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Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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laß es bleiben. Was hat das auf sich?«
    »Anscheinend ist das ein Versuch von Ramón Jurado, diplomatisch zu sein.«
    »In welcher Angelegenheit?«
    »In einer Sache, die genaugenommen etwas außerhalb seiner Zuständigkeit liegt.«
    »Jetzt willst du wohl auch diplomatisch sein?« fragte sie verärgert.
    »Erraten.«
    »Du und Ramón Jurado und eure Diplomatie.«
    Am nächsten Morgen flogen wir durch die dünne Luft über das mexikanische Hochland in Richtung Los Angeles.
    Während des ganzen Fluges dachte Bertha angestrengt nach. Erst nachdem wir Mazatlan hinter uns gelassen hatten und die Westküste entlangflogen mit einem herrlichen Ausblick auf den sonnenbeschienenen, blauen Golf von Kalifornien, beugte sie sich zu mir herüber und fragte in versöhnlichem Ton: »Donald, wer hat Cameron ermordet?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Warum weißt du es nicht?«
    »Weil ich noch nicht sicher bin, weshalb Cameron ermordet wurde.«
    »Glaubst du denn, daß du weißt, wer es war, wenn du sicher bist, warum er ermordet wurde?«
    »Es würde mir jedenfalls helfen.«
    »Ganz wie du willst. Behalte es ruhig für dich. Mir soll es egal sein«, antwortete sie eingeschnappt.
    Sie wandte sich wieder von mir ab und betrachtete die Landschaft.
    Als wir in Los Angeles ankamen, hatte Bertha angestrengt nachgerechnet. »Donald«, fragte sie, »wieviel haben wir deiner Meinung nach an dem Fall verdient?«
    »Das weiß ich doch nicht.«
    »Dann kümmere dich darum. Bisher noch keinen Cent, wenn wir die Reisespesen und alle anderen Unkosten absetzen — wie widerwärtig ist das alles.«
    Wir fuhren mit dem Bus der Luftverkehrsgesellschaft in die Stadt. »Kommst du mit ins Büro?« fragte Bertha.
    »Nein.«
    Darauf verließ sie mich. Ich holte unseren Wagen und fuhr zu dem kleinen Kistendeckelhäuschen, in dem Dona Grafton wohnte.
    Auf mein Klopfen öffnete sie. »Hallo!« begrüßte sie mich mit einem freudigen Lächeln und reichte mir die Hand. »Kommen Sie bitte herein.«
    Ich trat ein und setzte mich.
    »Ich wollte Ihnen noch für Ihre Hilfe danken«, begann sie.
    »Ich wüßte gar nicht, was ich Besonderes getan hätte.«
    »Seien Sie nicht so bescheiden. Wo sind Sie denn gewesen?«
    »In Kolumbien.«
    Ihre Augen leuchteten sehnsüchtig auf. »Es muß herrlich sein, wenn man reisen kann, wohin man will. Aber Sie sind schnell zurückgekommen.«
    »Ja, ich war nicht sehr lange fort. Ich habe aber eine Entdeckung gemacht.«
    »Was denn?«
    »Kennen Sie einen Mann namens Felipe Murindo?«
    Sie lachte. »Natürlich. Das heißt, ich kenne ihn nicht persönlich, aber Mr. Cameron hat von ihm gesprochen. Er ist der Verwalter der Mine in Kolumbien.«
    »Was hat Cameron über ihn gesagt?«
    »Daß Murindo ein freundlicher, ordentlicher und zuverlässiger Mann sei. Soviel ich weiß, kann er weder lesen noch schreiben, aber er ist ehrlich, und das ist die Hauptsache.«
    »Er ist tot.«
    »Tot? Was ist mit ihm geschehen?« fragte sie erschrocken.
    »Er kam bei einem Unfall ums Leben. Eine Explosion.«
    »Oh!«
    »Unfall können Sie in Anführungszeichen setzen.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß er...«
    »Ermordet wurde«, ergänzte ich.
    »Aber wer...warum wurde er ermordet?«
    »Wenn ich das wüßte, wüßte ich auch, warum Robert Cameron ermordet wurde.«
    »Glauben Sie, daß zwischen beiden Morden ein Zusammenhang besteht?«
    »Davon bin ich überzeugt.«
    »Aber ich verstehe nicht, wie die beiden...die so weit voneinander getrennt sind...« Sie lachte nervös. »Ich bin ziemlich durcheinander. — Was ich sagen wollte, ist: zwischen den beiden Opfern liegt eine so große Entfernung, daß ich nicht verstehe, wie die beiden Morde...nun, was an ihnen gemeinsam sein soll.«
    »Warum stottern Sie denn so, Dona?«
    »Ich stottere ja gar nicht«, sagte sie unwillig.
    »Wann kamen Sie zum erstenmal auf den Verdacht, daß Ihre Mutter Robert Cameron ermordet haben könnte?«
    Ihr Gesicht wurde unter ihrem Make-up weiß. »Ich verstehe nicht, wovon Sie reden.«
    »Dann versuchen Sie, mich zu verstehen.«
    »Mr. Lam, Sie gefielen mir, als ich Sie zum erstenmal sah, und ich dachte, nun — ich hielt Sie für einen Freund. Aber jetzt...«
    »Wofür Sie mich hielten, ist unwichtig. Wann wurde Ihnen zum erstenmal klar, daß vielleicht Ihre Mutter Robert Cameron getötet hat?«
    »Sie hat ihn nicht getötet.«
    »Schade, Dona. Ich hatte gehofft, Sie würden Vertrauen zu mir haben, und ich könnte Ihnen helfen. Aber anscheinend muß ich es der Polizei

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