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Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Stimme.
    Sharpies zuckte bei dem unheimlichen Geschrei, das die Grabesstille des Hauses unterbrach, erschrocken zusammen.
    »Diese verdammte Krähe«, sagte er, nachdem er sich wieder gefaßt hatte. »Man sollte diesem widerwärtigen Vieh den Hals umdrehen. Ich würde mir so was nicht als Haustier halten.«
    Oben angekommen, ging Sharpies durch eine geöffnete Tür in die Glasveranda. Ich hörte Flügelschlagen und ein rauhes, heiseres Krächzen. Eine schwarze Krähe flog dicht an der Tür vorbei und verschwand gleich wieder aus meinem Blickfeld, aber ich hörte das schwere Schlagen ihrer kräftigen Schwingen und ihr widerliches Krächzen.
    Sharpies trat einen Schritt in das Zimmer und blieb dann wie angewurzelt stehen. »Mein Gott«, entfuhr es ihm.
    Ich trat an seine Seite. Im Türrahmen sah ich vor mir auf dem Boden die Füße und einen Teil der Beine eines Mannes. Sharpies wich zur Seite, und nun sah ich den ganzen Körper. Vor mir lag der Mann, der vor ein paar Stunden aus Jarratts Büro gekommen war. Ein rotes Rinnsal war von seinem Rücken herabgesickert und hatte eine Lache auf dem Teppich gebildet. Mit der linken Hand hielt er den Telefonhörer umklammert; der Apparat selbst baumelte vom Tisch herab.
    »Großer Gott«, sagte Sharpies wieder.
    Sein Gesicht war weiß bis auf die Lippen, und während ich ihn ansah, begann sein Mund sich zu verziehen und zu beben. Er spürte seine Schwäche und versuchte vergeblich, sie zu unterdrücken.
    »Ist das Cameron?« fragte ich.
    Sharpies drehte sich um und ging zur Treppe zurück, wo er sich plötzlich auf die oberste Stufe niedersetzte.
    »Es ist Cameron«, stöhnte er. »Können Sie nicht nachsehen, ob Sie etwas zu trinken finden, ich...ich fürchte, mir wird schlecht.«
    »Beugen Sie den Kopf zwischen Ihre Knie und bleiben Sie so sitzen. Dann wird Ihr Gehirn besser durchblutet. Werden Sie jetzt bloß nicht ohnmächtig.«
    Sharpies beugte seinen Kopf hinunter, wie ich ihm geraten hatte. Ich hörte ihn tief Luft holen. Ein schluchzender Laut stieg aus seiner Kehle, als er tief einatmete.
    Ich ging zur Tür des Zimmers, in dem Cameron am Boden lag, zurück.
    Offensichtlich hatte der Mann an dem langen Schreibtisch gesessen, als der Tod ihn ereilte. Er war zu Boden gefallen und hatte das Telefon mit sich gerissen. Natürlich konnte der Hörer ihm auch in die Hand gedrückt worden sein, nachdem er schon tot war. Auf dem Tisch lagen ein paar Briefe. Der Stuhl, auf dem Cameron offenbar gesessen hatte, | war umgeworfen worden und lag auf der Seite. Die Krähe war in das i Zimmer zurückgeflogen. Sie saß auf dem Kronleuchter und sah mich, den Kopf zur Seite geneigt, mit schwarzen, vorstehenden, frechen Augen an.
    »Dieb« krächzte sie.
    Sie breitete die Flügel halb aus und gab ein seltsam heiseres Kichern von sich.
    In einer Ecke des Raumes stand ein Stahlkäfig — ein Riesending, das für einen Adler groß genug gewesen wäre. Seine Tür wurde durch einen Draht am Gitter offengehalten.
    Mein Blick wurde von einem matt golden schimmernden Gegenstand auf dem Tisch angezogen. Ich trat näher, um ihn zu betrachten. Es war ein Kollier — anscheinend das gleiche, das Sharpies mir aufgezeichnet hatte. Aber die Fassungen waren aufgebogen, und in dem Kollier befand I sich kein einziger Smaragd mehr.
    Daneben lag eine automatische Pistole, Kaliber 22, und auf dem Boden blinkte eine leere Patronenhülse. Ich beugte mich vor und roch an der j Mündung der Pistole. Sie war erst vor kurzem abgeschossen worden.
    Dann wurde mein Blick durch ein tiefgrünes Leuchten angezogen: ein intensives, sattes Grün, das mich an eine von Korallenriffen umschlossene tiefe Lagune erinnerte. Es war ein großer Smaragd von einmaliger Schönheit.
    Ferner lagen auf dem Tisch ein paar helle schweinslederne Handschuhe, die dem Toten zu gehören schienen. Als ich ihn aus Jarratts Büro kommen sah, hatte er solche Handschuhe getragen. Die Todesursache war unverkennbar. Cameron war direkt neben dem linken Schulterblatt ein Dolch bis ins Herz gestoßen worden. Den Dolch konnte ich nicht entdecken.
    Ich ging wieder zu Sharpies hinaus, der noch immer auf der Treppe saß und stöhnend hin und her schwankte.
    »Was soll ich nur tun?« fragte er, als ich ihm die Hand auf die Schulter legte.
    »Sie haben zwei Möglichkeiten.«
    Mit trüben Augen starrte er mich an. Sein Gesicht war verfallen und schien alle Elastizität verloren zu haben. Wenn ich mit einem Finger darauf gedrückt hätte, wäre die Druckstelle

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