihre
Ankunft die Situation nicht nur erschwert, sondern völlig verfahren.
    Wir gingen alle zum
Verwaltungsgebäude der Mine zurück. Murindo schöpfte Wasser aus einem Tonkrug,
dessen feucht glänzende Oberfläche die Illusion einer kühlen Oase schuf. Aber
in der schwülen Luft dauerte die Verdunstung zu lange, um das Wasser im Krug
kühl zu halten.
    Dennoch trank Bertha zwei große
Gläser, stieß einen Seufzer aus und sagte: »Jetzt ist mir etwas wohler, wenn
auch nicht viel«, und ließ sich in einen Stuhl fallen. »Mein Gott, was für eine
Gegend«, stöhnte sie.
    »Ich fürchte, daß ich den Zweck
Ihres Besuches nicht verstehe«, wandte sich Rodolfo Maranilla an Bertha Cool.
    Bertha starrte ihn mit ihren
kleinen, argwöhnischen Augen an, die sich kalt wie Eis aus ihrem vor Hitze
roten und schweißbedeckten Gesicht abhoben. »Das glaube ich gern, wenn Sie
nicht gerade Gedankenleser sind.«
    Maranilla betrachtete sie
nachdenklich. Plötzlich sagte er: »Warten Sie hier auf mich.« Er nickte seinem
Chauffeur zu, und beide gingen hinaus. Einen Augenblick später hörte ich den
Motor seines Wagens brummen.
    »Versteht der Kerl Englisch?«
fragte Bertha und deutete mit dem Kopf auf Murindo.
    »Anscheinend nicht. Aber man
kann hier niemandem trauen. Es kann nichts schaden, wesentliche Dinge etwas zu
umschreiben.«
    »Also los, dann umschreibe
mal«, antwortete Bertha ärgerlich.
    »Bei der Darstellung des
Zieles, das meinem Ortswechsel zugrunde liegt, bin ich davon ausgegangen, daß
ich mich für die gewinnbringende Seite der praktischen Metallurgie
interessiere.«
    »Und ich treibe mich nicht in
fremden Ländern herum, um mit dem Geld um mich zu werfen«, erwiderte Bertha.
»Wenn ich reise, muß ich meine Ausgaben belegen.«
    »Sicher auf Grund einer
angemessenen Vorauszahlung?« fragte ich.
    »Er ist mir gut dafür«,
erwiderte Bertha.
    »Ohne einen Namen zu nennen,
handelt es sich vielleicht um jemand, der schon einmal den Wunsch geäußert
hatte, daß wir für ihn tätig seien? «
    Bertha musterte mich: »Ich
wüßte nicht, warum ich dir alles auf die Nase binden soll. Du bist einfach auf
und davon geflogen. Wer weiß, was du hier im Schilde führst. Ich vermute, daß
irgendeine Schlampe dahintersteckt. Du bist doch bis jetzt auf jedes Mädchen hereingefallen.«
    Mir war es zu heiß, um darauf
zu antworten.
    »Warum hast du bei diesen
beiden Pavianen so gebremst?« fragte sie dann.
    »Der eine von ihnen hat
Köpfchen, vielleicht sogar beide. Jedenfalls ist es angebracht, daß du die
lokalen Sicherheitsbehörden nicht auf einen Widerspruch bezüglich der Gründe
meines Hierseins hinweist.«
    »Blödsinn. Wenn man mit den
Kerlen hier redet, starren sie einen nur dumm an. Wir sind nur ein paar
Flugstunden von den Vereinigten Staaten entfernt, und man sollte doch annehmen,
daß dieses Volk hier endlich aufgewacht wäre und inzwischen Englisch gelernt
hätte. Aber nichts dergleichen.«
    »Du bist in den Vereinigten
Staaten auch nur ein paar Flugstunden von hier entfernt, aber wieviel Spanisch
kannst du selbst?« erwiderte ich.
    Bertha ergriff eine alte
Zeitung und fächelte sich damit. »Rede doch nicht so dummes Zeug«, sagte sie.
    Eine Weile herrschte Schweigen,
in dem nur das Summen der Fliegen zu hören war. Felipe Murindo hatte sich
gesetzt, drehte sich eine Zigarette, entzündete sie und lächelte uns freundlich
und aufmunternd an.
    Bertha nahm ihr Spanischbuch,
schlug nach und buchstabierte mühsam: » I-ä-loh .« Sie blätterte weiter,
suchte mit den Fingern auf der Seite und buchstabierte dann: » Sähr-weh-sah ?«
    Murindo schüttelte den Kopf und
antwortete auf spanisch. Er sprach langsam und begleitete seine Worte mit
vielsagenden

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