Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
Wohnung ist eine Tonne Dynamit in die Luft geflogen. Es war natürlich ein Unfall. Aber Felipe Murindo wurde dabei in winzige Fetzen zerrissen. Wenn wir das Papier nicht wiederbekommen, erfahren wir nie, was er uns erzählen wollte.«
    »Nun gut«, sagte Bertha entschlossen. »Ich werde mich an unseren Konsul wenden. Ich nehme es nicht so einfach hin, daß man amerikanische Bürger in dieser Weise behandelt.«
    »Du wirst dich weder an den Konsul noch an irgend jemand anders wenden«, erklärte ich nachdrücklich.
    »Und warum nicht?« fragte sie streitsüchtig.
    »So leicht ist mit den Leuten hier nicht fertig zu werden. Das hättest du aus dem Ton der Beamten heraushören müssen. Durch ihre Höflichkeit darf man sich nicht täuschen lassen. Die Burschen können verdammt hart sein, besonders gegenüber Leuten, die etwas mit Smaragden zu tun haben.«
    »Ich bitte den Herrn sehr um Entschuldigung«, antwortete Bertha höhnisch. »Ich bin noch fremd hier. Natürlich kennen sich Leute wie du, die schon sooo lange hier im Lande sind, besser aus.«
    »Nun benimm dich zur Abwechslung wieder einmal normal und höre mir gut zu. Die Situation ist folgende: Cameron wurde ermordet, ohne daß bisher das Motiv eindeutig geklärt werden konnte. Bekannt ist, daß Sharpies, Cameron und Shirley Bruce in eine Schmuggelaffäre verwickelt sind, bei der Smaragde von Kolumbien nach den Vereinigten Staaten gebracht und dort illegal verkauft wurden. Sie müssen dabei einen ganz hübschen Schnitt gemacht haben, denn bei einem derartigen Geschäft muß ein ziemlicher Batzen abfallen.«
    »Was wird denn die amerikanische Regierung wegen der Schmuggelaffäre unternehmen?« fragte Bertha wieder nüchtern.
    »Bestimmt eine ganze Menge. Natürlich ist es nicht leicht, Sharpies
    etwas nachzuweisen. Die kolumbianischen Behörden haben zwar ungeschliffene Smaragde, die hier geschürft wurden, bei Sharpies gefunden aber er hat noch nicht versucht, sie in die Vereinigten Staaten einzuschmuggeln.«
    »Und was werden sie gegen Camerons Schmuggelei unternehmen?»
    »Die meisten Reisen nach Südamerika hat Cameron unternommen. Der Außendienst war sein Ressort. Nun werden sie versuchen, alles auf ihn abzuschieben.«
    »Kann Shirley Bruce belangt werden?«
    »Ihr dürfte kaum etwas zu beweisen sein. Vielleicht hat sie von dem Schmuggel nichts gewußt. Es ist natürlich wahrscheinlich, daß Sharpies sie beauftragt hat, die Geschichte von dem alten Erbstück zu erzählen. Vielleicht wußte sie aber nicht einmal, warum.«
    »Aber sie war doch mit am Gewinn beteiligt?«
    »Darum werden sich die Behörden ohne Zweifel kümmern, wenn nicht die Polizei, dann bestimmt das Finanzamt.«
    »Und wie beurteilst du unsere Lage?«
    »Wir stehen genau da, wo ich immer sein wollte. Mit einem Meter Abstand von Sharpies.«
    »Woher wußtest du, daß er Dreck am Stecken hat?«
    »Gewußt habe ich es nicht, aber ich ahnte es. Ich war überzeugt, daß Sharpies über das Kollier genau im Bilde war, als er zu uns kam.«
    »Köpfchen hast du ja, du Satansbraten«, gab Bertha widerwillig zu.
    »Von Camerons Tod können verschiedene Leute profitieren. Auf Dona Grafton wurde ein Mordanschlag versucht, wenn auch Juanita das vergiftete Konfekt aß. Alle Anhaltspunkte, die sich bei dem Giftmordversuch ergeben haben, weisen auf Robert Hockley hin. Jetzt wurde hier Felipe Murindo ermordet, und zur Zeit seines Todes befanden sich nur zwei Personen in Kolumbien, die mit dem Tod Camerons in Verbindung gebracht werden können: Hockley und Sharpies. Wenn zwischen diesen beiden Morden ein Zusammenhang besteht, wird das Feld für die weiteren Nachforschungen stark eingeengt. Dennoch gibt es ein großes Aber.«
    »Sharpies und Hockley sind beide im Gefängnis. Sie können Murindo unmöglich umgebracht haben«, warf Bertha ein.
    »Du hältst die Explosion also nicht für einen Unglücksfall?«
    »Nein. Dazu kam sie zu gelegen.«
    »Schon ehe ich hierherkam, war ich überzeugt, daß die Smaragde in der Doppelklee-Mine geschürft werden«, sagte ich. »Dafür wollte ich Beweise haben, um Sharpies zu einem Geständnis zu zwingen. Es war unser Pech, daß die kolumbianischen Behörden auf der gleichen Spur waren und mir dabei ins Gehege kamen. Aber mir ist ein anderer Gedanke gekommen, der langsam Form annimmt.«
    Berthas Augen begannen gierig zu leuchten. »Fällt für uns dabei etwas ab, Donald? Das wäre großartig!«
    »Wir könnten daran ganz schön verdienen.«
    »Dann nur ‘ran«, ermunterte

Weitere Kostenlose Bücher